The Sadies in Barcelona

Von Rmsarah15

Es steht nicht zur Diskussion, dass seit dem Boom der als Freak – Folk bekannt ist, eines der gefühlvollsten und meist rezensierten Phänomene der Independent Musik des Jahrhunderts, die Präsenz des Traditionellen, der Wurzeln und der Folklore zurückgekehrt ist. Diese Musikrichtung wartet mit so auffälligen Talenten wie  Devendra Banhart (Hauptverantwortliche für die Wiederbewertung und seitdem auf der Platte von Vasthi Bunyan verewigt), CoCoRosie oder Joanna Newsom auf. Es ist, als ob die Eigenschaften der Alternative Musik durch eine Melancholie mit schweren Texten, die ihren besten Ausdruck in den traditionellen Liedformen wiederentdecken.

Lässt man nur einmal die Listen der spezialisierten Zeitschriften der auffälligsten Platten des letzten Jahres Revue passieren, fallen die hervorragenden Arbeiten von PJ Harvey, Bill Callahan, Gilliam Welsh, Fleet Foxes, Josh T Pearson, Bon Ivers, Wilco, Jonathan Wilson, The Jayhawks, oder The Black Keys auf, um nur einige Namen zu nennen. Alle haben auf die eine oder andere Art eine Beziehung zu dem traditionellen Liedgut, sei es Country, Blues, Folk oder Bluegrass.

Mehr als ein Kriterium dieser Rückkehr zu den Wurzeln– mit ihren verschiedenen, stimulierenden und innovativen Touren – findet seinen Grund in der Wahrhaftigkeit und Authentizität, die jedes Mal wichtiger wird, in einer Welt, die sich durch die wachsende Versachlichung zu Stande kommt, die sich mit der Erfahrung in der Produktwelt herleiten lässt sowie der dominanten Nutzung der sozialen Netzwerke und den Massenkommunikationsmitteln. Wahrhaftigkeit und Authentizität die mit dem Anspruch auftreten über Dinge zu reden, die nach wie vor wichtig sind (die Liebe, die Melancholie, die Nostalgie, der Tod, das Vergehen der Zeit…) diese begrenzte Aufzählung von Belangen und Metaphern, so limitiert dass man sie bequem an einer Hand abzählen kann, sind in ihren Variationen nach Borges das Universum der menschlichen Schöpfung.

Die empfehlenswerten Sadies bieten eines ihrer unvergesslichen Konzerte im Sidecar Factory Club in Barcelona an und zwar am 13. März statuieren sie wieder einmal das Perfekte Exempel dieser Bewegung(http://www.sidecarfactoryclub.com/web/index.php?option=com_eventlist&Itemid=&func=dayviewtip&day=2012-03-13&el_mcal=1) . Sie orientieren sich hauptsächlich am Folk-Rock mit einer Country Komponente und es gibt verschiedene Elemente die ihre wunderbaren Songs besonders machen. Eines dieser Elemente ist mit Sicherheit ihre Verbindung  mit Toronto, was einmal mehr zeigt, wie sehr diese besonderen und undefinierbaren Kanadier mit den Bandbreiten der amerikanischen Musik spielen und sich dabei auf so unterschiedliche Künstler wie Neil Young, The Cowboy Junkies, Basia Bulat oder Leonard Cohen stützen, um nur ein paar von vielen Beispielen aufzuzählen. Eine andere Besonderheit macht ihre Zusammenarbeit mit so wichtigen Künstlern wie Jon Spencer oder Steve Albini aus.