The Weekend Watch List: Der talentierte Mr. Ripley (1999)

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The Weekend Watch List: Der talentierte Mr. Ripley (1999)

The Weekend Watch List: Der talentierte Mr. Ripley (1999) Christian Klosz

Wertung

Summary: Dichter, psychologischer Thriller, der durch seine Schönheit und die abgründige Studie der menschlichen Psyche besticht

Diese Woche in The Weekend Watch List ein oft vergessenes und übersehenes Meisterwerk mit einem jungen Matt Damon in der Hauptrolle: Anthony Minghella’s Der talentierte Mr. Ripley.

Mit Der talentierte Mr. Ripley präsentiert Oscar-Preisträger Anthony Minghella (Der englische Patient) einen Psycho-Thriller, der sich vom Feelgood-Movie zur abgründigen Studie der menschlichen Psyche wandelt. Der bis in die Nebenrollen (Cate Blanchett, Philip Seymour Hoffman) großartig besetzte Film führt einen selbst am Ende zu der Frage: wer bin ich?

Der kluge, aber arme Kleinbürger Tom Ripley (Matt Damon) bekommt vom Industriellen Herbert Greenleaf den Auftrag, dessen in Italien verschollenen Sohn „Dickie“ (Jude Law) zurückzuholen. Mit Geld ausgestattet, macht sich Tom auf den Weg nach Europa, um sich zuerst in Italien, dann in Dickies Leben und letztlich in Dickie selbst zu verlieben.

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Zuerst beeindruckt Der talentierte Mr. Ripley durch die wunderbare Inszenierung und detailgetreue Rekonstruktion und reiche Schilderung des Dolce far niente der amerikanischen Oberschicht im Italien der 50er. Man taucht förmlich ein in die Welt voller Jazz, gutem Essen, schönen Frauen und das Dolce Vita. Ebenso geht es Tom, der Dickie und dessen Leben verfällt. Nach 50 Minuten ist der erste Teil des Films vorbei – und Dickie tot. Langsam wird aus der Lüge Wahrheit, und aus Tom Dickie, und aus dem Traum Realität. Das Verwirr- und Versteckspiel beginnt, bis nach dem zweiten Mord auch bei Tom Schuld und Sühne einsetzen … bis er dann irgendwann beides ist, Tom und Dickie.

Der talentierte Mr. Ripley ist ein dichter psychologischer Thriller, der einerseits von seiner Schönheit, guten Inszenierung und sehr guten Schauspielerleistungen lebt, andererseits als tiefgründige Studie der menschlichen Psyche glänzt. Vor allem beschäftigt er sich mit Fragen der Identität: wer bin ich, wenn ich jemand anderes sein will; kann ich der andere und ich selbst gleichzeitig sein; wer bin ich überhaupt; und wie gehe ich mit den dunklen Seiten der menschlichen Existenz um? – verpackt in das metaphorische Spiel um Tom Ripleys Doppelidentität.

Am Ende gibt es keine Antworten und keine Erlösung, der geplagte Bösewicht kommt davon, allerdings mit seinen Dämonen weiter im Keller, zu dem er niemandem die Schlüssel anvertrauen kann.

Regie und Drehbuch: Anthony Minghella
Darsteller: Matt Damon, Jude Law, Gwyneth Paltrow, Cate Blanchett, Philip Seymour Hoffman
Filmlänge: 133 Minuten, DVD-Release: 10.10.2000, Blu-Ray Release: 03.05.2012


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