The Pleasure of Art of Pleasure 2012, i-camp

The Pleasure of Art of Pleasure 2012, i-camp

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Der Abend beginnt viel versprechend: eine leere Bühne erwartet den Zuschauer auf der Probebühne des i-camp in der Auenstrasse. Dann folgt die Einleitung durch den australischen Performer Andrew Morrish: 18 Minuten hätte jeder Mitwirkende an diesem Abend Zeit, um die Ergebnisse des Workshops mit dem Australier zu präsentieren. Die Mitwirkenden sind Mitglieder der Improvisationsperformancegruppen „Gesellschaft für Unvorhergesehenes“, „Spielbank 009“ und „i42“. Der Workshop widmete sich dabei einer Auseinandersetzung mit Fähigkeiten (skill), Vergnügen (pleasure) und Kommunikation (communication).

Dies wird auch schnell in der ersten Konfrontation mit dem ersten Mitwirkenden Tom Tiller deutlich. Dieser schleicht in unbehaglich atmosphärischer Art und Weise auf die Bühne, sein Körper immer wieder in andere beklemmende Positionen überwechselnd. Der Arm ist über den Kopf geworfen, die Beine gekrümmt, sein Gesicht verzerrt, die Stimme hauchend leise. „This is art!“ proklamiert er in den ersten Minuten, ein Satz, der einen den Rest des Abends verfolgt. Wann fängt Kunst an und wann hört Kunst auf?

Es geht um Gestik, es geht um Mimik, doch vor allem geht es um die Unterstreichung von Sprache durch Körperlichkeit. Der Körper wird von den Darstellern als Symbolträger benutzt, die Sprache dient dabei bestenfalls als Begleitung. So entstehen manchmal tierähnliche Posen oder minutenlanges lamentieren über die böse Hexe aus dem Norden während sich Max Windholz sitzend an die Wand lehnt. Es wird gespielt, was gerade in den Sinn kommt, wobei bei dieser Improvisation das eigentliche Spielen im Hintergrund steht und das Hineinfühlen in die selbst erschaffene Situation um so mehr an Bedeutung gewinnt.

Das lässt auch Peter Spiel in seiner Darbietung erkennen, welcher über seine Erfahrung mit einem VHS Kurs in Modern Dance berichtet und anschließend seine gesamte Aufmerksamkeit einem Klebestreifen an der Wand widmet. Alles während sich sein Körper in abgehackten, jedoch stimmigen Bewegungen seinen Weg über die Bühne bahnt. Das ist durchaus humoristisch und das Publikum ist sichtlich amüsiert. Gleichzeitig ist es schlüssig, da seine Sprache und sein körperlicher Ausdruck eine Synthese eingehen.

Am eindeutigsten ist diese Synthese bei Tom Tiller zu sehen, der in einer beeindruckenden Darstellung vielerlei Arten der Symbolik mit seinem Körper präsentiert. So versteht man, was er mittels seines Körpers mitteilt, auch wenn das tatsächlich Gesagte etwas anderes ist.

Der Abend hielt das war er versprach nämlich die eingangs erwähnte Verbindung von Fähigkeit, Vergnügen und Kommunikation. Und diese Performances waren Kunst, das ist klar. Das einzig bedauernswerte an diesem Abend war, nicht in den Genuss der restlichen drei Darsteller zu kommen, da deren Interpretationen erst am nächsten Tag zu sehen waren.


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