David Cronenberg war ja schon zweimal “Gast” in The Weekend Watch List – mit The Dead Zone und A History of Violence. Diesmal jedoch mit einem seiner kontroversesten und verstörendsten Filme: Crash (1996) mit James Spader, Holly Hunter und Elias Koteas. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen und nicht minder verstörendem Roman von J.G. Ballard.
David Cronenberg brachte letztens Stanley Kubrick ins Gespräch, dem er unterstellte, sich zu sehr „am Mainstream“ orientiert zu haben, wohingegen er ein viel persönlicherer Filmemacher sei. Hier nun ein persönliches Werk von Cronenberg: Crash.
Inhalt: Sex und Autos. Deformierte Körper – deformierte Autos, sich ineinander schiebende Körper, sich ineinander schiebende Autos – und sich in Körper schiebende Autos. Ein Film über die pervers-sexuelle Faszination von Sex, Autos und Tod, über eine Subkultur von von Autounfällen faszinierten Menschen: faszinierend.
Eine verstörende Cronenberg-Ballade: abseitig, intellektuell, - unterhaltsam, schön. Der (gelangweilte?) Filmproduzent, der durch einen Autounfall Zugang zu dieser Subkultur erhält, dann auf den selbsternannten Propheten Vaughn (Elias Koteas) trifft, der im Ineinander-Schieben von Körpern und Autos eine „wohlwollende Psychopathologie“ erkannt haben will, und der am Ende mit seiner Frau nach einem Autounfall am Boden liegt, die enttäuscht ist, nicht verletzt zu sein: verstörend.
Regie und Drehbuch: David Cronenberg
Darsteller: James Spader, Holly Hunter, Elias Koteas, Deborah Kara Unger, Rosanna Arquette
Filmlänge: 95 Minuten, DVD/Blu-Ray Release: 23.08.2012