THE CONSPIRACY - Mit der Fakedoku zur Weltverschwörung

Erstellt am 13. Januar 2015 von Bandrix @cityofcinema1

(2012) / CA / Laufzeit: ca. 84 Minuten / Thriller, Found-Footage
von Christopher MacBride, mit Aaron Poole und Alan C. Peterson


Als Verschwörungstheoretiker hat man es aber auch nicht leicht. Von den Menschenmassen wird man ignoriert und kriegt bei Beachtung höchstens ein müdes Gesicht als Zeichen der Anerkennung. Aber warum denn? Klingt doch alles plausibel, was sie da von sich geben. 9/11 wurde von der amerikanischen Regierung inszeniert, ebenso wie damals der 1. Weltkrieg. Beweise werden genug vorgelegt. Das Problem bei der Sache: Man kann solche Theorien nicht wirklich wiederlegen. Genau deswegen kann das ein sehr interessantes Thema sein. Finden auch die beiden Filmmacher Aaron (Aaron Poole) und Jim (James Gilbert) und beschließen deshalb, eine Doku über einen der größten Verschwörungstheoretiker überhaupt zu drehen. Probleme mit dem Abdrehen der Geschichte bekommen die beiden aber dann, als dieser wie vom Erdboden verschwindet. Die Suche nach der Wahrheit wird von ihnen übernommen und ob man es glauben will oder nicht, sie sind einer wirklich heißen Spur auf den Fersen.
Es gibt einige bescheuerte Theorien in dieser Welt. Wie die Löcher in den Käse kommen, ob die schwarze Bevölkerung im Untergrund nicht einen großen Rachefeldzug organisiert, oder wie zur Hölle Deutschland Brasilien mit 7:1 nach Hause geschickt hat. Obwohl sie schon zu Hause waren. Es gibt aber auch interessante Vertreter, eben weil sie große und ungeklärte Weltereignisse darstellen. Als großes Beispiel kennt jedermann 9/11 und die Frage nach den wirklichen Schuldigen. "The Conspiracy" verfolgt eben solche geschichtlichen Höhepunkte und kommt nach langer Recherche zu dem Ergebnis, das vor jedem großen Ereignis der sogenannte 'Taurus Club' getagt hat. Sind die Herrschaften dieses Vereins also für all die Katastrophen auf der Welt verantwortlich?

So entwickelt sich ein Real-Life-Found-Footage zum Gruselspukler der besonderen Sorte, indem die Väter der Illuminaten in einen nebulösen Vorhang von Theorien gehüllt werden. Und man muss es zugeben, der Gedanke solch eines Clubs ist wirklich aufregend. Das intensive Gedankenspiel wird aber durch einige Momente unterbrochen, in denen man die Stirn runzelt und sich fragt, ob das wirklich ihr Ernst ist. Denn die beiden Filmemacher schleichen sich, als ob es nichts wäre, auf eines dieser Treffen und kriegen ein Ritual der Sparte 'bescheuert' serviert. Die wichtigsten Männer der Welt, welche mit dämlichen Worten und noch bescheuerteren Aufnahmeriten spielen. Nicht sehr kongruent.
Dennoch, "The Conspiracy" ist und bleibt eine Fakedoku. Eine Tatsache, die man nicht vergessen sollte. Die man aber vergessen kann, denn zum Großteil wirkt das Ganze sehr stimmig und zu dieser kranken Welt untermalend. Der wirklich mindeblowende Twist zum Ende rundet ein mehr als gelungenes Independentfilmchen grandios ab und hinterlässt einen faden Geschmack, den man noch einige Zeit durch die Welt trägt. Hier wird sich nicht auf die Suche nach der Wahrheit versteift, sondern mit der Unentschlossenheit dieser Theorien gespielt und dafür gesorgt, dass man das Thema um ein Stückchen lockerer sieht. Oder auch nicht.
6.5/10