Posted by Marlene on September 5, 2015 · Hinterlasse einen Kommentar
Wie oft wird man doch als Bio-Einkäufer doch mitleidig belächelt: Dass man auf diesen Marketingtrick hereinfalle. Habe man denn nicht diese und jene TV-Sendung gesehen, die gezeigt hatte, dass Bio-Obst und Gemüse nicht besser / schlechter / auch nicht besser sei als konventionell angebautes. Die Vorteile von bio ließen sich doch sowieso nicht beweisen.
In solchen Gesprächen fehlen mir oft konkrete Zahlen und Argumente, leider kann man nicht immer einen Ordner dabei haben mit Studien, die die Zweifler und Sich-Selbst-Beruhiger widerlegen würden. Hier drei Fakten, die für sich sprechen – kurz und knapp, vielleicht kann ich sie mir dann bis zum nächsten Skeptiker merken…
- Konventionelles Gemüse wies 2014 im Mittel einen zirka 320-fach höheren Gehalt an Pestiziden auf als Bio-Gemüse – das ergab das Ökomonitoring des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg.
- Isst man konventionell hergestellte Nahrung, erhöht sich der Anteil von Pestiziden im Urin etwa um den Faktor 6,7 im Vergleich zur reinen Bio-Ernährung – das ergab eine schwedische Pilotstudie von COOP 2015 beim Test einer Familie.
- Dazu passend: Muttermilchproben aus verschiedenen deutschen Bundesländern enthielten alle Glyphosat-Rückstände über dem für Trinkwasser zulässigen Rückstandshöchstgehalt. Das ergab eine Untersuchung im Auftrag der Bundestagsfraktion der Grünen. Glyphosat ist ein hochgiftiger Bestandteil von Unkrautvernichtungsmitteln.
Die Zahlen zeigen deutlich, dass – wem das Argument Umweltschutz schon egal ist! – man aus gesundheitlichen Gründen lieber zu Bio-Produkten greifen sollte. Für mich steht also eindeutig fest, dass ich schon meiner Gesundheit wegen und der meiner Familie, weiterhin so viel wie möglich bio kaufe und dafür auch finanzielle Einbußen an anderer Stelle hinnehme. Das habe ich schon während des Studiums so gehalten.
Schwierig wird es für mich persönlich, wenn der Anspruch Regionalität mit Bio-Qualität kollidiert, bzw. nicht genügend regionale Bio-Produkte vorhanden sind. Dann muss ich entweder auf das jeweilige Produkt ganz verzichten oder zu oft sinnfrei in besonders viel Plastik verpackten, weit gereisten Bio-Produkten aus fernen Ländern greifen. Aus oben genannten Gründen kommt für mich konventionell angebautes Obst und Gemüse irgendwie nicht in Frage.
Wie haltet ihr das?
Weil das genau zum Thema passt, gebe ich den Text zur Linkparade “Einfach. Nachhaltig. besser. leben.”, die gerade im Blog Zwischengeflecht stattfindet.