This Week in Wortsteinschwalbe: 26.12.2011

Die größte Überraschung der Weihnachtswoche war für mich Old Boy. Wahrscheinlich wusste schon jeder außer mir über den Film Bescheid. Mir war klar, dass er gut sein sollte, als ich ihn aus der Bücherei mit nachhause brachte – aber das hatte ich nicht geahnt. Old Boy ist schlicht und ergreifend der beste Film, den ich seit langer langer Zeit gesehen habe. Alles an diesem Film ist einfach gelungen: Die Bilder sind so geil fotografiert, dass ich sie mir als Poster an die Wand hängen möchte, den Soundtrack hab ich nach Ende des Films sofort auf Amazon bestellt und die Story…herrlich. Wie Min-Sik Choi den Dae-su spielt, mit seinem leeren Gesichtsausdruck und den Wechseln zwischen rachsüchtiger Wut und unterwürfiger Verzweiflung muss man außerdem einfach gesehen haben. Wer es noch nicht getan hat: Old Boy gucken. Jetzt!

Von Oscar Wilde hatte ich mir hingegen etwas mehr erwartet. Aber wahrscheinlich waren meine Erwartungen mal wieder zu hoch. Ich hatte mir von Stephen Fry etwas mehr versprochen, doch statt vor meinen Augen Oscar Wilde zu werden, bliebt er die gesamte Zeit einfach Stephen Fry mit einer Perücke. Trotzdem hat mir der Film gefallen, besonders wegen Jude Law, der mir als verzogener Adelsjunge richtig schön auf den Sack gegangen ist. Und ich bleibe dabei, dass niemand außer Stephen Fry Sätze wie „Alkohol in ausreichender Menge genossen, bewirkt alle Symptome der Trunkenheit“ sagen kann, ohne dabei lächerlich zu wirken.

Um einiges enttäuschter war ich dann von Die Nacht des Jägers. Robert Mitchum war Spitze als Verbrecher, der sich als Priester ausgibt und hat mir wirklich Spaß gemacht. Aber der Rest war irgendwie „meh“. Spannung kam während dieses alten Schwarz-Weiß – Klassikers kaum bei mir auf. Der Abend wurde zur Pflichtübung – wenigstens konnte ich den Film so von meiner To-Do – Liste streichen.
Die Wiedergutmachung erfolgte dann Heiligabend in Form von Miller’s Crossing, einem frühen Gangsterfilm der berühmtem Coen-Brüdern. Geile Dialoge, verworrene und lustige Geschichte und all die üblichen Verdächtigen, die man in einem Film der Coen-Jungs erwartet.

Zu lesen gab es in der Weihnachtswoche auch, hauptsächlich Dan Wells: Ich bin weiter gekommen mit Ich bin kein Serienkiller, meine Meinung ist aber immernoch gespalten. Mittlerweile auf der Hälfte des Buches angekommen geht es mir immer noch auf die Nerven, das Wells alles erklärt und ausspricht, was er beschreibt. Es ist, als würde er für Kinder schreiben. Trotzdem lese ich weiter, denn das Buch ist spannend. Ich entdecke, dass ich wissen will wie es weitergeht. Und das hat schon einiges zu bedeuten, denn so lerne ich noch etwas.

This Week in Wortsteinschwalbe: 26.12.2011
Viel zu tun…

Fraglich bleibt nur, ob ich dafür die Zeit finde, denn dieses Jahr war das Christkind sehr literarisch. Unter dem Weihnachtsbaum lag neben Robert E. Howards Conan auch noch der erste Band von Andrejz Sapkowskis Geralt-Reihe und die Watchmen Graphic-Novel. Zusammen mit den Büchern, die noch zuhause liegen, komme ich ungefähr auf acht. Ganz schön viel zu tun. Wenigstens habe ich heute schon einmal die erste Staffel von The Walking Dead sehen können – ein Review wird hoffentlich bald folgen.


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