Das heiß umstrittene Tribute Album With A Little Help From My Fwends von The Flaming Lips ist Ende Oktober schienen. Die Platte ist ein Track für Track Cover des Beatles Klassikers Sgt. Peppers Lonely Hearts Club mit Features von KünstlerInnen wie Miley Cyrus, Moby oder Tegan and Sarah.
Die Einnahmen des Albums sollen zur Gänze gespendet werden. Doch was steckt genau hinter diesem Projekt? Kaum eine andere Band ist so umstritten wie The Flaming Lips. Nach 30 Jahren Bandgeschichte und mehr als einem Dutzend Alben könnte davon ausgegangen werden, diese Band hätte sich ihre Existenzberechtigung bereits verdient. Von Rock zu Industrial, über 90′s Pop zu Elektro – The Flaming Lips wechseln ihren Stil wie andere Popstars ihre Lovers und Normalsterbliche ihre Unterwäsche. Vor allem aufgrund der Experimentierfreude und dem damit verbundenen Risiko wird ihnen von allen Seiten Lob zu gesprochen. Doch nur weil Experimental draufsteht, muss es nicht zwingend gut sein. Und wehe jemand kommt mit: „Das ist experimental und komplex – das verstehst du einfach nicht!“
With A Little Help From My Fwends wird durchwegs von elektronischem Sound angetrieben. Keine eingängigen Beats, kein 0815 Arrangement – the Flaming Lips setzen auf Trash, lange instrumental Parts und futuristischen Sound. Beispielsweise verwandeln The Flaming Lips Lucy In The Sky With Diamonds mithilfe von Miley Cyrus und Moby in eine langsame, sinnliche Popnummer. Doch spätestens beim Refrain vermischen sich derartig viele Tonspuren, schräge Futuresamples und krachendes Schlagzeug, dass man vorerst die Boxen der Stereoanlage für den seltsamen Sound beschuldigt. Der Titelsong des Albums, With A Little Help From My Friends, startet mit einem wilden Schlagzeugsolo, gefolgt von Computerstimmen Vocals und zwischendurch gibt es Screamo Parts durchs Megafon. Lovely Rita ähnelt einem experimentellen The Ting Tings Song. Tegan and Sarah übernehmen den liebevollen Gesang während Künstler namens Stardeath und White Dwarves ihren Namen alle Ehre machen.
The Flaming Lips nehmen den Hörer auf eine Reise durch Raum und Zeit mit und bedienen sich dabei an bekannten Melodien der Beatles, die trotzdem teilweise schwer herauszuhören sind. Das neue Album ähnelt einer Science-Fiction Lovestory und wäre der perfekte Soundtrack für eine Low-Budget Production eines Star Wars Musical.
Ob With A Little Help From My Fwends experimentelle Kunst oder übersteuerter Krach ist, liegt im Auge des Betrachters. Kunst kennt keine Grenzen und wir sprengen ja auch die Grenzen der Objektivität. Bleibt eigentlich nur mehr eine Frage offen: Wieso gerade die Beatles? Auf diese Frage antwortet Wayne Coyne, Mastermind hinter The Flaming Lips, mit den simplen Worten „Because people love them!“. In der Comment Section des Rolling Stones Magazins häufen sich Kommentare wie „BURN all copies! Please“ oder „Filed under {Things No One Ever Needed}“ und auch wir besorgen uns lieber die zehnte Remastered Edition des Originals.
The Flaming Lips – With A Little Help From My Fwends, Warner Bros., flaminglips.com