„The Hobbit – The Battle Of The Five Armies“ : Weltpremiere in London

oder: „Humans who forgot how to human…“

Ein Gastbeitrag von Vrony

03enttäuschtAls der Termin der Weltpremiere von “The Hobbit: The Battle Of The Five Armies” bekanntgegeben wurde, herrschte bei drei Mädels irgendwo im Frankfurter Raum helle Aufregung. Ja, geradezu Panik! K: „Wir müssen Urlaub eintragen!! Nici??“ – N: „Yeah, ich habe da schon eingetragen.“ – K: „Ich krieg da auch Urlaub!! Vrony?“ Ich: „Ich weiß niiiiichhhht!!!! Ich kann das erst morgen klären!!“ Vorfreude paarte sich mit Angst, dass sich in genau diesem Zeitraum um den 01.12.14 meine Kollegin im Urlaub befinden könne und ich somit gezwungen gewesen wäre auf der Arbeit zu erscheinen. Es folgte eine schlaflose Nacht, dann ein hibbeliger Vormittag bis endlich alles abgeklärt war. Urlaub gebongt! Schnell die Info weitergeben an die Mädels. Keine halbe Stunde später hatte Katja schon sämtliche Flugpläne studiert und alle Personendaten eingefügt. Die Rückmeldung von Nici stand noch aus. Hektisch versuchten wir sie über alle uns zur Verfügung stehenden Medien zu erreichen. Nichts. Also entschlossen wir uns, den Flug einfach ohne ihre Zustimmung zu buchen. Zum Glück nahm sie es uns nicht übel. Auch ein günstiges, perfekt gelegenes Hotel – nur 10 Minuten vom Leicester Square entfernt – war schnell gefunden. Die Aufregung stieg ins Unermessliche!
Was folgte waren vier unfassbar lange Wochen, die einfach nicht vorbeigehen wollten. Zu unserem Abenteuer gesellten sich noch zwei sehr liebe Mädels, die das Glück hatten, ihren Englandurlaub in eben genau diesem Zeitraum gebucht zu haben. Somit hatten sie die Möglichkeit schon vor uns Übrigen am Ort des Geschehens zu sein. Je näher der große Tag rückte, desto schlimmer wurde die Aufregung und immer mehr Details zum Ablauf der Premiere wurden veröffentlicht. Es sollten Bändchen verteilt werden, die einem den Zutritt und einen mehr oder minder festen Platz in der Menge garantieren. Wir waren von dieser Organisation sehr angetan. Noch… Die Bändchen, die montags verteilt werden sollten (der Tag unserer Anreise) wurden aufgrund des großen Andrangs bereits am Sonntag ausgegeben. Die Infos auf der Seite der Warner Bros. änderte sich gefühlt fast stündlich. Dann hieß es die Hälfte der Bändchen wird sonntags ausgegeben, der Rest Montag. Neue Hoffnung keimte auf. Korrektur: Die Bändchen wurden nun doch ALLE Sonntag ausgegeben. Die Hoffnung verwandelte sich schlagartig in Verzweiflung. Dazwischen berichteten Melanie und Dagmar immer live vom Geschehen vor Ort. Das hatte schon Thriller-Potential!
Der 01.12. kam. Ab ging es mit den netten Damen und Herren der besten – weil nicht streikenden – Fluglinie der Welt – British Airways – im Eiltempo nach London. Hopp hopp schnell an den Leicester Square. Dort standen wir erst einmal Schlange, so wie es sich für Londoner gehört, in der Hoffnung noch ein Restbändchen zu ergattern. Schnell wurde uns aber klar, dass wir praktisch null Chancen hatten noch eines zu bekommen. Ab 13 Uhr sollten die Fans mit Bändchen in die Absperrungen gelassen werden (es war gerade ca. 10.30 Uhr). Sofern dann noch Platz 08euphorieist, würden sie – wie sich rausstellte angeblich – noch weitere Bändchen verteilen und Leute nachschieben. Aufgrund unserer Position in der Schlange waren unsere Chancen aber gleich null. Also entschlossen wir uns schweren Herzens unseren Platz in der Schlange aufzugeben und uns zum Hotel zu begeben.
Dort angekommen, mussten wir auch schon wieder kehrt machen, da unser Zimmer noch nicht bereit war. Also legten wir einen kurzen Essensstopp im Restaurant „Zur Goldenen Möwe“ ein. Die Stimmung war schon merklich getrübt und die Gespräche wurden immer seltener. Selbst der „Forbidden Planet“, der wortwörtlich direkt gegenüber unseres Hotels positioniert war (und der uns unter normalen Umständen in Hysterie hätte ausbrechen lassen), konnte uns kaum aufheitern. Gegenseitig versuchten wir uns etwas Hoffnung zu machen. Diese Schlacht war noch nicht verloren!
Für den restlichen Tag gestärkt machten wir uns auf den Weg zurück zum Leicester Square wo wir auch gleich auf Melanie und Dagmar trafen, die bereits in der ihnen zugewiesenen Schlange ausharrten. So machten auch wir uns auf die Suche nach einem Platz von dem wir hoffentlich auch außerhalb aller Absperrungen noch einen Blick auf den Cast erhaschen konnten. Doch das gestaltete sich mehr als schwierig. Immer wieder wurden wir von der Security (die Nicole und ich zum Teil bereits schon von den Premieren während unseres letzten Urlaubs kannten) verscheucht, während die Arbeiter Stück um Stück die Absperrungen errichteten und diese auch noch mit undurchsichtiger, schwarzer Plane zuhingen. Ich meine, es sind ja nur Fans die aus aller Herren Länder anreisen, Ersparnisse aufbrauchen, stunden- und sogar tagelang ausharren um die letzte Premiere einer der epischsten Filmreihen nach dem Herrn der Ringe zu erleben, einmal die Stars live und in Farbe zu sehen, die ihnen soviel Glück und Freude über Jahre hinweg beschert haben… Denen kann man ja ruhig die Sicht versperren, ne? Klingt doch total fair! Danke Warner Bros. oder wer auch immer für diese ultramiese Organisation verantwortlich war, für dieses unfassbar fanfeindliche Verhalten!
Unsere Position verschob sich somit Stück für Stück nach hinten, bis wir fast am Beginn der Zufahrt für die Promischlitten angekommen waren. Dort endete endlich die offizielle Absperrung und wir ließen uns direkt daneben, leider direkt neben einem hässlichen Glockenspiel, das uns die Sicht einschränkte, nieder. Anfangs dachten wir noch, wir könnten dennoch alle gut daran vorbeischauen. Im späteren Gedränge stellte sich das jedoch als gewaltiges Problem dar, denn Nici und Katja hatten nun große Schwierigkeiten überhaupt noch etwas zu erkennen.

Und das Warten begann….immer mehr Menschen drängten sich Stunde um Stunde um uns herum, denn wir waren natürlich weiß Gott nicht die Einzigen, die kein Bändchen mehr ergattern konnten. Einige Stunden und zehn erfrorene Zehen später ging die Moderation des Events endlich los und schon kurz darauf rollte der erste auf Hochglanz polierte Wagen ein. Wer da so alles kam, ließ sich nicht immer sofort erkennen, da wir so weit vom Ausstieg der Promis aus den Wagen entfernt waren, dass man nur mit Mühe und Not etwas erkennen konnte. Der erste Promi, 14orlando2der bei uns, nennen wir es „leicht euphorische Bewunderung“ auslöste, war Aidan Turner. Okay, ja, wir sind in Wirklichkeit komplett ausgerastet, haben geschmachtet und gefangirlt was das Zeug hält. Und dafür müssen wir uns nicht schämen! So! Haach, was für ein Mann! Leider konnten wir ihn nur aus der Ferne betrachten. Bei uns, am A**** der Welt, kam er nicht vorbei. Es folgten diverse Zwerge, die ich wohl niemals werde zuordnen können. Erst recht nicht, wenn man sie im Anzug und ohne Knollennase sieht. Für Verwirrung sorgte ein italienisches Mädel neben uns, die urplötzlich nach dem Doctor rief. Ich hielt Ausschau. Ist etwa schon wieder John Hurt zu Gast, so wie bei der Premiere von „Fury“? Erst später dämmerte uns, dass Sylvester McCoy einst den Doctor gespielt hatte. Ich gebe zu, für Whovians wie Nicole und mich ist das eine echte Blamage…

Als nächstes kam Andy Serkis (Ja, Katja, er war tatsächlich da und lief DREI Mal an uns vorbei!) und als erster machte er sich tatsächlich auf den Weg in unsere Richtung. Er schrieb Autogramm um Autogramm, posierte für Fotos, plapperte fröhlich in die Videoaufnahme eines Fans und hatte sichtlich Spaß an dem ganzen Tamtam. Endlich kam er bei uns an und unterzeichnete tatsächlich in meiner Ausgabe des Hobbit! Immer weiter und weiter arbeitete er sich voran um dann, am Ende der Absperrungen angekommen, zurückzujoggen und im Vorbeigehen, die sich ihm entgegenstreckenden Hände der Fans abzuklatschen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Einfach ein mega sympathischer Mensch. Es folgte Orlando Bloom. Auch er arbeitete sich bis zu uns vor, doch nur das Autogramm in meinem Buch ist Beweis dafür, dass ich ihn wirklich gesehen habe. Denn an den exakten Moment kann ich mich tatsächlich nicht mehr erinnern. Scheinbar hat sich nach Aidan Turner und Andy Serkis schon der erste schwere Ausnahmefehler in meiner Festplatte Hirn eingestellt. Die einzige Erinnerung die ich an ihn habe ist seine traumhafte Wallemähne…

Eine sichtlich gut gelaunte Evangeline Lilly fuhr an uns vorbei, kurbelte das Fenster herunter und winkte freudig heraus. In einem Traum von Kleid schmückte sie den grünen Teppich. Mehr 07evangelinehaben wir von ihr leider nicht mehr zu sehen bekommen. Es folgte Ian McKellan und der Wahnsinn, der sich zwar schon vorher ausgebreitet hatte, schien nun völlig loszubrechen. Mittlerweile „standen“ wir nicht mehr im eigentlichen Sinne an der Absperrung, sondern wurden nur noch aus einer Kombination von Metallabsperrung und umgebenden Körpern irgendwie gehalten…in einer Position, die ich niemals mehr im Leben wieder nachstellen könnte. Kurz gesagt, es war schmerzhaft. Und wurde immer schlimmer. Aber hey, wir reden hier von Sir Ian McKellan und das Adrenalin im Körper hatte mittlerweile sowieso ein so hohes Level erreicht, dass einem sowas wie Schmerz eigentlich ziemlich schnuppe war. Ein super sympathischer Sir Ian machte also seine Runde und auch er beglückte uns mit Autogrammen. Tatsächlich war er der Einzige von dem wir wirklich ALLE ein Autogramm ergattern konnten! Die Freude war dementsprechend unbeschreiblich!
Kurze Zeit später traf endlich Peter Jackson ein und großer Jubel brach auf. Wir machten uns große Hoffnungen auf ein Autogramm, denn wir dachten gerade ER müsste sich zum endgültigen Abschied aus Mittelerde noch einmal richtig viel Zeit für die Fans nehmen. Doch Pustekuchen. Nach nur wenigen Autogrammen war er schon nicht mehr zu sehen und verschwand in Richtung Presse.

15Cumber1Macht nichts, denn nur kurz nach seiner Ankunft kam auch mein persönliches Highlight dieses Abends an. Die Rede ist natürlich von Benedict Cumberbatch! Ich hatte schon Angst er würde gar nicht mehr eintreffen, schließlich waren sämtliche (bekannten) Stars schon längst da und selbst Peter Jackson war wie gesagt schon eingetroffen. Aber er enttäuschte uns glücklicherweise nicht und gab Autogramme bis zum Umfallen. Er gab sogar so viele Autogramme, dass wir erneut Angst bekamen, er müsste aus Zeitgründen abbrechen und zu den Interviews eilen. Aber er nahm sich alle Zeit der Welt und gab gefühlt jedem einzelnen Fan ein Autogramm. Er wanderte näher und näher in unsere Richtung und…übersprang uns und machte an anderer Stelle weiter. Ok, keine Panik vielleicht kommt er ja nochmal zurück! Lustig mit anzusehen waren die Diskussionen zwischen ihm und der (ja wie nennt man die eigentlich?) Tussi, die dafür sorgt, dass er im Zeitplan bleibt und schön von A nach B läuft. Denn immer wenn genannte Dame gestikulierte, nach dem Motto er solle die Fans da hinten nicht auch noch bearbeiten, schüttelte er nur vehement den Kopf und setzte seine Arbeit bis zum hintersten Fan am Ende aller Absperrungen fort. Dann machte er sich ein Stück auf den Rückweg, hielt inne und merkte dann wohl: „Oh, ich hab ja eine Ecke vergessen!“ Richtig, genau unsere Ecke! Der Puls schlug immer heftiger. „Bitte komm her, bitte komm her“, schrie es in meinem Kopf. Und er kam! Schnurstracks in Richtung meines ausgebreiteten Buches. Jetzt war mir auch klar, warum das Autogramme schreiben so unfassbar lange gedauert hat. Er unterschrieb tatsächlich mit seinem vollständigen Namen (wohingegen Ian McKellan seinen Namen auf ein lässiges „Ian“ abkürzte). Und das kann dauern… Gestört hat es mich nicht, umso länger stand der Mann mit der wohl makellosesten Haut, die ich je gesehen habe vor mir. Nicht das ich im Nachhinein viel davon gehabt hätte, wie sich noch herausstellen sollte. Ich denke noch: „Komm sag was, nutz das aus! SAG WAS VERDAMMT!“ und ein (ich-will-gar-nicht-wissen-wie-das-geklungen-hat) „Thank you very much!“ blubberte aus mir heraus, worauf er ein „Thank you!“ entgegnete. Und der totale Systemabsturz folgte…Er hat tatsächlich reagiert! Einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler hat tatsächlich etwas zu mir gesagt. Das war zu viel Emotion, Euphorie, Adrenalin und mein Hirn setzte komplett aus. Ich höre Katja noch so etwas sagen wie: „Ohje, 16Cumber2jetzt hat sie nen Systemabsturz.“ Und ich merke, wie ich mehrere Sekunden einfach nur erstarrt war und nichts um mich herum mitbekommen habe. Unfassbar! Und kaum war der Moment vorbei, hatte ich das Gefühl mich an das soeben Geschehene schon nicht mehr zu erinnern…und eigentlich gilt das für den gesamten Abend, an den ich mich mittlerweile mehr wie an einen Traum erinnere. Verdammt, da nimmt man soviel Mühen auf sich und dann vergisst man einfach alles. Scheinbar ging es aber den Mädels genauso wie mir, denn auch sie haben gewaltige Gedächtnislücken. Ich hätte heulen können vor Glück und alles was ich nur noch wollte war ein Schnaps um meine Nerven zu beruhigen. Zum Glück war Benedict der letzte Promi der eintraf, ich glaube noch einer und ich wäre vollends kollabiert. Schnaps war leider keiner zu bekommen und aufgrund der eisigen Kälte beschlossen Nici und ich uns beim gegenüberliegenden Prêt eine heiße Schokolade zu besorgen, während Katja noch kurz dortbleiben und auch auf Melanie und Dagmar warten wollte. Währenddessen spazierten Nici und ich über den kleinen aber süßen Weihnachtsmarkt und ließen uns schließlich vor Erschöpfung auf einer Bank nieder.
Nachdem etwas später auch die Anderen zu uns gestoßen waren, ließen wir den Abend bei einer wärmenden Mahlzeit ausklingen. Was ein Tag! Fing bescheiden an und ging doch noch glücklich zu Ende! Auf dem Weg zurück ins Hotel genossen wir die wunderhübsche Weihnachtsbeleuchtung in den Londoner Straßen und damit endete die Weltpremiere für uns.
Am nächsten Tag sollten wir auch schon wieder die Heimreise antreten. Doch natürlich erst nach der obligatorischen Shoppingtour zu Forbidden Planet, HMV, dem Disney Store und Hamleys. Die Kauflaune war im Gegensatz zum Vortag natürlich um gefühlte 300% gestiegen! Ruckzuck war es auch schon Zeit zum Flughafen aufzubrechen und die schönste Stadt der Welt zum dritten Mal dieses Jahr zu verlassen. Ein Grund für den nächsten Besuch wird sich sicherlich auch bald finden.

Wie Bilbo schon schrieb: „There and back again…and then there again, and again and again….!“ oder so ähnlich.

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