Eine musikalische Weiterbildung macht nur Sinn, wenn sie auch über Musik vermittelt wird. Wenn das dann von jemandem vorgenommen wird, der für sein Metier brennt, dann springt auch der Funke ins Publikum über.
So geschehen am ersten Abend der insgesamt 10-teiligen! Serie „The Story of Jazz" im Pygmalion Theater. Der Jazzpianist Kurt Prohaska hatte schon seit Langem die Idee zu diesem Vorhaben. Jetzt darf sich das Wiener Publikum bis Juli in sein Projekt einklinken. Jedes Monat startet eine neue Folge, die jeweils an vier Tagen gespielt wird. Jede Folge steht unter einem eigenen Thema.
Im Oktober lautete das Motto „Basically The Blues". Prohaska trat dabei mit Josef Abentung am Bass und Dusan Milenkovic am Schlagzeug auf und spielte einen Querschnitt dieses Genres von seinem Beginn bis heute. Ordentlichst, in schwarzen Anzügen mit weißen Hemden und Krawatte, erwiesen die drei Musiker den Großen des Blues ihre Reverenz. Hauptsächlich Klassiker, aber auch einige Neuentdeckungen waren dabei zu hören. „Basically Blues", ein Stück aus dem Jahr 1977 von George Duvivier war dann auch der Opener des Abends. Ihm folgten Titel von Hank Jones, Duke Ellington, dem Meister des Arrangements für fünf Stimmen, wie ihn Prohaska bezeichnete. Vertreten waren unter anderen auch Thelonious Monk, ein Mitbegründer des Bebop mit dem Titel „Blue Monk", einem vollmundigen Blues. In Dizzie Gillespies Birks`Works durfte Milenkovic den Farbenreichtum seines Schlagzeugs vorführen, in „Azur" von Ellington hingegen Abentung sein solistisches Können zeigen.
Zwischen den Nummern erzählte Prohaska über einzelne Begegnungen mit Jazzgrößen wie Slide Hampton, der ihm mit 87 Jahren glaubhaft versicherte, noch immer ein „Jazz-Baby" zu sein. Oder auch seinen Besuchen bei Hank Jones, von dem er unveröffentlichtes Material mit nach Wien nehmen konnte. Sarah Casey, vertreten mit „windflower", durfte sich mit einer schönen Moll-Elegie präsentieren - „Die" Neuentdeckung unter den sonst vielen bekannten Namen des Abends.
Alfred Novaks farbenfrohe, sehr realistische Portraits vieler Jazzgrößen ergänzen während der Abende im Foyer die Serie und schieben damit die Events ein wenig in Richtung Gesamtkunstwerk.
„Es ist mein Großprojekt und ich freue mich riesig, dass so viele Menschen die ersten Abende miterlebten. Wir waren immer ausverkauft." Prohaskas Enthusiasmus scheint ansteckend zu sein.
Weitere Infos auf der Webseite des Pymalion Theaters hier.