Rezension zu “The Diviners – Aller Anfang ist böse”
von Libba Bray
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2014
Seitenzahl: 704 Seiten
ISBN: 978-3423760966
Preis: 19,95 €
Cover
Das Cover ist ein echter Blickfang! Es passt super zu der Geschichte und ganz besonders gefällt mir die blutbefleckte Spielkarte, die das Mädchen (wahrscheinlich Evie, die Protagonistin) in der Hand hält. Das man ihr Gesicht nur zur Hälfte sehen kann, hat mich nur noch neugieriger gemacht. Der Titel ist auch gut gewählt, denn dieses Buch ist erst der Anfang…
Inhalt
Wir schreiben das Jahr 1926. Nachdem die junge Evie es auf einer Party mal wieder übertrieben hat, nachdem sie zu tief ins Glas geschaut und daraufhin ihre Kräfte vor den Partygästen vorgeführt hat, wird sie von ihren Eltern aus der Kleinstadt, in der sie derzeit lebt, nach New York zu ihrem Onkel Will geschickt, der bei ihrer Erziehung hoffentlich mehr Glück mit ihr hat. Doch ihre Eltern rechnen nicht damit, dass Evie ihre eigenen Pläne für New York hat. Sie will berühmt werden, sodass jeder ihren Namen kennt! In der Stadt ihrer Träume angekommen, kommt sie kaum dazu, sich in der neuen Umgebung einzuleben, denn ein grausamer Ritualmord wurde verübt. Wegen der Okkulten Zeichen und der Art und Weise des Mordes, wird Evies Onkel Will, Direktor für Amerikanisches Volkstum, Aberglauben und Okkultes in dieser Angelegenheit zu Rate gezogen. Evie findet Gefallen daran, ihrem Onkel in dieser Sache beiseitestehen zu dürfen und versucht ihm zu helfen, den Mord aufzuklären. Gerade nachdem sie die ersten Anhaltspunkte haben, erschüttert ein neuer Mord die Stadt und dann noch einer und noch einer… Zum Glück hat Evie diese Gabe, sie kann Gegenständen jedes noch so kleine Geheimnis entlocken und somit auch über die Besitzer des Gegenstandes! Bald schon befinden sie sich auf einer heißen Spur, doch der Mördes scheint nicht nur tödlich zu sein, sondern etwas so schlimmes, dass man es sich überhaupt nicht vorstellen möchte…
Meine Meinung
Das Buch ist aus auktorialer Perspektive geschrieben. Evie ist nicht die einzige Protagonistin, mal weht man mit dem Wind über die Stadt, dann wird man in die Geschichte der anderen Protagonisten mitgenommen oder man erlebt einen Mord mit. Die vielen Charakterwechsel haben viele Längen erzeugt, die das Buch nur unnötig gezogen haben. Die Geschichte an sich, hat mir sehr gut gefallen. Sie war spannend und gut geschrieben, doch durch diese Längen musste ich mich wirklich zwingen weiterzulesen. Libba Bray hat eine schaurige und gruselige Atmosphäre geschaffen, indem sie einen leicht werden lässt, wie der Wind. Sie lässt einen über die Dächer New Yorks fliegen und beobachten, was dort unten vor sich geht. Der Mörder treibt dort sein Unwesen und selbst das Haus scheint böse zu sein. Zudem hat mir besonders gut gefallen, dass man sehen konnte, wie viel die Autorin recherchiert haben muss. Ich fand es toll, ein wenig mehr über die 20er Jahre zu lernen ;) . Die Charaktere hatten meiner Meinung nach etwas zu wenig Tiefe, was davon kommt, dass es einfach zu viele waren. Mir kommt es so vor, als steckten zwei Geschichten in einer, v.a. weil die beiden kaum etwas miteinander zu tun haben, abgesehen davon, dass die Protagonisten sich hin und wieder begegnen. Das Ende wird dann aber mehr als spannend und nervenaufreibend. Dort habe ich mich auch etwas besser in Evie hineinversetzen können und mich mit ihr zusammen gefürchtet.
Charaktere
Evie: Mutig und klug wie die meisten Protagonistinnen schlägt Evie sich mitten durchs Geschehen. Sie lässt sich nichts vorschreiben, aber manchmal kam sie mir einfach naiv und ein wenig mindisch vor.
Mabel: Sie ist Evies Freundin und schon ewig in Wills jungen, gutaussehenden Assistenten verliebt. Als Evie in New York ankommt, verbringen die beiden endlich wieder mehr Zeit miteinander. Mabel ist schüchtern und man kann sie in die Kategorie Mauerblümchen stecken, wobei sie das genaue Gegenteil von Evie ist.
Jericho: Wie oben beschrieben ist er der junge, gutaussehende Assistent von Evies Onkel Will. Ich kann nicht viel zu ihm sagen, weil er ebenfalls nur nebensächlich immer mal wieder aufgetaucht ist. Er liest gerne und hält sich die meiste Zeit im Museum auf.
Fazit
Eine wunderbare Geschichte mit viel Spannung, die leider über die Längen hinweg verloren gegangen ist. 700 Seiten waren mir definitiv zu viel! Empfehlen kann ich “The Diviners” jedem, der nur das Gute in Büchern sieht und das Schlechte einfach überlesen kann. Und ich möchte die Geschichte auch nicht schlecht machen, weil sie an sich total gruselig und spannend ist. Ich würde 3 von 5 Portalen dafür öffnen ;)