(Quelle des Klappentextes)
Doch er macht plötzlich eine ungeheure Entdeckung und findet einen Ort, an dem der Lärm nicht zu hören ist. Kurz darauf ändert sich sein Leben schlagartig. Männer mit Gewehren stehen vor seiner Tür und ihm bleibt nichts anderes übrig, als zusammen mit seinem Hund Manchee aus Prentisstown zu fliehen. Um diese Flucht vor den Männern aus Prentisstown, der Frage, wem Todd wirklich trauen kann und dem Erwachsenwerden geht es in The Knife of Never Letting Go.
Der Klappentext des Buches hat bei mir den Eindruck erweckt, dass es sich bei dieser hoch gelobten Geschichte um eine Art Dystopie handelt. Da ich mit diesem Gedanken an das Buch heran gegangen bin, war die Verwirrung anfangs sehr groß. Es hat einige Zeit gedauert, bis bei mir der Groschen gefallen ist und ich festgestellt habe, dass es sich hier eher um Science Fiction handelt. Denn Prentisstown liegt nicht auf der Erde! Mit der Hoffnung auf ein besseres Leben sind Siedler vor vielen Jahren nach New World gekommen und haben sich auf diesem Planeten ein neues Leben aufgebaut. Man könnte meinen, dass mir nach dieser Entdeckung das Lesen um einiges leichter gefallen ist, aber dem war leider nicht so. Todd schildert die Ereignisse aus seiner Sicht und da der Protagonist nicht sonderlich gebildet ist, ist seine Sprache sehr umgangssprachlich. Der Einstieg gestaltete sich somit für mich äußerst schwierig und ich habe mehrmals nach wenigen Seiten das Buch wieder zur Seite gelegt. Sogar auf die korrekte Rechtschreibung einiger Wörter wurde verzichtet, um den Erlebnisbericht von Todd möglichst authentisch zu halten. Mir hat dies allerdings einige Probleme bereitet, da ich das Buch im Original gelesen habe und so immer mal wieder rätseln musste, welches Wort da gerade steht. Mit der Zeit hatte ich mich zwar einigermaßen an den außergewöhnlichen Erzählstil gewöhnt, aber trotzdem bin ich ab und zu über das ein oder andere rätselhafte Wort gestolpert.
Zu der Geschichte selbst muss ich sagen, dass mich die Ereignisse ab einem gewissen Punkt, der leider auch relativ früh war, nicht wirklich mitgerissen haben.
Nachdem ich mich einigermaßen in das Buch reingelesen hatte, ist die Spannungskurve immerhin stetig angestiegen und ich wollte gerne wissen, wie es weiter geht mit Todd. Er macht anfangs viele Entdeckungen, die ihn immer wieder in Frage stellen lassen, was wahr ist und was nicht und mit denen ich zum Teil auch nicht gerechnet hatte. Bei mir war dann aber spannungstechnisch nach ca. 200 Seiten leider nicht mehr viel los. Einige Ereignisse wiederholen sich, die ich zusätzlich auch noch völlig unlogisch fand, sodass überraschende Wendungen kaum vorhanden sind. Einziges Highlight in diesem Buch war für mich Manchee, Todds Hund. Aufgrund des Viruses liegen nicht nur die Gedanken aller Menschen offen, sondern auch die der Tiere. Die Art, wie Manchee redet fand ich genial und wenn ein Hund sprechen könnte, würde er wahrscheinlich genauso wie Manche in The Knife of Never Letting Go reden. Davon abgesehen ist Manchee eine wahrhaft treue Seele und steht Todd immer zur Seite. Ein Grund, warum ich übrigens ein großes Problem mit Todd hatte war, dass er seinen Gefährten anfangs überhaupt nicht zu schätzen weiß.
Ich hatte sehr große Erwartungen an The Knife of Never Letting Go, da ich viel Gutes darüber gelesen habe und ich den Aspekt, dass jeder die Gedanken des anderen hören kann, äußerst spannend fand. Der Einstieg in das Buch war jedoch sehr schwierig und nachdem mir dieser endlich gelungen war, hat die zuvor aufgebaute Spannung auch wieder rapide abgenommen. Der Rest des Buches war für mich eher ein Kampf als großes Vergnügen. Da kann mich auch der Cliffhanger am Ende, einer der übelsten Sorte nebenbei bemerkt, nicht dazu bewegen, den zweiten Teil dieser Trilogie zu lesen.
2 von 5 Herzen
478 Seiten, Taschenbuch
Verlag: Walker Books
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2008
Reihe: 1. Teil der Chaos Walking-Trilogie
Titel auf Deutsch: New World 1: Die Flucht
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