Für mich war es eine Premiere, bei dem Festival dabei zu sein. Umso größer war natürlich meine Neugier. Das Theater liegt direkt an der Neusser Rennbahn und ist eine Nachbildung des Londoner Globe Theaters. Besonders toll fand ich das Umfeld. Mit viel Liebe zum Detail haben sich die Verantwortlichen nette Deko-Elemente in Anlehnung an Shakespeare einfallen lassen. So gibt es z.B. „Will’s Büdchen“, an dem kleine Snacks und Erfrischungen erworben werden können, die Toiletten und Pferdeställe tragen Namen der Charaktere und natürlich ist auch Shakespeare himself überall präsent. Das Foyer, ... was soll ich sagen? Ich wäre am liebsten dort eingezogen! Auch hier wurden (meine) Barockträume wahr. Viel roter Samt, in Kombination mit goldenen Akzenten ließen mein Herz höher schlagen und stimmten mich auf den Abend ein.
Das Bühnenbild ließ mich stutzen. Ich habe der Presse zwar entnehmen können, dass es sehr modern und puristisch sei, aber dass es so minimalistisch sein würde, hätte ich nicht gedacht. Auf der Bühne (vor dem geschlossenen Vorhang) befanden sich nur 2 Stühle. Wo waren die liebevoll bemalten Kulissen? Hinter dem Vorhang (der Wald von Athen) befanden sich nur der Mond und ein Ast.
Der einzige Punkt, den man bemängeln könnte – und das wäre kritisieren auf höchstem Niveau - wäre, dass die Szenen der Handwerker teilweise doch sehr theatralisch und überzogen rüberkamen. Ich persönlich jedoch finde es genau richtig, weil die Handwerker eine Laientheatergruppe darstellen und dieses „Spiel im Spiel“, kamso besonders gut zur Geltung.
Eure (immernoch ganz begeisterte)
Jenny