Indiefolk-Bands mit dem beliebten Zutatenreigen aus pendelnden Gitarrenklängen, (Mund-)Harmonika, marschierendem Schlagzeug und dem ein oder anderen Orgel- oder Streichereinsatz gibt's wie Sand am Meer. Gute bis sehr gute schon weniger und von denen die es schaffen, den Bänkelsänger auf Albumlänge zu überzeugen gar nicht ganz so viele. "Along The Gallows" ist so ein Album, die vierköpfige Band dazu heißt The Bailey Hounds und stammt aus Philadelphia. Ein Blick auf die Tracklist des Albums verheißt bereits einiges. Von Teufeln, die einen nicht ängstigen sollen, liest man dort und genauso beherzt wie auch wachsam wie man sich im Angesicht von Dämonen und Geistern verhalten sollte, verhält es sich auch mit der Musik. Die an klassiche Countrysongs angelehnten Kompositionen werden von Sänger Ryan Petrillo mit verhalten heiserer Stimme vorgetragen, bekommen leichten Midtempo-Schwung und heben sich durch den Einsatz von Steel-Guitar-Klängen wohltuernd von artverwandten Musikern ab. "Resurrection Man" geht dann in die Vollen, ein knackig shuffelnder Beat löst die Handbremse und Petrillo gibt sich bestimmter und zorniger als zu Beginn. "Till The Morning Comes" schleicht sich wiederum eher von hinten an und bildet mit dem mystischen "Malleus Maleficarum" ein schönes Duett. Trotz der lieblichen Klänge suchen sich "The Bailey Hounds" aber schon immer Geschichten aus, in denen Zwielicht und zweifelhafte Gestalten zumindest die gedanklichen Hauptrollen übernehmen. Ob Teufel, Hexe oder Dämon: die Musiker spielen scheint's gern mit den dunkleren Mächten. Das aüßert sich dann vor allem im abschließenden "Devil Tree" was die ganze herausragende Bandbreite der Musiker aufzeigt: erst dunkel dräuend, ja fast schon erzitternd schält sich über sechs Minuten ein Kleinod heraus, dass dem Album einen mehr als würdigen Glanz verleiht.
...mal ausnahmsweise einen Song, den man auf dem Album vergebens sucht, der aber gerade weil man ihn anders kennen könnte, mehr als einfach nur ein Anspieltipp ist: