Bassisten werden massiv überschätzt. Diese Einstellung hat seit den White Stripes immer weitere Kreise gezogen. Auch Mathieu „Phil“ Jourdain (dr, bac-voc) und Laurent „Malcolm“ Lacrouts verzichten auf den Druck der vier Saiten und den dafür nötigen dritten Mann. Als Duo spielen sie einen von fetten Riffs getriebenen Rock, der nicht nur immer wieder nach den 70er Jahren von Led Zeppelin und anderen Hardrockern klingt sondern oft auch mit der atemlosen Brachialität des Hardcore dahinstürmt und doch eigentlich nur ein funkiger Bluesrock auf Highspeed ist. Nur manchmal werden die beiden Musiker von Gästen mit Blasintrumenten unterstützt. Und dann (wie bei „Lo Camin de la Hesta“) ist das wie ein zum Punk bekehrter James Brown.
Wenn einem die Energie, den Druck und das Engagement der Musiker förmlich aus den Boxen entgegenspringen, dann weiß man: Hier wurde nicht nur live im Studio abgerockt. Nein: Den Musikern liegt durchaus am Herzen, wovon sie singen. Da geht es gegen Monsanto und andere industrielle Lebensmittelproduzenten, über Müll am Strand, darüber, dass man angesichts der Verhältnisse in Frankreich sich die Flucht aus Afghanistan auch hätte sparen können. Das ist engagierter Politrock, der einen von der Power her an die Punkurahnen MC 5 erinnert oder auch an die diversen Projekte von Jello Biafra. Und wenn man schon das System verändern will, wenn die Verhältnisse zum Tanzen gebracht werden sollen, dann gefälligst so packend wie auf diesem Album. „Gascona Rocks“ - und das nicht zu knapp. (Fuckthebassplayer/Groove Attack)