Geschafft! Nach einer kleinen schwiiizernationalfieberistischen Unterbrechung zum 1. August kann ich nun fortsetzen mit meiner Serie zum Thema Grillen – und diese auch hiermit beenden, da es eh nicht sommerlicher wird als es schon ist (zumindest nicht bis zum Flieger nach Spanien… ist aber noch ‘n Weilchen hin…) und man beim Dessert angelangt dann vielleicht doch lieer nicht wieder zu den Konblauchbrot-antipasti zurückkehr’n sollte… finde ich.
Drum erzähl ich euch heute von meiner neusten Grilldessert-erfindung sowie Exoten-entdeckung.
die gegrillte Kochbanane !
Erstmal was zur Kochbanane an sich. Die hatte ich schon einmal probiert und zwar von einem Afrikaner gekocht, in Begleitung zu einem afrikanischen Fischgericht, als Beilage in Scheibchen geschnitten und in Palmenöl geröstet. So wie man hier Bratkartoffeln zum Gulasch essen würde, so tut man da halt die Kochbanane in der Pfanne anbraten und zu Fisch und Reis reichen; in einigen Regionen Afrikas wird sie ja sogar als Hauptspeise, wie ein Grundnahrungsmittel genossen.
Himmlische Erinnerung, diese frittierte Kochbanane à-la-afrikanisch, musste also irgendwann nachgebaut werden, Post-it in die Koch-Abteilung des hyperaktiven Hirnleins gebappt, und archiviert.
Dann vergangen so etwa vier Jahre. Vier Jahre zwischen den schweizer Bergen und Andalusien, darauffolgend ins Herzen Bayerns katapultiert, und da lief ich also vor einiger Zeit über den Münchner Viktualienmarkt (falls ihr das noch nicht bemerkt hattet ist das so etwas wie mein Lieblings-abenteuerland, selbstverständlich im Ranking gleich nach Europapark und Alpamare) und wiedermal grossäugig an diesem gewissen mich faszinierenden Stand der Exoten anhalten musste…
Und da der Herr Müller von den Exoten mir immer wieder während meinem noch nicht allzu langen Münchner Einkaufsleben als aufklärende Bezugsperson zum Thema tropische Früchte erschienen war, musste ich die Gelegenheit nutzen um endlich das Thema anzugehen und mein kleines eingerostetes Kochbananen-Einmaleins aufzufrischen.
Und wurde somit von Herrn Müller geduldig aufgeklärt: die Kochbanane ist eine weniger süsse Cousine der normalen Banane, schwankt im Geschmack (je nach Reifungsgrad) zwischen Banane und Süsskartoffel und tendiert dabei im noch-nicht-so-reifen Zustand eher zur normalen Kartoffel. Je reifer, desto süsser, also.
Na dann zwei davon bitte, schööööööööööön reif. Das heisst also bei der Frucht so richtig schwarz, fast so, dass sie gar nicht mehr gut aussehen. Ohne fast. Sei sahen, ganz ehrlich gesagt, garnicht sooooo toll aus.
Sollte aber so sein - denn einmal in den Pickickkorb gepackt, ans Isarufer mitgenommen und der Länge nach aufgeschnitten auf den Grill gelegt, das lachsfarbene Fleisch leicht angeräuchert, weichgekocht und angenehm erwärmt entfalteten die Kochbananen all ihre Geschichten und Erinnerungen…
Also, zusammenfassend, es geht ganz einfach:
- Kochbananen einkaufen (und dabei den Herrn Exotenmüller ganz lieb von mir grüssen)
- falls noch nicht eklig schwarz, noch eine Zeit in der dunklen Besenkammer nachreifen lassen.
- zum Grilltag mitnehmen (achtung Zerdatsch-Gefahr!)
- am Ende des hundertgängigen Grillmenüs die Kochbananen der Länge nach aufschneiden, auf den Grill legen und ein Paar Minuten auf jeder Seite anbrutzeln lassen. Allein geniessen, mit Sahne und Schokostückchen, oder einer Kugel Vanilleeis (habt ihr doch bestimt dabei am Isar-Ufer, oder???
Wobei ich sagen muss, ganz von alleine ohne drum und dran aus der Schale gelöffelt fand ich sie am Besten…