Ein Wissenschaftler-Paar hat ein Serum entwickelt, welches Komapatienten helfen soll. Doch wie sich bald herausstellt, kann das Wundermittel mehr, nämlich Tote wieder zum Leben erwecken. Doch schon bei animalischen Probanten läuft das nicht so ganz wie gewünscht. Bei einem Unfall kommt eine Wissenschaftlerin nicht mit dem Leben davon. Doch da gibt es ja noch das Serum, dessen Einsatz verheerende Folgen für das ganze Forschungsteam haben wird.
Regisseur David Gelb begibt sich mit The Lazarus Effect auf völlig ausgelutschte Pfade des Horrorgenres. Was vor vielen Jahrzehnten mit Frankenstein seinen Anfang nahm, mit Flatliners populär erweitert und durch Stuart Gordon oder Brian Yuzna ausgeschlachtet wurde, ist für Gelb keine Hürde, die Thematik ein weiteres mal in Angriff zu nehmen. Ein mutiges, aber eventuell lohnenswertes Unterfangen. Der Stoff birgt immer noch viele interessante Fragen und Themen in sich, aber nicht mit The Lazarus Effect. Warum Tiefgründigkeit, wenn man stattdessen auf ernüchternde, blutarme Schockeffekte zurückgreifen kann?
The Lazarus Effect ist inhaltlich extrem lückenhaft und angestaubt, was verzeihbar wäre, wenn je Spannung und Atmosphäre aufkeimen würden, doch auch diese Versprechen kann der Low-Budget-Horror nie einhalten. Der Film ist auf Grund der angepeilten Jugendfreigabe vollkommen blutleer und genauso fühlt er sich auch emotional an. Die Figuren sind egal, die Handlung ist egal. Wenn dann auch noch die Inszenierung vollkommen dröge daher kommt, warum sollte man sich so einen Film überhaupt noch ansehen?
Ich weiß, Olivia Wilde (Rush, Tron Legacy, In Time) spielt mit. Das Argument liegt auf eurer Seite. Aber mir fallen auf Anhieb fünf Filme mit Wilde ein, mit denen man sich besser die Zeit vertreiben könnte. Für einen Horrorfilm bietet The Lazarus Effect erschreckend wenig Grusel oder Stimmung an. Diesen Mangel versucht man durch lange vorhersehbare Jump Scares zu kompensieren. Dass man den Zuschauer mit unlogischen Hintergründen und einem unglaublich platten und alles andere als überraschenden Minitwist für dumm verkaufen will, ist nur die Spitze des Eisbergs.
Ja, The Lazarus Effect ist ein kompletter Rohrkrepierer, den lediglich sein biederes aber grade noch so ansehnliches Handwerk vor der Tiefstwertung rettet. Klare Empfehlung: Nicht ansehen!
OT: The Lazarus Effect VÖ: 2015 Laufzeit: 83 Minuten FSK: 16 R: David Gelb D: Olivia Wilde, Mark Duplass, Donald Glover, Evan Peters, Sarah Bolger
Kauflink
Trailerlink
Christian
Bildquelle: Eurovideo, Wild Bunch