Manchmal findet man so Bücher, die sind einfach … gut. Da liest man sich ein und ist schon nach wenigen Seiten so in der Geschichte drin, als sei man, naja, zu Hause. Dabei ist es nicht einmal so, dass die Umgebung dem entspricht, was man so allgemein kennt. Tatsächlich hat man zwischendurch irgendwo im Hinterkopf ein Aufblitzen von „Das ist aber eine geniale Idee!“, wenn wieder etwas ungewöhnliches auftaucht, oder etwas, das man so noch nicht gesehen hat.
Das Interessante ist, dass das noch häufiger bei Büchern passiert, die für Jugendliche geschrieben wurden (wenn man den Rezensionen glauben will). Harry Potter ist so eines, The Graveyard book von Neil Gaiman auch. Diese Bücher haben den Reiz, den Leser in eine Welt zu holen, die zwar ähnlich ist, wie unsere, aber doch so ganz anders. Und dieses „Anders“ ist dort halt so. Das ist normal. Es muss nicht erklärt werden, weshalb es Geister gibt oder Vampire oder Ghouls und was sie können und was nicht. Man lernt, genau wie die Hauptfigur des Buches:
So kommt es, dass der kleine Bod (kurz für Nobody) nach dem Anschlag auf seine Eltern und Geschwister auf einen Friedhof stolpert und von dessen Insassen (oder In-liegenden) aufgenommen und aufgezogen wird. Dass das nicht ganz einfach ist, kann man sich vorstellen. Für sein leibliches Wohl ist der einzige Friedhofsbewohner zuständig, der diesen auch körperlich verlassen kann: Silas – ein Vampir. Neben laufen, reden und lesen/schreiben lernt Bod auch ein paar eher geistertypische Fähigkeiten, die ihm später, als der Mörder seiner Eltern ihn sucht, von Nutzen sind. Daneben schliesst er Freundschaften, lernt von einer (ach, nee, das verrate ich jetzt nicht) über Ghule, und wie man richtig um Hilfe ruft, besorgt einer Hexe einen richtigen Grabstein und findet das älteste Grab … unter dem Friedhof.
Das Buch hat mir sogar noch besser gefallen als das letzte, das ich von Gaiman gelesen habe und mein Dank dafür gilt hier dem kinderdok.
Ein richtiges Wohlfühlbuch – auch nicht zu gruselig. Absolute Leseempfehlung nicht nur für Kinder.
(auch in deutsch)