Wie du vielleicht weißt bin ich gerade in den USA – ein Land, das nicht gerade für seine gesunde Küche bekannt ist.
Beweisstück A
Es gibt hier tatsächlich Süßigkeiten, Frittiertes und verarbeitetes Essen in allen Variationen. Selbst um die Inhaltsangabe von Brot zu verstehen benötigt man ein Grundwissen in Chemie.
Natürlich gibt es hier aber auch gesunde Lebensmittel. Broccoli, Zucchini, Lachs und Eier in höchster Bio-Qualität lassen sich überall finden – mit einem Haken für Studenten wie mich.
Für die Zwecke dieses Artikels habe ich probiert, welche Vorschläge erscheinen, wenn man „Lebensmittel in den USA“ googelt. Das Ergebnis hat mich nicht überrascht:
Lebensmittel sind hier teuer. In Deutschland haben wir es unglaublich gut getroffen haben: Ich habe noch kein Land erlebt, in dem die Kosten für Grundbedürfnisse im Vergleich zum Durchschnittseinkommen so günstig sind.
Bei manchen Lebensmitteln, wie etwa Milchprodukten, sind die Unterschiede besonders groß: In Deutschland gab es einen halben Kilo Quark für 75 Cent – hier zahle ich 3 Dollar für die gleiche Menge Greek Yoghurt, das ihm vom Eiweißgehalt immerhin am nächsten kommt.
Eine Packung unbehandelte Mandeln (daheim 2,50 Euro) kosten über 5 Dollar und bei Obst, Gemüse und Fleisch kann man ebenfalls von 50% höheren Preisen ausgehen. Bei Bio-Lebensmitteln ist der Unterschied eher noch größer.
Ich versuche hier aber definitiv, meine Grundansicht beizubehalten und auf stark verarbeitete Lebensmittel zu verzichten, selbst wenn dies hier deutlich günstiger wäre. Um trotzdem nicht zu viel auszugeben, benutze ich die folgenden Tipps. Sie funktionieren selbstverständlich auch, um in Deutschland günstig und gesund zu essen!
Wieder auf dem Speiseplan: Kohlenhydrate
Auch wenn ich beim Abnehmen damals gute Erfahrungen mit der Reduzierung von Kohlenhydraten gemacht habe finde ich sie alles andere als schlimm. Jetzt habe ich sie aus zwei Gründen wieder in meinen Speiseplan aufgenommen:
- Leichter will ich ohnehin nicht mehr werden – und Kohlenhydrate können helfen, bei häufigem Training auch stärker und muskulöser zu werden.
- Sie sind einfach unschlagbar günstig – eine große Packung Reis oder Haferflocken bekommt man auch hier für wenige Dollar und sie hält eine ganze Weile.
Für mich heißt es jetzt also: Haferflocken machen dich stark!
Gemüse: Lokal und eintönig ist angesagt
Nachdem ich ein paar Wochen in meinem neuen Haus hier im Amherst gewohnt habe, wurde ich von meinem amerikanischen Mitbewohner gefragt, ob Paprika mit Zwiebeln ein typisch deutsches Gericht ist. Ich habe es in den ersten Wochen zu fast jedem meiner Gerichte gekocht.
Dabei habe ich mich nur nach dem Preis gerichtet: Grüne Paprika gab es lokal und günstig, Zwiebeln sind sowieso immer günstig zu haben – hier ist es auch nicht allzu schlimm, wenn man sich kein Bio leisten will.
Natürlich macht es Sinn, etwas zwischen einzelnen Gemüsesorten abzuwechseln. Wenn etwas aber gerade schlichtweg nicht in Saison ist und für einen teuren Preis vom anderen Ende der Welt in den Supermarkt geflogen werden musste, kannst du darauf auch verzichten.
Wichtig ist es, regelmäßig irgendeine Art von Gemüse zu essen – das gleiche Gemüse fünfmal die Woche ist dann besser als verschiedene Sorten halb so oft.
Eiweiß: Günstig ist es nie
Ich habe in meiner Vergangenheit sehr gute Erfahrungen damit gemacht, viel Eiweiß zu essen. Das geht immer etwas ins Geld: Ob hochwertige Milchprodukte, Fleisch, Fisch oder Eier oder Whey-Eiweißpulver – alles keine günstigen Lebensmittel und auch keine Lebensmittel, bei denen man extrem geizig sein sollte. Da ich in vielen anderen Bereichen meines Lebens sparsam bin, erlaube ich mir hier auch mal bessere Eier, besseres Fleisch oder Eiweißpulver ohne günstige Füllstoffe.
Man muss bei Lebensmitteln nicht immer jeden Cent zweimal umdrehen. Manchmal lohnt sich der höhere Preis auch einfach. Teurere Preise für Lebensmittel machen manchmal auch Sinn, wenn damit etwa eine höhere Verantwortung für Mensch und Natur einhergeht.
Auch bei vielen Discountern wie meinem Lidl in Deutschland gibt es ein höheres Verantwortungsbewusstsein für soziale und ökonomische Verpflichtungen wie Bio- oder Fairtrade-Produkte, bei denen eine bewusste Entscheidung für das teurere Produkt für viele Menschen die Richtige ist.
Es gibt eine gesunde Mitte zwischen Preis und Qualität, die jeder für sich selbst bestimmen kann.
Meine Frage an dich:
- Wo liegst du auf der Skala? Achtest du bei deinen Lebensmitteln sehr auf den Preis oder ist dir höhere Qualität das Geld wert?