Moderne Fenster-Rollos sind ästhetisch manchmal fragwürdig und werden meist aus umweltschädlichem Plastik hergestellt. Die Papierrollos von Natchar Sawatdichai sind anders. Sie bestehen aus kunstvoll gefaltetem Recyclingpapier und bringen einen ganz eigenen, minimalistischen Charm in die Wohnung oder ins Büro.
Warum die Designerin Recyclingpapier verwendet
Sawatdichai stammt aus Thailand und hat an der Londoner Kingston University Produkt- und Möbeldesign studiert. Mit ihren Papierrollos will sie eine Alternative zu den üblichen Rollos schaffen, die aus „überqualifizierten“ Materialien bestehen – nach ihrer Definition sind das Materialien, die bei Herstellung und Entsorgung enorm viel Energie verbrauchen. Ihre „Qualified Blinds“ funktionieren wie herkömmliche Rollos, sind aber mit ihren schönen Mustern und warmen Farben weitaus dekorativer.
Designerin Sawatdichai: „Papier als Material wird oft übersehen“
Mit ihrer Arbeit will die Designerin Papier als Material aufwerten. „Papier wird oft übersehen und in der Inneneinrichtung normalerweise nicht verwendet, weil es nicht hochwertig aussieht und Zweifel an seiner Haltbarkeit bestehen. Doch vielleicht haben wir nur noch nicht die passende Verwendung gefunden, die seine Wertigkeit erhöht und die Vorstellung von dem Material verändert“, erklärt die Designerin. Sie schätzt Papier nicht nur als als nachhaltiges, günstiges und gut verfügbares Material, sondern auch wegen seiner Vielseitigkeit.
Sawatdichai verwendet für ihre Rollos entweder Recyclingpapier oder Papier aus nachhaltiger Herkunft. Das Papier wird maschinell geschnitten und gefalzt und anschließend per Hand verklebt. Ein Rollo herzustellen dauert sechs bis sieben Stunden. „Die Rollos können entweder vorübergehend als Deko oder dauerhaft angebracht werden“, erklärt Sawatdichai. Sie halten bis zu 12 Monate und sind leicht austauschbar. Neben Papierrollos experimentiert die Designerin auch mit Uhren, Stühlen und anderen Einrichtungsgegenständen aus Papier.