Thomas Prochnow sucht für seine Kunst Orte auf, die dem öffentlichen Blick versperrt sind. Er bezeichnet sie als „Zweiten Öffentlichen Raum“. In seinen Arbeiten untersucht er die Wirkung von geometrischen Formen auf die sich umgebende Umwelt – entweder in strenger Monochromie oder in eindrucksvoller Farbigkeit. Aktuell sind seine Werke in der Essener Zeche Zollverein ausgestellt.
Ausstellungsbeschreibung
Verlassene und funktionslose Bauwerke, Relikte des Industriezeitalters, Bunker oder auch Abrisshäuser: Der Berliner Künstler Thomas Prochnow sucht für seine Kunst immer wieder Orte auf, die dem öffentlichen Blick versperrt sind. Prochnow bezeichnet sie als „Zweiten Öffentlichen Raum“. In diese Räume steigt er ein. Dort entstehen seine Arbeiten, in denen er die Wirkung von geometrischen Formen auf die sich umgebende Umwelt entweder in strenger Monochromie oder in eindrucksvoller Farbigkeit untersucht. „Nach Fertigstellung verlasse ich die Wirkungsstätte und kehre nie mehr dorthin zurück“, erklärt Prochnow. Was dann mit seinen Werken passiert, möchte der 36-Jährige nicht erfahren. Und dennoch ist seine Kunst für die Ewigkeit dokumentiert. Am Ende bleiben Fotografien und Videos von seinen Raumarbeiten, die er der Öffentlichkeit präsentiert.
Eine Retrospektive ausgewählter Fotografien seiner Raumeinstiege aus den vergangenen zehn Jahren ist nun erstmals im Rundeindicker I im Portal der Industriekultur zu sehen. Um eine Verbindung zwischen den Fotografien, dem Raum und dem Betrachter zu schaffen, wird Prochnow zudem eine Installation vornehmen. Farbige Tapes auf dem Boden und zum Teil auch auf den Sitzmöbeln stellen einen Bezug zu den Fotografien an den Wänden her und lösen die herkömmliche Raumstruktur teilweise auf. „Die bisher getrennten Einheiten Wand, Möbel und Boden sollen durch die Installation miteinander verbunden werden“, sagt Prochnow.
Ein Katalog seiner Sammlung zum „Zweiten Öffentlichen Raum“ wird neben einer Sonderedition zu den Zollverein-Arbeiten in der Buchhandlung Walther König auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein erhältlich sein.
- Stiftung Zollverein
- Thomas Prochnow
Wann und wo
UNESCO-Welterbe Zollverein
Bullmannaue 11
45327 Essen
24. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016