Champagner – zunächst ein Zufallsprodukt
Eigentlich ist der Champagner zufällig entstanden. Bereits seit den Zeiten der Römer wird in einem französischen Landstrich, den man auch Champagne nennt, Wein angebaut. Dass aus dem Rebsaft Schaumwein wurde, hat mit dem Transport und mit ganz praktischen Gründen zu tun: In Fässern überstanden die Weine aus Frankreich die Reise oft nicht besonders gut. Sie schmeckten nicht mehr. Daher wurden sie ab 1670 bereits im Anbaugebiet in Flaschen gefüllt. Der Haken, der zum Glücksfall wurde: In den Flaschen setzte eine zweite Gärung ein – der Wein wurde prickelig. Eigentlich ein K.O.-Kriterium, doch besonders die englischen Kunden mochten diese Perlage. Deshalb wurde aus der Panne mit den Jahren und Jahrhunderten ein Exportschlager französischer Winzer.
Schaumwein – anfangs ein explosiver Stoff
Alkoholische Gärung? In der Flasche!
Dass der Champagner erst in der Flasche zur perlenden Angelegenheit wird, ist die Besonderheit des edlen Tropfens. Ihm wird eigens für die zweite Gärung Zucker und Hefe zugesetzt. Vorgeschrieben ist auch, dass und wie lange der Schaumwein „auf Hefe“ lagern muss. Das Minimum liegt bei 15 Monaten – oder sogar drei Jahren, wenn es sich um sogenannte Jahrgangschampagner handelt. Viele Winzer lassen ihren Edel-Champagnern sogar noch mehr Zeit. Denn der wird nicht (nur) älter, sondern mit der Zeit auch besser – die richtige Lagerung vorausgesetzt. Der teuerste Champagner der Welt zum Beispiel wurde 1907, vor beinahe 110 Jahren, gekeltert.
Der aus der Tiefe kam – teuerster Champagner
Rares von Piper-Heidsieck
Wer den Jahreswechsel dennoch mit einem teuren Tropfen aus dem Haus Piper-Heidsieck zelebrieren möchte, sei auf einen aktuelleren Edel-Champagner verwiesen, den Rare Millésime 2002 zum Beispiel (amazon.de). Es handelt sich um einen Cuvée, also einen Champagner, der aus den ersten 82 Litern einer Pressung gewonnen wird. Das ist der qualitativ hochwertigste Champagner. Für den Rare Millésime 2002 wurden Chardonnay- und Pinot Noir-Trauben zu einem Edel-Champagner vereint. Er sprudelt kristallklar und zitrusgelb im Glas und duftet nach Mango, Kiwi, aber auch nach hauchfeinen Aromen von Haselnuss und Mandeln sowie einer Note von weißem Pfeffer und Kakao. Am Gaumen schmeckt er nach Limette, Kumquat, Ananas und erinnert geschmacklich an kandierten Ingwer.
Dom Pérignon, in Gold gehüllt
Die Pérignon-Schaumweine werden jeweils aus den besten Trauben eines Jahres kreiert, sind also durchweg Jahrgangschampagner. Das bedeutet, dass der Dom Pérignon sich geschmacklich immer wieder wandelt. Er reift zudem mindestens acht Jahre – oder länger. Dieser Prozess verläuft in Stufen, den Plénitudes. P2 steht daher für die zweite Plénitude und für 16 Jahre Reifung. Im Vergleich zu jüngeren Jahrgängen hat er bereits eine dunkle, mineralische, jodhaltige und würzige Note.
Kunst am Bau bei Perrier-Jouët
Auch Perrier-Jouët lässt sich immer wieder Außergewöhnliches für die Verhüllung der Edel-Champagner einfallen. Sei es für die Belle Époque, einer Flasche im Jugendstil-Dekor, oder die Serie Bi-Centenaire. Von ihr gibt es nur 100 Flaschen, die in eine Skulptur verpackt sind. Wer 10.000 Euro investiert und persönlich zu Perrier-Jouët reist, kann vielleicht damit auf 2017 anstoßen. Ansonsten stehen natürlich auch weitere Champagner zur Verfügung: der Grand Brut, der der perfekte Begleiter für Austern ist, oder der Cuvée Blason Rosé, der mit seinem fast marmeladenartigen, beerigen Aromen und den Duftnoten nach Veilchen und Rosenblättern zu Taube oder Ente passt. Egal mit welchem Edel-Champagner Sie Silvester servieren: richtigteuer wünscht ein 2017 de luxe und sagt schon jetzt: „Prosit Neujahr“!
Der Artikel Teure Tropfen: Anstoßen mit Edel-Champagner erschien zuerst hier richtigteuer.de.