Zu diesem Zweck besuchte am 10. September eine hochrangige thailändische Delegation (...bestehend aus Vertretern des Landwirtschaftsministeriums und Vize-Gouverneuren aus drei Provinzen) das Industriegebiet der Brandenburgischen Stadt Rathenow, wo seit 2009 eine Anlage steht, wie sie den Thailändern vorschwebt.
Laut Betriebsleiter Werner Plettenberg sei das Kooperationsvorhaben bereits so weit fortgeschritten, dass schon im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden werden könnte.
Gebaut werden soll im Norden des Landes, der zum sogenannten Goldenen Dreieck gehört. Das Grenzgebiet von Thailand, Birma und Laos ist immer noch für den Anbau von Opium berüchtigt. Durch die Produktion der Energiepflanzen für die Biogasanlage könnte den Kleinbauern der Region — neben den bereits vorhandenen Projekten der Königsfamilie — eine weitere Alternative zum Drogenanbau gegeben werden.
Werner Plettenberg meint, dass mit den landwirtschaftlichen Bedingungen vor Ort eine vergleichbare Biogasanlage sehr gut betrieben werden könnte. Wegen der günstigen klimatischen Bedingungen könnten bis zu drei Ernten im Jahr eingefahren werden. Allerdings müssten Teile der Anlage an das feucht-heiße Klima in Thailand angepasst werden.
Der Kontakt zu den Thailändern entstand rein zufällig. Laut Plettenberg rief ein Mitarbeiter des Landwirtschaftsministeriums eines Tages an und fragte, ob man sich die Biogasanlage mal ansehen könne. Der Besuch sei positiv verlaufen, und man habe sich mit den Thais menschlich sehr gut verstanden.
"Wir wollen ein Pilotprojekt mit den Entwicklern der Rathenower Anlage in Thailand starten", sagt der thailändische Ingenieur Chatpet Yossapol. "Wenn das Pilotprojekt erfolgreich ist, ist eine Fortführung der Zusammenarbeit geplant."
Die thailändische Delegation war hauptsächlich für den Besuch in Rathenow angereist. Am Samstag flog sie dann weiter, um die bayrische Metropole München zu besuchen. Am Montag geht es zurück nach Bangkok.
(Quelle: Märkische Allgemeine, Bildquelle: hallo-landwirtschaft.de)