Natürlich, "die Rockband The Clash hat weder zur Gewalt aufgerufen noch lassen sich ihre Songs über die vermeintlich ungerechte Verteilung von Chancen und Risiken in der Welt zur Rechtfertigung von gewalttätigen Übergriffen an verwenden", heißt es etwa in der Berliner Zeitung. Doch dieses vorausgeschickt sei andererseits nicht zu bestreiten, dass die Worte und Melodien der bekannten Band, deren Namen schon viel verrate, "einen Teil des Resonanzraums bilden, in dem sich die Debatte über gesellschaftliche Fragen vollzieht, dass sie die Tonlage bestimmen, in der beispielsweise über Chancen und Risiken in Deutschland gesprochen werde", schreibt Christian Bommarius.
Bei dem Lyrics von "Londons Burning" aus dem ersten Album "The Clash" werde das noch deutlicher: "Verstanden wurden sie zumindest von den Anhängern der Straßengewalt", so die Berliner Zeitung, "als Ermunterung, die Debatte um Bildung und Chancen der Jugend in Deutschland als „Kampf gegen das Establishment zu begreifen."
Welche Waffen dieser Kampf verlangt und zulässt, dazu schweige Joe Strummer, der inzwischen auch schon tot ist. Sein Werk aber lebt weiter und zeitigt Folgen. "Und so stellt sich die Frage: Trägt der Autor Verantwortung für seine gesungenen Gedanken und gegebenenfalls – welche?", fordert Bommarius ein klares Bekenntnis ein. In seinem Lied singe Strummer zwar von einem Lächeln, doch zum Lachen sei das überhaupt nicht, was sich im Königreich derzeit abspiele.
"All across the town, all across the night. Everybody's driving with full headlights. Black or white turn it on, face the new religion. Everybody's sitting 'round watching television!", schreit der Sänger offenbar auch im Namen seiner Mitmusikanten. "Die Perspektive, die sie einnehmen, die Worte, die sie dafür finden", so die BZ, ähnele zum Teil auf verblüffende Weise den Parolen der marodierenden Randalierer von London." An manchen Stellen ist kaum zu unterscheiden, wer was geschrieen hat."
Jugengewalt-Experten wie der SPD-Innenexperte Sebastian Edathy stimmen dem zu. Er fordere den Verfassungsschutz zum Handeln auf: Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse müsse man mit allen Mitteln gegen Platten wie "The Clash" und Lieder wie London´s Burning" vorgehen. Parteichef Sigmar Gabriel, als bis heute amtierenden Pop-Beauftragter der SPD ein intimer Kenner der hasserfüllten Rhythmen von Clash und anderen, ist derselben Ansicht. "In einer Gesellschaft, in der solche ,Kunst"´ im Laden verkauft wird", mahnte er, "gibt es natürlich auch an den Rändern der Gesellschaft Verrückte, die sich letztlich legitimiert fühlen, härtere Maßnahmen anzuwenden."
Zur vollständigen Analyse der geistigen Brandstifterei:
in der Berliner Zeitung