The Weekend Watch List: Rocky

Von Pressplay Magazin @pressplayAT

The Weekend Watch List: Rocky

10Drama

In den 70er Jahren schrieb ein unbekannter Schauspieler ein Drehbuch. Er wurde damit zum Star und hat eine Filmreihe geschaffen, die sogar heute noch fortgesetzt wird.

Der glücklose, unbekannte Boxer Rocky Balboa (Sylvester Stallone) kämpft sich durchs Leben. Mit unbedeutenden Boxkämpfen und als Geldeintreiber für den örtlichen Mafioso (Joe Spinell) hält er sich über Wasser. Gleichzeitig versucht er das Herz der schüchternen Adrian (Talia Shire) zu gewinnen, die Schwester seines besten Freundes Paulie (Burt Young). Eines Tages erhält der unbekannte Boxer mit dem einschlägigen Spitznamen “The Italian Stallion” die einmalige Chance gegen den Weltmeister im Schwergewicht Apollo Creed (Carl Weathers) zu kämpfen. Von da an setzt Rocky alles daran, den Kampf zu gewinnen, und arbeitet mit seinem Trainer Mickey (Burgess Meredith) wie besessen.

Inspiriert vom realen Kampf zwischen Muhammad Ali gegen Chuck Wepner schrieb der damals unbekannte, mittellose Sylvester Stallone das Drehbuch zu Rocky. Überzeugt als einziger auch die Hauptrolle spielen zu können, blieb er trotz der Ablehnungen der Studios stur und bekam ein minimales Budget, mit dem Regisseur John G. Avildsen das Drama realisieren konnte. Rocky ist weniger ein typischer Boxer-Film, sondern vielmehr ein romantisches Drama und die Charakterstudie eines Mannes, der zumindest einmal in seinem Leben beweisen möchte, dass er kein Niemand ist, sondern dass er mehr Potenzial hat, als man ihm zutraut.

Die Geschichte von Rocky hat nicht nur drei Oscars gewonnen (u.a. bester Film und beste Regie), sondern hat auch die Karriere von Sylvester Stallone auf Kurs gebracht. Ursprünglich mit einem jungen Marlon Brando verglichen, bekam er für sein Drehbuch und seine Leistung zwar keine Oscars, aber wurde dafür zu einem der größten Stars Hollywoods. Rocky (genau wie Stallones andere “Franchise” Rambo) wurde zu einem allseits bekannten Schlagwort und Namen. Jeder kennt ihn und seine Geschichte und bis heute wird sie fortgesetzt. Stallones Drama ist nicht nur stark autobiographisch gefärbt, indem er seine persönlichen Lebensumstände verarbeitet, sondern ein optimistisches, modernes Märchen, das  nichts von seiner Wirkung und Faszination eingebüßt hat.

Durch die zahlreichen Fortsetzungen ist leider auch das Original etwas in Verruf geraten. Sicherlich ein gewisser Kitsch-Faktor ist auch bereits in Rocky vorhanden, doch das ändert in Wahrheit nichts, wenn man sich den ersten Teil unvoreingenommen anschaut. Die ikonischen Bilder, die allseits bekannte Musik, die inspirierende und archetypische Geschichte, die schauspielerischen Leistungen, all das vergisst man nicht mehr, wenn man es einmal gesehen hat. Rocky ist einer jener seltenen Filme, der emotional beim Zuschauer haften bleibt, der ein Teil von einem wird.

Regie: John G. Avildsen, Drehbuch: Sylvester Stallone, Darsteller: Sylvester Stallone, Talia Shire, Burt Young, Carl Weathers, Burgess Meredith, Joe Spinell, Filmlänge: 120 Minuten, Blu-Ray Steelbook Release: 18.10.2018

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Autor

Marco Rauch

Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.