Der Sonderforschungsbereich 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" der Freien Universität Berlin richtete 2010 in Berlin eine Tagung zur aktuellen Standortbestimmung der Kunstform Comic innerhalb des akademischen Forschungslandschaft aus. Der vorliegende Sammelband unternimmt den Versuch die dort erzielten Einsichten, Erkenntnisse und Ergebnisse zu bündeln.
11 Autorinnen untersuchen innerhalb ihrer Beiträge die interkulturellen & intermedialen Transferleistungen dieser hybriden Kunstform - ein Schwerpunktthema hierbei stellt fraglos die Frage nach der Stellung des Comics als mediale Erscheinungsform innerhalb des kulturellen Anerkennungsdiskurses dar.
Die Texte gruppieren sich hauptsächlich um den Themenkomplex, der noch immer geltenden, aber brüchig werdende Distinktionsmarkierungen der Hoch- bzw. Populärkultur, welcher jedoch aufgrund der Legitimierungsschübe durch die immer profundere Berücksichtigung des Comics innerhalb des deutschen Feuilletons an Verbindlichkeit und Gewicht verliert.
Aber auch die intermediale Gestaltungsmacht wird ausführlich berücksichtigt, hier muss lobend hervorgehoben werden, dass man den Comic nicht in alterwürdiger geisteswissenschaftlicher Tradition als eine unvollendete Chimäre aus schriftlicher Narration & filmischer Darstellung würdigt, sondern endgültig die befruchtende Besonderheit dieser Kunstform anerkennt, welche zahlreiche Transferbewegungen in die verschiedensten Kunstformen evoziert hat. Somit ist das Austauschverhältnis zwischen den Felder der Literatur, des Films und des Comics durchaus als reziprok zu bezeichnen & nicht als parasitär.
Die ästhetischen Strategien des Comics werden ebenfalls ausführlich umrissen. Man muss den Autoren auch dafür danken, dass sie sich auf den offenen und wenig trennscharfen (Über-)Begriff des Comics einigen konnten und nicht ich zeitgeistlicher Demut den marketingtheoretisch aufgeladenen Terminus der "Graphic Novel" wählten - dessen sublimer Abgrenzungsduktus eine ganze Reihe grandioser Erzähler diskreditiert, die sich nicht von der Serialität der Narratition des Comics lossagen wollen.
Aber diese Diskussion dauert an & kann hier und heute nicht zufriedenstellend geklärt werden, ganz im Gegensatz zur Beurteilung dieser Anthologie - ich halte sie für eine der besten des deutschsprachigen Raums, weil sie die intermediale und interkulturelle Forschung zum Thema stark vorantreibt und nicht im rein semiotischen oder bildwissenschaftlichen Diskurs verhaftet bleibt sondern die dialogische Verschmelzung von Bild und Schrift im Comic in den Fokus der Untersuchungen stellt.
Oftmals krankten Sammelbände an der stark subjektiven Sicht der Einzeldisziplinen, die ohne wirklich gemeinsames und somit verbindendes Forschungsinteresse Partikularergebnisse anhäuften und im besten Falle knapp kontextualisierten, der vorliegende Band umgeht diese Fallstricke elegant & kann daher von mir allen wissenschaftlich Interessierten ans Herz gelegt werden. Eine ausführliches Verzeichnis der Autoren ist hier zu finden, käuflich erwerbbar ist der Sammelband hier oder direkt beim Verlag (s. Link I)
11 Autorinnen untersuchen innerhalb ihrer Beiträge die interkulturellen & intermedialen Transferleistungen dieser hybriden Kunstform - ein Schwerpunktthema hierbei stellt fraglos die Frage nach der Stellung des Comics als mediale Erscheinungsform innerhalb des kulturellen Anerkennungsdiskurses dar.
Die Texte gruppieren sich hauptsächlich um den Themenkomplex, der noch immer geltenden, aber brüchig werdende Distinktionsmarkierungen der Hoch- bzw. Populärkultur, welcher jedoch aufgrund der Legitimierungsschübe durch die immer profundere Berücksichtigung des Comics innerhalb des deutschen Feuilletons an Verbindlichkeit und Gewicht verliert.
Aber auch die intermediale Gestaltungsmacht wird ausführlich berücksichtigt, hier muss lobend hervorgehoben werden, dass man den Comic nicht in alterwürdiger geisteswissenschaftlicher Tradition als eine unvollendete Chimäre aus schriftlicher Narration & filmischer Darstellung würdigt, sondern endgültig die befruchtende Besonderheit dieser Kunstform anerkennt, welche zahlreiche Transferbewegungen in die verschiedensten Kunstformen evoziert hat. Somit ist das Austauschverhältnis zwischen den Felder der Literatur, des Films und des Comics durchaus als reziprok zu bezeichnen & nicht als parasitär.
Die ästhetischen Strategien des Comics werden ebenfalls ausführlich umrissen. Man muss den Autoren auch dafür danken, dass sie sich auf den offenen und wenig trennscharfen (Über-)Begriff des Comics einigen konnten und nicht ich zeitgeistlicher Demut den marketingtheoretisch aufgeladenen Terminus der "Graphic Novel" wählten - dessen sublimer Abgrenzungsduktus eine ganze Reihe grandioser Erzähler diskreditiert, die sich nicht von der Serialität der Narratition des Comics lossagen wollen.
Aber diese Diskussion dauert an & kann hier und heute nicht zufriedenstellend geklärt werden, ganz im Gegensatz zur Beurteilung dieser Anthologie - ich halte sie für eine der besten des deutschsprachigen Raums, weil sie die intermediale und interkulturelle Forschung zum Thema stark vorantreibt und nicht im rein semiotischen oder bildwissenschaftlichen Diskurs verhaftet bleibt sondern die dialogische Verschmelzung von Bild und Schrift im Comic in den Fokus der Untersuchungen stellt.
Oftmals krankten Sammelbände an der stark subjektiven Sicht der Einzeldisziplinen, die ohne wirklich gemeinsames und somit verbindendes Forschungsinteresse Partikularergebnisse anhäuften und im besten Falle knapp kontextualisierten, der vorliegende Band umgeht diese Fallstricke elegant & kann daher von mir allen wissenschaftlich Interessierten ans Herz gelegt werden. Eine ausführliches Verzeichnis der Autoren ist hier zu finden, käuflich erwerbbar ist der Sammelband hier oder direkt beim Verlag (s. Link I)