Nachhaltig wirtschaften, mehr Umweltschutz und weniger Emissionen: Dies haben sich die Textilreinigungsverbände in Form des Deutschen Textilreinigungs-Verbands (DTV), des Laundry Innovation Network (LIN), der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V. und des Fachverbands für Wäscherei-, Textil- und Versorgungsmanagement (FWL) auf die Fahnen geschrieben. Um dies zu erreichen wurde ein gemeinsamer Masterplan entwickelt, der den Energieverbrauch deutlich senken soll.
Foto: Doebler | PR – Agentur für Kommunikation und Politik
20 bis 30 Prozent eingesparte Energie sind durch den Einsatz neuster Technik in Wäschereien möglich. Eine Wäscherei, die pro Tag eine Tonne Wäsche reinigt, könnte damit jährlich rund 400 Megawattstunden an Energie einsparen. Dies entspricht ungefähr dem Verbrauch von 130 Privathaushalten. Wenn alle etwa 2.000 von den Textilreinigungsverbänden vertretenen Wäschereien pro Jahr im Durchschnitt auch nur 200 Megawattstundeneinsparen würden, entspräche das bereits dem ungefähren Verbrauch einer Stadt wie Bamberg mit rund 70.000 Einwohnern.
Mit ihrer Zusammenarbeit und dem gemeinsam entwickelten Masterplan wollen die Verbände die Entwicklung von Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz und Ressourcenschonung in Wäschereien fördern. Der Fokus liegt dabei auf ganzheitliche Lösungen und so sollen mit einer gemeinsamen Kampagne nun alle Unternehmen der Branche sowie auch Maschinenbau- und Zulieferbetriebe für die Energieeinsparung gewonnen werden.
Das Einsparpotential von Energie und Ressourcen ist dabei gewaltig, verschiedene Projekte der Verbände bereits aufgezeigt haben. “In Einzelprojekten des DTV können bis zu 90 Prozent Wasser und 70 Prozent der Energiekosten eingespart werden”, erklärt Joachim Krause, Präsidiumsmitglied des DTV, “diese Einsparpotenziale wollen wir nun auf die gesamte Branche übertragen.”
“Eine Wäscherei wird sich zukünftig Gedanken machen müssen, wie sie die „verlorene“ Energie beim Waschen-Trocknen-Mangeln, die über das Dach gepustet wird, sinnvoll zum Beispiel mit Wärmetauschern wieder mehrfach verwenden kann”, ergänzt Karl-Rainer Dauer, erster Vorsitzender der Gütegemeinschaft sachgemäße Wäschepflege e.V.
Foto: Doebler | PR – Agentur für Kommunikation und Politik
Einzelprojekte, die bereits Erfolge bei der Steigerung der Energieeffizienz erzielen, sind etwa das vom Laundry Innovation Network initiierte Projekt “Die grüne automatisierte Wäscherei” oder Teilprojekte wie die Umstellung der Wärmeerzeugung auf Holzpellets. “Diese Innovation erreicht eine Einsparung von 30 Prozent der Energiekosten gegenüber Gas- und Ölheizungen”, berichtet Lothar Kühne, Beiratsvorsitzender und Sprecher des Laundry Innovation Networks. Ein weiteres durch das Netzwerk erarbeitetes Verfahren kann den Wasserverbrauch, mittels Waschwasserrecycling um 60 Prozent senken.
“Wir müssen unserer ökologischen und ökonomischen und unserer unternehmerischen Verantwortung Rechnung tragen – mit energieeffizienten, umweltrelevanten Maschinen, Hilfsmitteln und Verfahren”, führt Friedrich Eberhard, DTV-Präsident, weiter aus. Dass sich das Energiesparen auch wirtschaftlich rechnet, lässt sich bereits am Anteil der Energiekosten im Textilreinigungsgewerbe ablesen. Gemessen am Umsatz liegen sie zwischen 7 und 12 Prozent.
“Durch den Zusammenschluss der Verbände kann sehr viel mehr erreicht werden, als es durch die Einzelprojekte möglich ist”, kommentiert Hans-Ulrich Steinkopf, erster Vorsitzender des FWL, “mit unserer gemeinsamen Kampagne werden wir auch diejenigen Unternehmen unterstützen, die alleine nicht über die notwendigen Investitionsmittel etwa für Forschung und eigene Entwicklungen verfügen. Einsparungen nutzt also den Unternehmen und der Umwelt gleichermaßen.”