Originaltitel: The Green Inferno
USA | 2013 | 100 Min. | FSK: ab 18
Horror, Thriller
Regie: Eli Roth
Drehbuch: Eli Roth
Besetzung: Lorenza Izzo, Ariel Levy, Daryl Sabara u.a.
Kinostart: —
DVD/Blu-Ray VÖ: 03.03.16
Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Constantin Film
Worum geht’s?
New Yorker College-Frischling Justine schließt sich einem Aktivismus-Verband auf ihrem Campus an. Unter Führung des charismatischen Alejandro reist sie mit anderen Studierenden zum Amazonischen Regenwald. Mit einem Livestream per Smarthphone will die Gruppe auf die Abholzung des Lebensraums eines Eingeborenenstammes aufmerksam machen. Ein Flugzeugabsturz führt Justine und andere Überlebende in die Fänge dieses Stammes, der sich als kannibalisch entpuppt.
Wie ist der Film?
Um die ekelerregen Perversion und Authentizität der Vorbilder „Nackt und zerfleischt“ (1980) oder „Die Rache der Kannibalen“ (1981) zu erreichen, bleibt „The Green Inferno“ in seiner Digitalästhetik zu sauber und inkonsequent. Roth beschränkt sich auf eine Verbeugung im Rahmen eines Standard-Handlungsablaufs, angereichert mit seiner ganz eigenen Form des Zynismus. Nach der plakativen Einführung seiner Figuren überzeugen zumindest die entlegenen Originalschauplätze in Südamerika samt echter Ortsansässiger. Durch deplatziert wirkende Komik-Ansätze zerstört Roth seinen gewissen Realismus dann mehrfach selbst. Nichts gegen Ironie, doch der packende Überlebenskampf in „The Green Inferno“ springt in einigen albernen Momenten völlig vom Gleis.
Eli Roth bleibt sich treu und spannt die Nerven mit harten, gut gemachten Gore-Effekten, ohne sich allzu sehr auf selbige zu stützen. Die zu erwartende Kritik an Umweltzerstörung verschiebt sich interessanterweise zu einem Seitenhieb auf blinden Aktivismus. „The Green Inferno“ hat wenig mit dem rauen Charme des klassischen Kannibalenfilms gemein, weiß die Verlorenheit in exotischer Gefangenschaft aber dennoch gekonnt einzufangen. Dass er dabei auf Vergewaltigung und Tierquälerei gänzlich verzichtet, kann und soll man Roth nicht übel nehmen. Ihm gelang ein solide inszenierter, solide besetzter, herrlich gemeiner Horrortrip in faszinierendem Ambiente, der leider unter diversen erzählerischen Schlaglöchern leidet.
Wertungen (ø 7.0) [?]
6.0 – Philipp Stroh
7.5 – Sonse
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