Tha Alkaholiks, Lords of the Underground und Cali Agents – bei diesem Aufgebot beginnen HipHop-Herzen im Boom-Bap-Rhythmus zu schlagen. Auch wenn die drei Formationen der 90er Rap-Ära am Ende nicht vollzählig in Heidelberg antraten, sorgten sie für eine willkommene Zeitreise.
“What’s yo name? My name is Ol‘Dirty Bastard and I’m an Alkaholik”. Die legendäre Vokalejakulation des Enfant terribles vom Wu-Tang Clan mussten E-Swift und J-Ro von Tha Alkaholiks dann zwar selbst beisteuern, doch machten sie ODB zum Höhepunkt ihrer Show mit HipHop Drunkies alle Ehre.
Leider ohne Tash aber mit standesgemäßem Pegel und spritzenden Bierflaschen, brachten die beiden Rapper mit dem unzweideutigen Bandnamen den Heidelberger Karlstorbahnhof in Wallung. Ein bulliger Komparse versorgte E-Swift und J-Ro derweil durchgehend mit kühlen Drinks auf der Bühne, wo das Duo mit Alkaholik, Next Level, Make Room und Daam alle Hits abfeuerte – Liquid Funk at its best!
In bester Gesellschaft luden zuvor bereits Mr.Funke, DoItAll Dupré und DJ Lord Jazz von den Lords of the Underground zu einer Zeitreise in die goldenen 90er Jahre des Rap ein. Auch wenn die Plattennadel über die Jahre hinweg schon eine Furche in die Rillen von Psycho, Tic Toc, Check it und Chief Rocka gezogen hat, sorgte der pumpende Sound des Trios aus New Jersey für helle Begeisterung beim Publikum. Ungewöhnlich lang zeigten die Lords einen energiegeladenen Auftritt, bei dem auch Lord Jazz seine Turntable-Skills mit einer fingerfertigen Solo-Einlage demonstrierte.
Komplettiert wurde das vor HipHop-Geschichte triefende Line-up um die Lords und Liks von Rasco, der alleine die Cali Agents in Heidelberg repräsentierte. Mit Gunz still hot und einer Fanfare an brachialen Beats, sorgte der 43-jährige Rapper aus San Francisco jedoch auch solo für ein gelungenes Set.
Respektabel, was die alten Herren der Zunft live noch abliefern!