The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel im Test / Review

Erstellt am 28. Januar 2016 von Drakethat

Wie uns das JRPG The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel auf der PlayStation Vita gefallen hat erfahrt ihr hier im ausführlichen Review

Trails of Cold Steel wurde von Nihon Falcom entwickelt und erschien bereits 2013 in Japan. Jetzt könnt ihr das Spiel auch endlich hier in Europa erstehen. Es ist für die PlayStation 3 und die PlayStation Vita erhältlich. In diesem Test soll es um die PS Vita Version gehen.

Story:

Zum Beginn von Trails of Cold Steel werdet ihr zunächst, wie man es eher von aktuellen mobilen Titeln gewohnt ist, mit aufgelevelten Charakteren und Ausrüstung ein einen intensen Kampf geworfen. Auch wenn ihr hier noch überhaupt keine Ahnung vom Kampfsystem habt, könnt ihr hier schon mal einen guten Eindruck gewinnen.

Danach fängt die Geschichte dann aber wirklich an, der Kalender wird zurück gedreht und wir befinden uns im Erebonian Empire, in der Stadt Trista.

Das Erebonische Reich ist ein friedliches und beschauliches Empire, dass aber immer wieder Probleme mit Feinden hat und deshalb braucht es eine starke Armee.

Wir lernen jetzt den Hauptheld der Geschichte kennen. Rean Schwarzer.

Rean ist ein junger Mann, der gerade an der Thors Militärakademie seine Ausbildung beginnen soll. Dieses ist eine alt ehrwürdige Ausbildungsstätte für Kadetten aus dem ganzen Land. Und in ihr werdet ihr einige Zeit im Spiel verbringen dürfen.

Überraschenderweise werdet ihr aber nicht auf die normalen 5 Klassen verteilt ( 2 für reiche Bürger und 3 für normale) sondern wurdet für eine ganz neue Klasse names Class VII ausgewählt. (Keine Ahnung was mit Klasse 6 passiert ist ;) )

Das besondere an Class VII ist, dass sich diese aus reichen und normalen Rekruten zusammensetzt, hier also nicht auf die Kaste wert gelegt wird. Auf dem Bild oben seht ihr schon mal alle eure Kameraden. Mit jeden von denen werdet ihr mal zusammen kämpfen. Meist jedoch nicht mit allen 9 auf einmal, also macht euch keine Hoffnung, dass es irgendwie leicht wird.

Jeder der spielbaren Charaktere hat seinen eigenen Background, besondere Fertigkeiten aber steht auch in Beziehung zu den anderen Kameraden, so dass es wirklich eine interessante und abwechselnde Story gibt, die sich abseits der Kämpfe entfaltet.

Für die Zeit eurer Ausbildung werdet ihr von Instruktorin Sara Valestein geführt. Frau Valestein ist eine merkwürdige Ausbilderin. Sie ist cool, trinkt Bier und flirtet auch mal gern mit den Rekruten. Etliche witzige Dialoge warten da auf euch.

Eure Klasse darf als erste neuartige Orbmente ausprobieren. Was es damit auf sich hat erfahrt ihr in den nächsten Sektion.

Gameplay/ Kampfsystem:

Wie gesagt dürft ihr die neuste noch in der Entwicklung befindliche Technik ausprobieren.

Die technische Grundlage in  Trails of Cold Steel  bildet das Orbments und ARCUS System. Jeder der 9 Rekruten in eurer Gruppe bekommt ein ARCUS Gerät, welches orbale Energie nutzen kann. Mit entsprechenden Quarzen lässt sich so jedes ARCUS Device individualisieren. Ihr könnt jeden Charakter anders ausstatten und zwar so das ihr jeweils deren natürlichen Vorteile nutzt als auch eine vernünftige Ausgangssituation gegenüber euren Feinden im Kampf herstellen könnt.

Dazu steht euch eine begrenzte Zahl an Slots zur Verfügung in die ihr die Quarze einsetzen könnt. Allerdings müsst ihr die Slots mit der Zeit erst freischalten.

Und dann gibt es das Master Quartz (deutsch: Quarz , englisch Quartz). Diese sind stärker und ermöglichen euch das leveln eurer Fähigkeiten.

Der Fortschritt der Geschichte in Trails of Cold Steel  erfolgt auf kalendarischer Basis. Das bedeutet, ihr bekommt jeweils Aufgaben für eine gewisse Zeit (einen Tag oder mehrere) und müsst dann die an euch gestellten Aufgaben erfüllen.

Zum Glück tickt hier nicht wirklich die Uhr. Das Voranschreiten der Zeit wird von bestimmten Aktionen getriggert. Ihr werdet aber zum Beispiel vor der Rückkehr in euer Dorm davor gewarnt, dass dies einen neuen Tag startet, so dass ihr eventuelle ausstehende Aufgaben dann noch nachholen könnt. Wer auf alle Trophäen wert legt sollte sich deshalb immer versichern, ob alle möglichen Interaktionen auch wirklich abgeschlossen sind.

Zum Glück gibt es dafür aber nützliche Icon auf der Minikarte, welche ihr per Touchgeste aber auch vergrößern könnt. Das geht natürlich auch per Button, und auf der PS3 wohl eben nur per Button.

So nun wollt ihr aber bestimmt endlich etwas über das Kampfsystem wissen.

Trails of Cold Steel kommt erfreulicherweise mit einem runden-basierten Kampfsystem (turn based) daher. Das heißt das nacheinander sowohl ihr als auch die Feinde einen Zug machen können.

Wer als nächstes an der Reihe ist, erkennt ihr an den Icons auf der linken Seite. Und zwar von oben nach unten. Wenn einer eurer Charaktere an der Reihe ist, könnt ihr entscheiden ob er oder sie mit einer normalen Attacke, einer Art Attacke oder einer Craft Attacke angreifen soll. Außerdem könnt ihr Items verwenden oder euch bewegen.

Wenn ihr euch für eine normale Attacke entscheidet, greift euer Held mit seiner ausgerüsteten Waffe an.

Oder aber ihr entscheidet euch für Arts [englisch = Künste]. Arts sind magische Angriffe die ihr eure ausgerüsteten Quarze bekommt. Arts könnt ihr sowohl für offensive als auch für unterstützende Aktionen  wie buffen oder heilen verwenden.

Und dann sind da noch die Crafts die auch sowohl offensiv als auch unterstützend helfen können. Für Arts benötigt ihr EP (Punkte) und für Crafts CP (Punkte). Beide sind natürlich oftmals äußert knapp. Zumindest Gesundheit (HP) und EP lassen sich durch das ausruhen in Betten oder an bestimmten Aufladestationen regenerieren.

Eure verwendeten Quarze solltet ihr immer an den Schwächen eurer Gegner ausrichten. Um mehr über die Schwächen der Gegner zu erfahren benutzt das Notizbuch oder schaut auf das Info Fenster welches mit eingerasteter Attack Funktion per Knopfdruck aufrufen könnt.

Eine weitere Besonderheit sind Link Attacks. Ihr könnt jeweils 2 eurer Party Mitglieder verlinken, was dazu führt, dass der Link Partner direkt nach einem Hit von Charakter #1 einen weiteren Treffer landen kann, auch wenn er oder sie gar nicht an der Reihe ist. Dazu gibt es noch Superskills die ihr jederzeit ausführen könnt, ohne an der Reihe zu sein, und die dramatische Effekte auslösen können und so über Sieg oder Niederlage entscheiden können. Dafür wird aber unbedingt mindestens 100 CP benötigt.

Wie ihr seht, es gibt also ein ausgeklügeltes Kampfsystem, mit sehr viel Strategie und Taktik gilt es hier zu agieren. Von der Schwierigkeit her, würde ich Trails of Cold Steel deshalb eher auf hohen Niveau einordnen denn auch die Gegner sind recht schwer und meist in der Überzahl.

Spielspaß / Langzeitfaktor:

Wie ihr euch denken könnt, bieten die bis hierher beschriebenen Funktionen schon genug Herausforderungen, ihr könnt aber natürlich noch mehr machen.

Es gibt 3 weitere Crafting Mechaniken im Spiel. Natürlich könnt ihr eure Waffen im Spiel verbessern anstatt immer nur in Shops danach zu suchen. Dazu braucht ihr U-Materialen.

Außerdem gibt es 2 Dutzend Koch Rezepte, mit denen ihr Items herstellen könnt, die euch in den Kämpfen sicher helfen werden.

Ein weiteres schönes Feature ist das Angeln. Leider könnt ihr das nicht unbegrenzt tun aber es ist trotzdem hilfreich.

Also eine Fülle an Nebenaktivitäten die ihr nutzen könnt. Dazu kommt noch das Bonding System. Um eure vorhin erwähnten Fähigkeiten mit den Links zu verbessern könnt ihr, vor allem in der sogenannten Freizeit mit anderen Charakteren sprechen und so eure Freundschaft stärken.

Außerdem könnt auch ein Kartenspiel verwenden, um euch mal ein bisschen vom Kampf zu erholen und die Link Punkte zu erhöhen.

Für rund 40 € bekommt ihr sehr viel Spielzeit. Zwar sehen die 7 Kapitel auf dem Papier nicht nach viel aus, wer alle Trophäen bekommen will muss aber mindestens 100 Stunden reine Spielzeit investieren (es gibt eine extra Trophäe für 100 Stunden). Ihr werdet also auf jeden Fall über 100 Stunden brauchen. Um die Platintrophy zu erhalten brauch ihr auch auf jeden Fall 2 Playthroughs, zum Glück erleichtert euch eine New Game+ Funktion den 2. Durchlauf, so dass ihr nicht wieder ganz von vorne anfangen müsst.

Steuerung / Grafik:

Die Steuerung ist hier ganz einwandfrei gelungen, die Kamera lässt sich komplett in der 3D Perspektive drehen, Fortbewegung ist recht einfach oder lässt sich über ein Schnellreise System bewerkstelligen.

Etwas unangenehm sind die Ladezeiten zwischen verschiedenen Arealen, die zwischen 4 und 8 Sekunden beträgt.

Auf den Karten in denen die Gegner zu sehen sind,  habt ihr die Möglichkeit mit eurem Charakter einen Feind zu attackieren, bevor er euch angreift und bevor er auch sieht. Also bevor es zum eigentlichen Kampf kommt. Dieses System ist sehr wichtig und kann über Leben und Tod entscheiden, da euch ein Angriff von hinten, bei dem ihr den Feind betäubt und dann angreift, entscheidene Vorteile bieten kann. Ihr erhaltet nämlich im besten Fall einen 3-fach Vorteil und könnt schon so im Vorfeld alle Gegner auslöschen bevor die auch nur ein mal an der Reihe waren.

Leider ist dieses System etwas unübersichtlich da man nicht genau sehen kann ob man nah genug ist oder nicht. Dies hätte man sicherlich besser umsetzen können.

Grafisch ist Trails of Cold Steel  auf einen für derzeitige JRPG´s typischen Niveau. Hübsch anzusehen, schön gezeichnet und dazu noch mit einer vernünftigen Kamerasteuerung.

Wie zu erwarten sind nicht alle Dialoge animiert oder vertont, aber die die es sind, machen Spaß, sind unterhaltsam und erfreuen das Herz.

Fazit:

Schön das Trails of Cold Steel  endlich auch in Europa erschienen ist! JRPG Fans erwartet eine schöne Story, mit interessanten Charakteren und vielfältigen Spielmechaniken. Strategie und Taktik sind gefragt und gute Planung sind ein Muss. Also ein rundum gelungenes Spiel in einer interessanten Welt. Da wir uns über jedes neue PS Vita Spiel freuen, und dieses auch noch über 100 Stunden geht, gibt es keinen Grund hier nicht zuzuschlagen.


PRO & CONTRA:

PRO:

  • großes aufwändiges Spiel
  • über 100 Stunden Spielzeit
  • interessante Geschichte 
  • vielfältige Charaktere mit speziellen Hintergrund
  • schöne Animationen
  • verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten
  • Crafting, Kochen, Angeln
  • gutes ausfürliches Tutorial
  • verschiedene Schwierigkeitseinstellungen

CONTRA:

  • Triple Advantage schwer zu erreichen
  • keine deutschen Texte

Bewertung:

Unsere Blogkatze Nicy Kitty vergibt ein YES ! (4/4)

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