Berlin geniesst ja eher das Renommee eines elektronischen Mekkas, gilt als Geburtsort des teutonisch angehauchten Techno der Marke Tresor und die Stadt geistert ja auch eher als Mininalhochburg durch die Sehnsuchtswelten der Touristenströme - aber Berlin kann auch janz anders!
Und die Berliner Band The Unlimiters beweist dies eindrucksvoll. Das erzcharmante Ensemble, welches je nach Laune, Terminverpflichtungsdichte und Verfügbarkeit der einzelnen Musiker 7 bis 10köpfig sein kann, spielt astreinen 60er skinheadreggaeaffinen Rocksteadyska mit deutlicher TwoTone-Prägung.
Garniert wird die ohnehin schon treibende, swingende und zwingende Offbeat-Melange mit Ausflügen in die benachbarten Gefilde Surf und Beat und ja sie machen einfach eine runde Sache aus diesen ganzen Einzelleckereien.
Musikalisch standen bei der Band, die aus der Konkursmasse der Essentials hervorging folgende Größen Pate: The Skatalites, Aggrolites, Selecters, The Specials, The Toasters, Roy Ellis, The Beat - noch Fragen? Wohl kaum!
Schweißtreibender, mit- und hinreissender, tanzbarer Sound mit einer grandiosen Bläsersektion und zweistimmigem Gesang, so kann man die Platte kurz skizzieren. Zwischen den Lieder mit Gesang wird immer mal wieder ne grandiose Instrumentalnummer eingefummelt, die ein Stillsitzen im öffentlichen Nahverkehr massiv erschwert.
Ich bin mir sicher, dass diese Band live einfach die Bühne niederbrennen wird ohne viel Rücksicht und Federlesen und dass das Publikum mehr verlieren wird als bloss Hemmungen, Körperflüssigkeiten und die Fassung. Wer sich selbst von der Livemacht überzeugen mag, dem kann ich nur empfehlen die Releaseparty des Albums am 09.10.2010 im lovely Lovelite nicht zu verpassen.
Käuflich erwerbbar wird das Album bei der Releaseparty sein und später natürlich auch über die gängigen Kanäle, bestellbar ist aber auch schon jetzt der verdammt grandiose Song Hard Times als 7Inch.
Und damit ihr versteht was ich meine, wenn ich von der unwiderstehlichen Tanzbarkeit spreche, möchte ich noch meinen Lieblingssong des Albums in den Ring werfen, den Solotrack der wundervollen Sängerin dieses tighten Gespanns - Burning. Und ja er brennt. Ich hoffe ihr kommt zahlreich und kauft, tanzt und feiert. Verdient hätte es diese Berliner "Subkultur"-Sause allemal. Flaneurempfehlung is Ehrensache!