The Others (2001) - #Horrorctober

The Others (2001) - #Horrorctober

„Sitzt ihr bequem?
Dann fange ich an.“

Mit diesen Worten wird man in die Welt von The Others gelassen. Vielleicht erkennt man die Synchronstimme sofort, vielleicht braucht man erst noch ein, zwei Sekunden. Aber auf jeden Fall handelt es sich in The Others um Nicole Kidmans deutsche Synchronstimme.
Sie ist die Mutter zweier Kinder: Einmal handelt es sich dabei um die ältere Anne (Alakina Mann) und dann um den jüngeren Nicholas (James Bentley). Beiden wird gleich zu Beginn beigebracht, wie das Leben nach dem Jenseits in der Bibel beschrieben wird.
Und ganz besonders wichtig für die Kinder ist natürlich die Bedeutung vom Limbus.
Was ist der Limbus?
Er beschreibt zwei mythologische Orte am Rande der Hölle. Aber nur Kinder, die von keiner Schuld beladen sind, kommen in diesen zweiten Ort.
Wir schreiben das Jahr 1945 und Grace Stewart lebt allein mit ihren Kindern in einem abgelegenen Landhaus auf der Kanalinsel Jersey. Der zweite Weltkrieg ist gerade erst vorbei, doch man erwartet die Rückkehr von Graces Ehemann noch sehnsüchtig.
Stille zieht meist durch das leer wirkende Haus, nicht nur weil Grace großen Wert darauf legt, sondern besonders, seit sich die letzten Dienstboten förmlich in Luft aufgelöst haben, einfach verschwunden sind - ohne die kleinste Nachricht, ohne den letzten Lohn auch nur zu berühren.
Doch darum ist Grace umso empfänglicher für die drei Bewerber, die schon bald auf Graces Türmatte stehen.
Denn als die gute Mutter, die Grace ist, denkt sie vorrangig an die Sicherheit ihrer Kinder.
Und diese verbleiben wohl besser in der Dunkelheit.
Dazu braucht das in die Jahre gekommene Kindermädchen allerdings einige Schlüssel.
„Keine Türe wird geöffnet, bevor die letzte nicht verschlossen wurde. Denken Sie immer daran.
Schon der kleinste Lichtstrahl würde meine Kinder umbringen.“
Natürlich haben Mrs. Mills, Mr. Tuttle und Lydia für das Problem der Kinder vollstes Verständnis.
Auch wenn sie für die ein oder anderen Zustände im Haus möglicherweise nicht allzu viel Verständnis haben.
Aber die drei Dienstboten beginnen die Arbeit mit den Kindern, im Haus und im Garten nichtsdestotrotz. Schon bald wird klar, dass das älteste Mädchen im Haus ihre Position genießt. Der kleine Bruder bietet sich doch nur zu gut an, um ein paar... gruslige Späße mit ihm zu treiben.
Die ältere Schwester macht sich wirklich gerne einen Witz daraus, von ihrem gespenstischem Freund Viktor zu erzählen, den außer ihr keiner sieht oder hört.
Grace währenddessen kann sich nur schwer beruhigen. Im alten Haus surren und rauschen die Leitungen, die Dielen knarzen und schon seit einiger Zeit scheint irgendjemand ihr ständig auf der Nase herumzutanzen - zum Beispiel das Hausmädchen, das einen Stock über ihr wie verrückt auf dem Boden herumtrampelt.
Entnervt legt Grace die Stickerei zur Seite, um auf der Treppe Annes Geschichte zu den Schritten im ersten Stock zu hören.
Und diese ist keine andere als die über den unsichtbaren Viktor und seiner Familie, die das Haus übernehmen wollen.
Nachdem Grace endlich alle Zimmer überprüft hat, zieht sie sich verzweifelt als auch erschöpft wieder in die Küche zurück, nur, um beim Blick aus dem Fenster zu erkennen, dass sich Mrs. Mills schon seit geraumer Zeit mit dem Hausmädchen im Garten befindet.
Als Grace dann schlussendlich noch auf etwas stößt, dass zu dieser Zeit keineswegs mehr üblich war, sich immer mehr Türen von alleine öffnen und sich ihr Kind plötzlich als nicht ihr Kind entblößt, wird sich Grace darüber sicher, dass sich etwas im Haus bewegt, das nicht menschlicher Natur ist.
Wirklich mit der Geduld am Ende sind in Wirklichkeit allerdings nur Mrs. Mills, Mr. Tuttle und die stumme Lydia.
Denn diese warten schon lange, schon sehr lange darauf, dass Grace die neuen... „Umstände“ begreift.
Wer bis jetzt noch nicht erahnt hat, was hier auf einen zukommt, wem der subtile Horror beziehungsweise das Märchen vom alten Spukhaus in den Bann zieht, ist mit diesem Film bestens bedient.
Die Rolle der Grace spielt Kidman mit Bravour, ansonsten ist die schauspielerische Leistung durchweg solide, vorab die der Kinder.
Darüber hinaus ist es dem Regisseur Alejandro Amenábar auch gelungen, eine gleichmäßige Präsenz von etwas Unerklärbarem in fast jeder Szene einzufangen.
Und wenn man sich auf diese undurchschaubare Atmosphäre einlassen kann, dann werden die Anderen einmal kommen, dann wieder gehen. Mal werden wir sie wahrnehmen - und zu anderen Zeiten wieder nicht.
VÖ: 2001 Laufzeit: 101 Minuten FSK: 12 R: Alejandro Amenabar D: Nicole Kidman, Fionnula Flanagan, Christopher Eccleston, Alakina Mann
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Yannie

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