Als wir zu Ostern auf Texel waren, haben wir einige neue Spazier- und Wanderwege für uns entdeckt. So haben wir an einem Vormittag die Dünen bei Paal 17 erkundet. Ausgangspunkt für diese gemütliche Wanderung mit Hunden ist der dortige Parkplatz.
Ein Rebhuhn auf Freiersfüßen
Wir starten etwa gegen 11 Uhr in Richtung De Koog. Für einen Apriltag mitten in der Nordsee ist es ziemlich warm und windstill. Genau wie die meisten anderen Dünenlandschaften, gehört auch dieser Bereich zum Nationalpark Texelsche Dünen.Es geht vorbei an Pflanzen und Sträuchern, die gerade aus dem Winterschlaf erwachen und ihre ersten Blüten in den blauen Himmel strecken. Wir laufen zwar parallel zum Meer, das Rauschen ist jedoch durch die hohen Dünen nicht zu hören.
Und eigentlich ist es still ...
... eigentlich! Denn auf einmal werden wir wild beschimpft (nun ja - zumindest nehme ich an, dass der Lärm uns gilt ... 😉 ...). Nicht weit von uns entfernt sitzt ein Rebhuhn, das sich fürchterlich über die Störung beschwert.Vielleicht ist es gerade auf Freiersfüßen unterwegs und die holde Braut hat sich verkrümelt. Oder aber es kreischt uns an, weil es sein Gelege bewachen will. Suri ist schon daran interessiert, dem Federvieh den Gar auszumachen. Dayo hingegen stört sich - wie immer - an solchen Zwischenfällen überhaupt nicht.
Rauf auf die Düne
Wir beobachten den schimpfenden Vogel eine Weile und spazieren langsam weiter. Den nächsten Abzweig nehmen wir und krabbeln die Düne hoch.Der reizende Gemahl hat den „Gipfel" schon erklommen, während ich den Sandaufstieg noch vor mir habe.Oben angekommen, geht der Blick in die Weite.Das sind Orte, wie sie mir gefallen. Hier kann ich mich hinsetzen und stundenlang schauen.
Ein letzter Blick in die Runde, und dann geht es auch schon wieder weiter.
Von den Dünen in den Wald
Mit fortschreitender Zeit wird es auch immer wärmer. Und das im April. Wer hätte das gedacht? Allerdings geht es für uns noch einen Augenblick durch die schattenlose Dünenlandschaft.Aber schließlich erreichen wir den Waldrand. Dieses Waldgebiet wird De Dennen genannt, weil hier ursprünglich nur Kiefern standen. Und genau zu diesem Wald hatte sich Dayo auch schon so seine Gedanken gemacht. Dabei handelt es sich um einen „künstlichen" Wald, denn eigentlich gibt es auf Texel kaum Baumbestand.Wer früher Holz benötigte, musste am Strand schauen, was er finden konnte. Anfang des 19. Jahrhunderts kam man dann auf die Idee Kiefern anzupflanzen. Da diese Baumart schnell wächst, eignet sie sich gut für die Holzproduktion.Inzwischen ist De Dennen ein beliebtes Ausflugsziel. Für Einheimische und Touristen. Und damit es etwas mehr Abwechslung gibt, wurden in der Vergangenheit auch mehr Laubbäume gepflanzt.Der reizende Gemahl wird mit fortschreitender Zeit etwas ungeduldig. Er geht im zu langsam voran. Er hat Hunger und Durst. Und die Hunde wollen angeblich endlich eine Pause machen ... 😉 ... also verlassen wir den Wald und spazieren langsam zurück zum Auto.
Und täglich grüßt das Rebhuhn
Und siehe da: Herr Rebhuhn sitzt nun im Gebüsch auf der anderen Seite des Weges und beäugt uns kritisch. Dieses Mal allerdings ohne uns zu beschimpfen. Aber vielleicht ist es ja auch ein ganz anderes Rebhuhn ...
Strandpavillon Paal 17
Kurz darauf erreichen wir den Parkplatz, der nun bis zur letzten Lücke besetzt ist. Wahre Menschenkolonnen pilgern in Richtung Strand. Wir auch. Denn wir wollen endlich den hoch gelobten Strandpavillon von Paal 17 persönlich erleben.
Das Strandrestaurant wird in jedem Reiseführer als schönster Strandpavillon von ganz Texel gepriesen. In der Vergangenheit gewann er auch eben diesen Preis. Und die Lage direkt am langen weißen Strand ist natürlich wunderschön.
Die Terrasse platzt an diesem sonnigen Mittag aus allen Nähten. Hunde an fast jeder Ecke (einer schießt auch unter dem Tisch hervor, als wir mit Dayo und Suri vorbeigehen). Wir finden leider nur einen Platz im Restaurant. Dafür aber am Fenster.
Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich es sagen soll. Aber mir hat der Strandpavillon Paal 17 überhaupt nicht gefallen. Ich fand die Sitzkissen innen ziemlich schmuddelig (helle Stoffe sind natürlich auch schwierig in Restaurants, in denen die Post abgeht). Das Essen war soweit in Ordnung, aber auch sehr teuer. Die Geräuschkulisse ist extrem hoch gewesen. Kurzum: Ich frage mich, warum dieses Lokal so gehyped wird.
Aber bekanntlich sind Geschmäcker ja verschieden. Und außerdem gibt es ja noch ganz viele andere schöne Strandlokale auf Texel ... 😉 ...
Weitere Informationen:
- Ausgangspunkt unserer Spazierwanderung war der Parkplatz von Paal 17.
- Wir sind knappe 5 Kilometer gelaufen, die meiste Zeit davon ohne Schatten.
- Es gibt für Hunde keine Möglichkeit, unterwegs an frisches Wasser heran zu kommen. Daher bitte vor allem im Sommer Wasser mitnehmen.
- In allen Bereichen des Naturschutzgebietes gilt Leinenpflicht für die Vierbeiner.
- Hunde sind bis 17 Uhr im Strandpavillon Paal 17 drinnen und draußen willkommen. Ab 17 Uhr sind Vierbeiner im Restaurant nicht mehr erlaubt (es kam wohl zu diversen Zwischenfällen, die zu dieser Maßnahme führten). Sie dürfen dann aber noch mit auf die Terrasse.
- Wer mag, kann sich meine Tour bei Komoot hier herunter laden.
- Was wir sonst alles schon auf Texel erlebt haben, könnt ihr hier nachlesen.