Sein Östrogen sollte man(n) ab 35-40 von Zeit zu Zeit
zumindest alle paar Jahre mal messen lassen.
Leider kriecht dieses weibliche Sexualhormon im Laufe
der Jahre immer weiter hoch, man sollte ab und an
ein Auge auf die Werte behalten.
Am meisten Sinn macht es, regelmässig sein Testosteronspiegel
und sein Östrogen (Östradiol, das wichtigste Östrogen) zu messen.
Das Verhältnis dieser beiden Hormone spiegelt im groben
die männliche Gesundheit und Vitalität wieder.
Oft wird nur Gesamttestosteron gemessen.
Dieser Wert ist mit vielen Fallstricken und Möglichkeiten zur Mißinterpretation behafttet
und führt oft in die Irre.
So kann trotz eines hohen Wertes an Gesamttestosteron der Wert des eigentlich
wichtigen freien Testosterons sehr niedrig sein.
Grund: ein Trägermolekül mamens SHBG (Sex hormon binding Globuline) bindet
Testosteron und macht es für den Körper unbrauchbar. (siehe hier )
Wenn man sein Testosteron im Speichel misst, umgeht man dieses Problem.
Im Speichel existiert Testosteron weitgehend in der freien Form.
Der Wert ist ähnlich aussagekräftig wie freies Testosteron im Blut zu messen,
nur ist er wesentlich einfacher durchzuführen:
man muss nicht zum Arzt oder ins Labor fahren und sich Blut abnehmen lassen,
sondern kauft den Test im Internet, lässt sich die Probenbehälter schicken
und schickt sie gefüllt wieder zurück.
Ich hab bisher gute Erfahrungen mit der Firma Verisana aus Hamburg gemacht
und dort per Speicheltest Testosteron und Östradiol getestet.
Diese Kombination wird zwar auf der Webseite nicht direkt angeboten,
man kann aber den “Männer Balance Speicheltest” bestellen und dann
auf dem Auftragszettel angeben, daß man statt DHEA Östradiol getestet
haben möchte.
Wenn man nun die Werte für Testosteron und Östradiol hat, kann man
den wichtigen und sehr aussagekräftigen Quotienten bilden.
Für nicht-Mathematiker:
Wir teilen den Testosteronwert durch den Östradilwert und erhalten
so das Testosteron/Östradiol – Verhältnis
Eigentlich sollten die Einheiten in Pikogramm/Mililiter oder pg/ml liegen,
nervigerweise kochen Ärzte und Labors da gerne ihr eigenes Einheitensüppchen.
Zum Umrechnen bitte hier klicken …
Zur Interpretation des Ergebnisses:
In fast allen Fällen bekommt man als Ergebnis: “im Normbereich”, es sei
denn, man hat tatsächlich ein massives Problem.
Männern zwischen 35 und 60 (oder älter), die etwas für Hormonoptimierung
tun wollen, nützt die Aussage “im Normbereich” natürlich gar nichts, denn sie
sagt im Grunde nichts anderes aus, als daß man genauso mies dasteht, wie
der Rest der gleichaltrigen Männer in Deutschland.
Hier also strengen, knallharten Richtwerte, nach denen ich mich orientiere:
Testosteron (pg/ml):
optimal > 80
grenzwertig 55-75
niedrig 35-50
Mangel < 35
Östradiol (pg/ml)
zu hoch > 2
gut 1-2
zu niedrig < 1 (selten, aber nicht gut. Auch der Mann braucht ein wenig Östrogen)
Verhältnis T/Ö
optimal > 40
grenzwertig 30-40
niedrig 20-30
Mangel < 20
Diese Werte stammen übrigens vom Arzt Dr. Richard Cohen….
Man muss dazu sagen, daß dieses Zielwerte sind, die nicht so ohne
weiteres von Ü40 Männern erreicht werden können.
Da ist schon einiges nötig an Aufwand, um in den Optimalbereich
zu gelangen, da sich dieser an jungen Männern orientiert.
Die Werte von Ärzte und Labors gehen einfach davon aus, daß
der Testosteronspiegel mit jedem Jahr sinkt.
Dies muss meiner Meinung nach nicht zwangsläufig so sein und die
aktuelle Forschung gibt mir da recht.
Der Aufwand, einen hohen Testosteronwert auch mit 40,50 oder 60
Jahren zu haben, steigt allerdings mit jedem Lebensjahr
Eine Sache noch zum Schluss:
der Testosteronspiegel schwankt im Tagesverlauf beträchtlich, bis zu 40%.
Der Tageszeitpunkt der Speichelprobe ist also immens wichtig.
Man kann nun mehrere Speichelproben im Tagesverlauf abgeben
und den Durchschnitt ermitteln oder kostengünstiger mittags/ früher Nachmittag messen….