Teststrick im Januar: Black Beauty

Von Wollwelt
Es ist fast nicht zu glauben: dies ist mein 12. Teststrick für Paul Pascuali! 
Ein Jahr verstricke ich nun schon seine tollen Garne und berichte euch dann über meine Erfahrungen. Und da meine Testberichte bei euch so gut ankommen und euer Interesse geweckt haben für diese wunderbaren und außergewöhnlichen Garne, geht es auch in diesem Jahr genau so weiter...ich hab so einen Spaß daran und Paul noch einiges, was es wert ist vorgestellt zu werden.
Der Januartest stellt euch also dieses Garn vor:
Merino Land von Rosarios4
100% Merino superwash 
Lauflänge: stolze 220 Meter/50Gramm
Preis: 3,95 €/50 Gramm
Was für ein Tier ist eingentlich ein Merino?
Rüüschtüüüsch......ein Schaf, das Merinoschaf. Ursprünglich aus Afrika kommend, konnte Spanien sich mit der feinen Wolle dieser Tiere im Mittelalter eine goldene Nase verdienen. Erst Ende des 18. Jahrhunderts gelangten die 1. Merinoschafe nach Deutschland. Und heute ist der Haupterzeuger dieser tollen Faser Australien. Bis zu 10 Kilogramm hochwertiger Wolle bringt ein Schaf im Jahr insgesamt wortwörtlich auf die Waage. Spätestens seit der prickelnd erotischen und fuchtbar traurigen Geschichte von Pater Ralph und seiner Maggie in  "Die Dornenvögel" weiß die komplette weltweite Damenwelt ja genauestens, wie das ausschaut da im fernen  Australien: weit und breit nix als Schafe und Zuckerrohr. Und keine Rede von "Das Schweigen der Lämmer", es blökt den ganzen lieben Tag!




Bei so einem zugegeben etwas langweiligen Schafleben bestehend aus Grasen, Blöken, Schieteln und Scheren entsteht auf jeden Fall das feinste Garn, was diese Rasse  zu bieten hat: Merinowolle.

Merinogarn ist wunderbar geeignet für alles....ja, da lacht ihr, aber ich mein das wirklich ernst., Egal, ob ihr eine Jacke oder einen Pulli, eine Mütze, einen Schal oder Handschuhe stricken wollt, Babykleidung oder was Warmes für Omma....es ist immer eine gute Wahl. Kein Fusseln, kein Kratzen, alles bleibt in Form und waschen läßt es sich auch noch in der Waschmaschine, na, das nenn ich jetzt mal ein Multitalent.

Bei Pascuali ist es in 11 Farben zu bekommen, für den Test habe ich schwarz, Nr.17, verstrickt.


Die Verbrauchsangabe auf der Farbmusterkarte könnt ihr jetzt mal gestrost vergessen. Ich habe mich für diesen Test für eine Jacke von Heidi Kirrmaier, "Vitamin A" entschieden und dafür in Größe XL, also einer 46, gerade mal 8 Knäuel verbraucht und ihr werdet gleich sehen, dass ich wegen des ausgefallenen Schnittes da sicher noch etwas mehr nötig hatte als bei einer normalen Ausführung. Außerdem will ich immer lange Arme, also wirklich sehr lange Arme, locker 48 cm ab Armloch. Und nein, hab keine Gibbons im Familienstammbaum, nicht die letzten 3 Generationen.


Die Merino-Land ist ein völlig geruchsneutrales Garn, dass sich wunderbar verstricken lässt, auch in schwarz. Und da spricht jetzt das blindeste Huhn vom Niederrhein. Je älter ich werde, je schwieriger wird das Stricken in den Abendstunden oder bei schlechtem Licht, bei dunklen Farben muss ich normalerweise passen. Glatt rechts allerdings stricke ich blind und das hat hier auch wieder wunderbar funktioniert, der Faden hat sich nicht gespalten und jede Masche hat den Weg von links nach rechts auf der Rundnadel auch ohne Hingucken geschafft. Um auf die für die Anleitung  angegebenen Maschenanzahl zu kommen, habe ich mich für NS 4 entschieden und die Bündchen mit 3,5. Auch das hat wunderbar gepasst, denn ich brauchte für diesen schwingenden Fall der  Vorderteile auch ein etwas lockereres Gestrick. Normalerweise lautet die Nadelstärkenangabe bei diesem Garn 3. Das Maschenbild ist sehr ordentlich, schaut hier, nach dem Waschen und trocknen, die Löcher sind im Muster:In 8 Knäueln fanden sich lediglich 2 Knoten, das ist ja wirklich nichts dramatisches. Und so reihte sich Masche an Masche, es hat unheimlichen Spaß gemacht, dieses dünne Garn zu verstricken. Und obwohl die neue Jacke nur aus rechten und linken Reihen bestand, so war es doch wegen dieser sehr interessanten Anleitung mit verkürzten Reihen nicht eine Minute langweilig. 

Also nach Fertigstellung ab in die Waschmaschine und wie immer kam etwas anderes aus der Trommel als ich reingesteckt habe: das  krumpeligen Jäckchen hatte sich bestens entspannt, war etwas länger geworden, was bei der dicken Nadelstärke 1. gewollt und 2. normal war. 

Getrocknet hat es dann auf der "dicken Trulla", ich hab es direkt so gesteckt und gespannt  wie es sein sollte und das hat wunderbar geklappt, abends gesteckt und morgens schon trocken.

 
Ich finde, mein neues Jäckchen ist eine echte Schönheit, eine Masche wie die andere, kein Bündchen zieht oder rollt sich, eine wirklich außergewöhnlich gut ausgearbeitete Anleitung und das perfekte Garn dazu:  schaut selbst!

Sie passt perfekt, was ich euch allerdings mangels Fotograf bei Tageslicht noch nicht zeigen kann, kommt aber noch. Jetzt und hier müsst ihr mit meiner kopflosen Doppelgängerin vorlieb nehmen, die meine Maße hat. Im Original ist das Schwarz wrklich tiefschwarz, ich musste alle BIlder ein wenig aufhellen, damit man überhaupt etwas erkennen kann.

Also hier von vorne mit dieser zauberhaften Frontlösung.


10 Reihen hat sie in der Gesamtlänge mehr bekommen und natürlich längere Arme. Und somit geht sie fein über den Popo und ist eine schöne Jacke zu meinen heiß geliebten Tunikas...perfekt!

Und auch ein schöner Rücken kann entzücken,diese kleinen Lochmusterreihen sehen im Original wirklich klasse aus.

Infos zu Garn und Anleitung findet ihr hier:
Alles in allem hab ich diesen Monat wieder mal ein Garn getestet, das ich zu 100% empfehlen kann. Strickstücke aus der Merino-Land sind angenehm zu stricken, angenehm zu tragen, angenehm zu pflegen, angenehm im Preis und versprechen euch  ein langes Leben, auch wenn sie viel getragen werden. 
Im Moment wird bei facebook abgestimmt, was im Februar gestestet wird, ihr könnt euch also noch einbringen, falls ihr einen account habt.
So, und im nächsten post erzähl ich euch euch was vom Katerkürten.Bis dahin eine gute Zeit Eure Andrea