Mitte April 1945: „Morell vergiftet dich, warnte Eva Braun ihren Adolf Hitler –
nimm seine Medikamente nicht mehr!“
Da fast alle Beschuldigungen gegen das deutsche Volk durch die Alliierten direkt oder indirekt an die Person Hitlers geknüpft sind, wunderte mich die Großzügigkeit, mit der so manche intime Kontakte von Hitler durch die offizielle Geschichtsschreibung und die Gegenwartspresse behandelt wurden. Insbesondere halte ich eine Prüfung jener Personen für unbedingt notwendig, die Macht über Hitler ausgeübt haben.
Die größte Macht hatte ohne Zweifel der Leibarzt von Hitler, Dr. Theodor Morell, denn keinem war wie ihm die Möglichkeit gegeben, Hitler im Handumdrehen ins Jenseits zu befördern, wenn er dies für notwendig gehalten hätte.
Eine nähere Betrachtung dieser Persönlichkeit beweist, daß er eine Schlüsselrolle an der Spitze des deutschen Reiches spielte. Bei Durchsicht der Bücher, in denen Informationen über Dr. Morell zu finden sind, gibt es diverse Auslassungen und auch Widersprüche bezüglich der wichtigen Grundlagen, die zur Beurteilung einer solchen Gestalt notwendig sind. Einiges ist mir aber doch zugänglich geworden.
Morell fuhr zum Leibfotografen Hoffmann nach Berchtesgaden eines Trippers wegen, und er half ihm durch Spritzen. Hoffmann empfahl seinem Freund Hitler, der zu Unrecht glaubte, von einer ähnlichen schlimmeren Krankheit befallen zu sein, diesen Geschlechtskrankenarzt, und so nahm das Verhängnis seinen Lauf. Die beiden gerissenen Geschäftsleute Hoffmann und Morell verstanden sich auf Anhieb. Gelegentliche Zusammenstösse mit dem Abtreibungsparagraphen halfen Morells Ansehen. Er gehörte zu den März Gefallenen, das heisst zu denjenigen, die kurz nach Hitlers Regierungsantritt im Januar 1933 der NSDAP beigetreten waren.
Bis zum Jahre 1936 war Hitler nach seiner Machtübernahme allseits belobigt worden, von Churchill in besonderem Masse.
Daneben erraffte Morell sich einige zig Millionen und kann als Deutschlands Kriegsgewinnler Nummer eins gelten. Auf Briefen mit dem Kopf «Der Führer und Reichskanzler» erteilte er Befehle, beteiligte sich an der jüdischen pharmazeutischen Firma Katz & Co. in Budapest, stellte tonnenweise Vitamultin Bonbons her und verhökerte sie an den Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, dessen Urgrossvater väterlicherseits ein ‘v’ aus seinem Namen hatte fallen lassen und der auch äusserlich ganz erheblich dem Morell glich. Professer Schenk, Beauftragter des Reichsgesundheitsführers beim Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, schätzte Morells Einkommen «allein aus dieser Fabrikation auf etwa 20 Millionen Mark».
Es gibt keinen Arzt, der Morell kannte, der ihn nicht als Kurpfuscher, Scharlatan oder Quacksalber bezeichnet hätte. Der englische Historiker Trevor Roper nannte ihn nach näherem Kennenlernen in der Internierung einen «plumpen, alten Mann mit kriecherischen Manieren, undeutlicher Sprechweise und den hygienischen Gewohnheiten eines Schweins.» Hitlers Kammerdiener Krause hatte einen Katarrh und Hitler riet ihm: «Gehen Sie zu Morell und lassen Sie sich eine Spritze geben» und Krause antwortete: «Von Dr. Morell lasse ich mir keine Spritze geben sonst kann ich ewig hingehen> Der Rat wurde zum Befehl und Krause verweigerte diesen Befehl. Der unbotmässige Marinesoldat Krause wurde durch Linge, der von der SS kam, ersetzt.
Als der Prinz von Schaumburg Lippe dem Reichspropagandaminister Dr. Goebbels riet, sich von Dr. Morell behandeln zu lassen, erregte sich Goebbels: «Dieser Verbrecher wird mein Haus nicht betreten.» Gelegentlich behandelte Morell auch in oder ausländische Gäste des Führers. Im März 1939 wurde dem tschechischen Präsidenten Hàcha beim Gespräch mit Göring und Ribbentrop flau und der Wunderdoktor Morell eilte mit einer Spritze herbei. So gestärkt, trat Präsident Hàcha in Hitlers Arbeitszimmer und legte dort schriftlich «das Schicksal des tschechischen Volkes und Landes vertrauensvoll in die Hände des Führers.»
Dem Reichsführer der SS, Heinrich Himmler, fielen mitten im Krieg die sich ständig verschlechternde Gesundheit und die durch Drogen bedingte charakterliche Veränderung Hitlers auf; vorsichtig fühlte er bei seinem Führer vor und prompt erregte er dessen Jähzorn und gab auf. Hitler wollte ‘gedopt’ werden, wie sonst sollte er ‘Sieg’ schreien in einem Krieg, von dem er wusste, dass er längst verloren war? Professor Schenk hatte seinem damaligen Chef, SS-Obergruppenführer Pohl, gemeldet: «Der Führer wird von Morell in starkem Masse gedopt.» Pohl meldete erregt weiter an Himmler und einige Tage darauf erhielt Professor Schenk den Befehl, «über diese ganze Angelegenheit zu schweigen.» (Dr. Hans-Dietrich Röhrs, „Hitler, die Zerstörung einer Persönlichkeit“, Kurt Vowinckel Verlag Neckargemünd 1965, S. 111)
Besonders unbeliebt machte sich der tüchtige Arzt Professor Brandt, der von Hitler aus seiner Umgebung verbannt wurde, als er in seiner freien Art erklärt hatte «Mein Führer, Sie werden durch diese Injektionen systematisch vergiftet.» Professor Brandt fiel also in Ungnade, seine Erschiessung wurde einige Monate später verlangt, doch fand sich dazu beim Kriegsgericht kein Richter bereit, und Brandt überlebte das Ende als Gefangener Hitlers.
In einem ausserordentlich aufschlussreichen Buch hat der Arzt und Ärztefunktionär Dr. Röhrs nach langwierigen Forschungen die «Zerstörung einer Persönlichkeit» durch Morells Gifte und Drogen aufgezeigt, es hat sich alles in allem um einige tausend Injektionen gehandelt, mit denen der Schutzbefohlene in seiner Handlungsfreiheit durch Morell gelähmt wurde. Eine israelische Zeitung fragte, Gifte und Drogen verniedlichend: «Nach der Dolchstosslegende eine Wundermittellegende?» und Dr. Röhrs blieb in den drei deutschen Teilstaaten weitgehend unbekannt.
Der zum Professor ernannte Morell verliess mit seinem Ritterkreuz zum Kriegsverdienstkreuz Berlin am 21. April 1945, nachdem Hitler zu der Erkenntnis gekommen war:
«Medikamente können nicht mehr helfen.» Er begab sich in amerikanische Gefangenschaft, die Vernehmungen begannen und prompt baute er sich zum Helden des Widerstandes auf, und der englische Historiker Trevor Roper lässt die Katze ein wenig aus dem Sack lugen: «With all the former doctors removed, Morell could look forward comfortably to the last and most spectacular of his medical monopolies» nach der Entfernung aller früheren Ärzte konnte Morell also in aller Seelenruhe an das von ihm monopolisierte ärztliche Werk gehen. Auch einer dieser früheren Ärzte, Dr. Giesing, rühmte sich später im «Stern», er habe den Versuch unternommen, Hitler zu vergiften, doch Kammerdiener Linge sei bei diesem Unternehmen in den Bunkerraum getreten. Nach angestellten Ermittlungen liess die für Giesing zuständige Staatsanwaltschaft Krefeld durchblicken, sie nähme das als Angeberei, und Dr. Porschen von der Ärztekammer Nordrhein konnte sich in dieser Angelegenheit «unmöglich vorstellen», dass dieser Bruch des hippokratischen Eides ernst zu nehmen sei. (Bescheid Ärztekammer Nordrhein vom 16.3.1970)
Die Amerikaner erklärten Morell zum Unbelasteten und beliessen ihm das im Kriege erschobene Millionenvermögen. Sie liessen ihn frei und den wachsamen Professor Brandt hängten sie, als dieser über Morells Behandlung zu reden begann, weil er es «an der notwendigen Aufsichtspflicht in seinem Arbeitsbereich hat mangeln lassen». Jahre nach dem Kriege gaben die Amerikaner die «Morell Papers» zurück, und bis zum heutigen Tage fehlen darin Hitlers Kranken und Behandlungspapiere – ein Vortrag über Morells wirkungsloses Läusepulver Russla, das die Russlandkämpfer verhöhnten, ist in der Sammlung enthalten.
Hitler 1936 April 1945 vor der Reichskanzlei, in Filmausschnitten gut zu sehen die zitternde Hand
Linkempfehlungen:
Dr. Theodor Morell — Hitlers Leibarzt Artikel bei Weltkrieg.cc
Es ist allgemein bekannt, daß Hitler eine geradezu psychopathische Angst vor Verschwörern und Attentätern hatte. Trotzdem geschah folgendes: „Die Wahl und Ernennung des Dermatologen zum Facharzt für innere Krankheiten und Gesundheitsführer des Staatsoberhauptes erfolgte ohne Befragung der Reichsärzteschaft, des Reichsärzteführers oder irgendeines der bedeutenden und berühmten Vertreter der deutschen Ärzteschaft, sogar ohne sicherheitsdienstliche Überprüfung..” Allein aus dieser Tatsache kann der Schluß gezogen werden, daß Dr. Morell durch Kreise an diesen Posten kam, welche Hitler voll im Griff hatten. Wie bekannt ist, war Dr. Morell Mitglied der Thule-Gesellschaft und des Thule-Ordens, wohin eine wichtige Spur zu führen scheint, wie aus Zitaten von Gerhard Müller hervorgeht: weiter bei Weltkrieg.cc
Krankheiten großer Diktatoren: Diktatoren im Spiegel der Medizin. Napoleon – Hitler – Stalin
Prof. Dr. Anton Neumayr zeigt in seinen Biographien über die Diktatoren Napoleon, Hitler und Stalin, wie deren jeweilige physischen und psychischen Krankheitsbilder sich auf ihr despotisches Verhaltensmuster auswirkten. Alle drei litten an dem krankhaften Wahn vom Schicksal auserkoren zu sein für einzigartige historische Großtaten. Sie glaubten diesbezüglich mit entsprechenden Fähigkeiten und Begabungen ausgestattet zu sein. Ihr ausgeprägter Egoismus verlangte nach Zuneigung, Lob und Anerkennung.
Hitler – die Zerstörung einer Persönlichkeit
In einem ausserordentlich aufschlussreichen Buch hat der Arzt und Ärztefunktionär Dr. Röhrs nach langwierigen Forschungen die «Zerstörung einer Persönlichkeit» durch Morells Gifte und Drogen aufgezeigt, es hat sich alles in allem um einige tausend Injektionen gehandelt, mit denen der Schutzbefohlene in seiner Handlungsfreiheit durch Morell gelähmt wurde.
Prof. Dr. med. Theodor Morell. Ein stiller Mann in der Führungsspitze des deutschen Reiches von 1936-1945.
„Professor Dr. med. Morell war kein bekannter Mann, obwohl er neun Jahre lang an der Spitze des Dritten Reiches und im Schnittpunkt großpolitischen Geschehens gestanden hatte. … Keiner der zahlreichen Geschichtsforscher der Nachkriegszeit im In- und Auslande hat sich mit Professor Morell näher befaßt.”
Dies ist typisch dafür, daß die normalen Historiker sich noch nicht einmal mit den primitivsten Fragen befassen, die zur Beurteilung schwieriger historischer Tatsachen unbedingt notwendig sind.
Den inländischen Historikern waren die Akten der NS-Zeit über zwei Jahrzehnte nicht zugänglich. Bei Kriegsende sind mehrere hundert Tonnen Akten nach den USA gebracht worden…!
Der Thule Orden
Der Thule Orden: Der nach dem Ersten Weltkrieg ins Leben gerufene »Thule-Orden« gilt als organisatorisches Fundament der nationalsozialistischen Bewegung. Zu seinen Gründungsmitgliedern zählten Himmler, Streicher, Rosenberg und Heß.
Die Thule Gesellschaft
ein Geheimorden? Ein esoterischer Club? Die geistige Vorgängerin der NSDAP?
Roses gründliche Studie beschreibt ausführlich den Aufbau und die Organisation dieser okkultistisch ausgerichteten Gesellschaft. Er zeigt auf, wie der gesamte theoretische und praktische Aufbau des Dritten Reiches durch die Thule-Gesellschaft initiiert und gesteuert wurde.