The Weekend Watch List: Minority Report

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The Weekend Watch List: Minority Report

9Sci-Fi

Verfilmungen von den Romanen und Kurzgeschichten Philip K. Dicks gibt es mittlerweile zahlreiche. Minority Report zählt darunter sicher zu den Besten.

Chief John Anderton (Tom Cruise) arbeitet als Polizist bei einer Spezialeinheit. Drei Prä-Kognitive Menschen können Verbrechen vorhersehen, bevor sie geschehen. Die Aufgabe von Anderton und seinem Team ist es, die Verbrecher zu schnappen, bevor sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen können. Als es zu einer Untersuchung seiner Einheit kommt, angeführt von Danny Witwer (Colin Farrell), wird vorausgesagt, dass Anderton selbst demnächst zum Mörder wird. Er flieht, bevor er geschnappt werden kann, und versucht mit Hilfe von Agatha (Samantha Morton), der Stärksten, der drei prä-kognitiven, seine Unschuld zu beweisen, seinen Minority Report zu finden.

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Wie schon Blade Runner gut zwei Jahrzehnte vorher, entfernt sich auch Minority Report stark von der Vorlage von Philip K. Dick, was sich aber, genau wie bei Ridley Scott’s Sci-Fi Meisterwerk, als Glücksgriff erweist. Einziger Grund zur Skepsis mag bei Minority Report der Mann im Regiestuhl sein. Steven Spielberg ist nicht unbedingt für düstere Settings, komplexe Figuren und eine originelle Handlungsführung bekannt. Doch genau wie bei München, kann er auch in diesem Fall überraschen und auch wenn die Figuren mit Sicherheit nicht zu den vielschichtigsten Charakteren gehören, die man im Film gesehen hat, so sind sie doch um Längen von manch anderen Spielberg-Geschöpfen entfernt, während es ihm gleichzeitig gelingt sich mit seiner Bildsprache weit genug von dem über allen Philip K. Dick-Verfilmungen thronenden Blade Runner zu distanzieren, um mit Minority Report seine eigenen visuellen Wege zu beschreiten.

Minority Report hat vielleicht nicht den bleibenden kulturellen Einfluss anderer Spielberg Werke oder mancher Sci-Fi Filme, dennoch muss man ihn nicht nur zu einer der besten Dick-Verfilmungen zählen, sondern dank seiner rasanten Inszenierung (die nur stellenweise etwas stockt und das Tempo unpassend aus dem Film nimmt), der erfrischenden Abweichung Spielbergs auf seine übliche visuelle Handschrift und dem Verzicht auf seinem sonst so deplatzierten Kitsch und überhöhten Pathos anderer Filme, auch zu einer der besten Arbeiten aus Spielbergs langer, illustrer Karriere. Sieht man Minority Report ohne zu wissen, von wem er ist, würde man kaum auf die Idee kommen, ihn Steven Spielberg zuzurechnen – und das ist in diesem Fall positiv gemeint -, dafür wirkt er viel zu erwachsen und komplex, wenngleich er, genau wie viele andere seiner Filme, ungemein spannend und unterhaltsam ist.

Regie: Steven Spielberg, Drehbuch: Scott Frank, Jon Cohen, basierend auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick, Darsteller: Tom Cruise, Max von Sydow, Colin Farrell, Samantha Morton, Patrick Kilpatrick, Frank Grillo,, Tim Blake Nelson, Filmlänge: 145 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 05.09.2014


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Autor

Marco Rauch

Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoplatzbesetzer. Findet den Ausspruch „So long and take it easy, because if you start taking things seriously, it is the end of you” (Kerouac) sehr ernst zu nehmend.



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