The Grandmaster

Kino The-Grandmaster-©-2013-Thimfilm

Veröffentlicht am 27. Juni 2013 | von Martina Brenner

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The Grandmaster

The Grandmaster Martina Brenner

Wertung

Summary: poetischer Actionfilm, Kung-Fu als Philosophie ins Bild gesetzt, aber an manchen Stellen schwer zu folgen

4

Action-Drama


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The Grandmaster zeigt die Chronik von Yip Man, einem der begnadetsten Kung-Fu-Meister Chinas und schlägt den Bogen ab den 1930ern, über seine Zeit in Hongkong nach dem zweiten China-Japan-Krieg und die Zeit bis zu seinem Tod…

Der Norden und Süden Chinas stehen sich feindselig gegenüber, auch die Kung-Fu-Gemeinde ist gespalten durch verschiedene Ausprägungen der Kampfkunst. Yip gilt als der beste Kung-Fu Kämpfer Südchinas und muss daher gegen den Großmeister aus dem Norden antreten. Yip gewinnt den Kampf, doch Gong Er, die Tochter des Großmeisters, möchte die Familienehre wiederherstellen und fordert nun zum Kampf. Da es im Kung-Fu um Präzision gehe, so Yip, habe derjenige verloren, der beim Kampf Schaden an der Einrichtung anrichtet. Es folgt ein schier magischer Kampf: rasant stürzen und stoßen sich die beiden durch Räume, schweben durch Treppenhäuser – bis Yip verliert, weil er eine hölzerne Treppenstufe zerbröselt. Einen derartigen Kampf hat man selten (oder noch nie) auf der Leinwand gesehen. Doch am Ende geht es nicht mehr allein um den Sieg, sondern um das zauberhafte Entstehen einer Liebe.

Die Geschichte wird von Wong nicht linear erzählt, sondern in zeitlichen Sprüngen und Flashbacks. Zwischen 1936 und Anfang der 1950er-Jahre wird die Lebensgeschichte des Meisters in die zeitgeschichtlichen Umstände eingebettet: China ist von den Japanern besetzt, Yip verliert seinen Wohlstand und seine Familie, er verarmt und fängt im Hongkonger Exil von vorne an, wo er unter anderem Bruce Lee die Kunst des Kämpfens beibringt. Und es ist eine wahre Kunst, die Wong auf die Leinwand bringt.

Er zeigt, dass Kung-Fu viel mehr ist als Kämpfen, eine Philosophie, die von der Einheit von Geist und Körper ausgeht, wobei die innere Welt die äußere in Gleichgewicht bringen soll. Der Regisseur dokumentiert verschiedene Kampfstile und zeigt  diese in sensiblen und häufig langen Einstellungen – mal schnell, mal in Zeitlupe, im Regen, in Schwarz-Weiß in prunken Interieurs. Die präzisen Bewegungen werden als Choreografie ins Bild gesetzt, die auch nicht Kung-Fu versierten Zuschauern Spaß machen, weil, anders als bei vielen anderen Action-Filmen, Ästhetik und Schönheit der Körperbeherrschung im Vordergrund stehen.

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Das Genre von The Grandmaster ist schwer einzuordnen, es ist eine Mischung aus Geschichtsepos, Actionkino, Melodram und Martial-Arts-Spektakel. Die Sprünge durch die verschiedenen Episoden und die Erzählung der Hauptfiguren aus dem Off, machen es dem Zuschauer allerdings an einigen Stellen schwer dem Werk zu folgen und zwischen Realität und Traum zu unterscheiden. Auch die Fülle an Symbolen und Andeutungen sind für den westlichen Zuseher oft nicht leicht zu verstehen.

Wong hat mit diesem Epos auf jeden Fall einen poetischen und melancholischen Actionfim, gewürzt mit einer romantischen Liebesgeschichte geschaffen, der die Zuseher im Kino in seinen Bann ziehen wird.

Regie: Wong Kar-wai, Drehbuch: Xu Hao-Feng, Zou Jing-Zhi, Wong Kar-wai, Darsteller: Tony Leung Chiu-Wai, Zhang Ziyi, Chang Chen, Song Hye-Kyo, Wang Qing-Xiang, Laufzeit: 130 Minuten, Kinostart: 28.06.2013, www.the-grandmaster.de

Tags:4 von 5ActionActionfilmDramaThimfilmTony LeungWong Kar-waiZhang Ziyi


Über den Autor

The Grandmaster

Martina Brenner Aufgabenbereich selbst definiert als: Kinoerlebnissesammlerin. Findet es schön, dass “die Kamera etwas sieht, was das menschliche Auge durch den Gewohnheitsblick nicht wahrnimmt. Das ist Kino.” (Alexander Kluge).



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