[Testreihe] Wasserkonservierung: Trinkwasser versilbern?

Von Sandra Westenhöfer-Grammeth @campingchecker

Wird Trinkwasser längere Zeit in einem Behälter oder in einem Tanksystem aufbewahrt, ist es ratsam, das Wasser mittels Konservierung haltbar zu machen.

Leitungswasser in Nord- und Mittel-Europa ist im Normalfall nicht verkeimt, bei einer Lagerung kann man jedoch nach wenigen Tagen die Bildung eines Biofilms feststellen. Ist man also auf die Nutzung von Wasser aus einem (stehenden) Reservoir angewiesen, sollte man sich mit dem Thema Trinkwasserkonservierung beschäftigen.

Das kann zum Beispiel auf längeren Wohnmobilreisen, bei über mehrere Tage dauernden Bootsfahrten oder auch ganz schlicht in der Wintersaison im Kleingarten sein, wenn die Wasserleitungen zur Vorbeugung gegen Leitungsschäden abgedreht werden.

Trinkwasser haltbar machen

Die Camping-Checker testen in den folgenden Wochen diverse Produkte zur Trinkwasserkonservierung. Da eine Desinfektion in unseren Breitengraden nicht erforderlich ist (im Gegensatz zur Wassernutzung in wärmeren Regionen), verzichten wir in dieser Testreihe auf Mittel, die Chlor enthalten.

Getestet werden folgende Produkte:

Was steckt drin?

All diese Produkte verwenden Silberionen zur Wasseraufbereitung. Silberionen haben eine schädigende Wirkung auf unterschiedliche Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze und verhindern so die Bildung bzw. das Wachstum eines Biofilms im Tank.

Allerdings hat die biozide Wirkung Grenzen, denn nicht alle Keime reagieren gleich stark auf die Silberionen. Staphylokokken beispielsweise zeigen sich völlig unbeeindruckt, weshalb die oben aufgeführten Produkte zur Haltbarmachung von Trinkwasser verwendet werden, nicht aber zur Desinfektion oder gar zur Aufbereitung von Regenwasser, Oberflächenwasser oder Wasser aus stehenden Gewässern.

Die biozide Wirkung von Silberionen ist schon lange bekannt, in den letzten Jahren mehren sich jedoch die Kritiker, die eine Gesundheitsgefährdung durch Silberionen nicht ausschließen. Hierbei spielt vor allem die Konzentration eine große Rolle. Die aktuelle Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) gibt denn auch ganz klare Grenzwerte für Silber im Trinkwasser vor:

  • maximale Zugabe: 0,1 mg / Liter
  • Höchstkonzentration nach Abschluss der Aufbereitung: 0,08 mg / Liter

Testkriterien

Wir testen die Produkte auf

  • Handhabung: Wie genau kann das jeweilige Produkt dosiert werden, wie gut kann man die benötigte Menge abmessen etc.
  • Lagerfähigkeit des Mittels
  • Wie hoch ist die Dosierung bei Zugabe des Mittels pro Liter? Werden die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung eingehalten?
  • Wie hoch ist der Produktpreis auf den gemäß Gebrauchsanleitung aufbereiteten Liter Wasser?
  • Sind geschmackliche Veränderungen im Trinkwasser nach Aufbereitung feststellbar?