"The Rainbow Thief" [GB 1990]


Abstrus gestückelte Auftragsarbeit, bei der Jodorowsky (Produzenten-)Wünsche erfüllte und Befehle in die Tat umsetzte. Diese daher künstlerische Agonie ließ einen Film zurück, der mehr Torso als Werk darstellt, nur hin und wieder eine Idee verbreitet, nur sporadisch einen Funken Eigenständigkeit wahrt. Jodorowsky fühlt sich gesund, beim Dinner einer kulissenhaften, umgekehrt bedienten Abendgesellschaft (vgl. Buñuel), der riesige Knochen denn Kaviar serviert wird, bei einem sprechenden Hund, bei allerhand entblößten, verruchten Titten, und schließlich verlegt er den von sturzbachartigen Regenmassen getränkten, teuer produzierten Showdown in eine labyrinthische Kanalisation, der Zerschlagung jedweder Struktur (durchaus bildgewaltig inszeniert). "The Rainbow Thief" lässt den gestalterischen Hauch Jodorowskys hier erahnen, allein – ihm misslingt das Ungebundene und Unbehinderte. Als fragmentarische Zirkusmenagerie und überzeichnet herausgeputzte Zwergenwelt in kindlichen Pastellfarben verstanden, steckt die langweilige vor sich hin tröpfelnde Schnarchdarbietung eines Bug-Budget-Fantasy-Festes selbst renommierte Altstars wie Peter O'Toole und Christopher Lee an, die sich einem aufgedreht-kleptomanischen Omar Sharif (bedingungsloses Comedy-Gold: seine besoffen gestikulierende Schwärmerei von einem luxuriösen Essen) willenlos beugen: Dima (Sharif) klaut, um reich zu werden, Musikinstrumente, Eier, Uhren. Nachdem 90 schöpferisch desinteressierte Minuten geschafft sind, ist man froh, es überstanden zu haben. Ein trockener Knochen reicht manchmal doch nicht an… frischen Kaviar heran. Und ein Geschenk an eine Überraschung. 
3 | 10

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