Artikelinhalt
- 1 Erster Eindruck
- 2 Material und Verarbeitung
- 3 Funktionen und Versprechungen
- 4 Fazit
Klein aber fein? Wir haben für euch den überraschend kleinen Philips 242G5DJEB Monitor mit nur 24 Zoll getestet. Dieser Bildschirm verspricht mit vielen zusätzlichen Features ein “Must Have” für Gamer zu sein. Doch kann er diese Versprechen auch halten?
Erster Eindruck
Beim Entpacken fällt noch nichts Positives oder Negatives auf. Sämtliche nötigen Kabel sind enthalten, eine kurze Bildanleitung, wie man die ganzen Kabel anschließt, eine vermeintliche Software-CD und natürlich Bildschirm und Standfuß. Doch da wird es auch schon kompliziert, zumindest auf den zweiten Blick. Auf den ersten Blick scheint es sogar recht einfach, denn um Bildschirm und Standfuß zu verbinden, müssen wir lediglich einen Clipverschluss einrasten lassen, anstelle der üblichen Schrauberei. Doch … hält so ein simpler Clipverschluss überhaupt? Eine klare Antwort hierauf ist situationsabhängig. Wenn der Monitor einfach nur ruhig auf einem Tisch steht, wird nichts passieren, allerdings sobald er einen kräftigeren Ruck abbekommt, löst sich der Bildschirm und fällt auf die LCD Fläche. Wir waren darauf vorbereitet, haben ihn aufgefangen, und daher ist nichts weiter passiert, jedoch wer zufällig mal gegen seinen Schreibtisch stößt, dürfte sich anschließend ärgern. Dieses Problem war wohl auch nicht nur bei unserem Testobjekt der Fall, sondern findet sich auch auf Rezensionsseiten und in Foren. Also vorsicht!
Material und Verarbeitung
Am Bildschrim selbst sind keine größeren Mängel zu erkennen. Der Clipverschluss kann definitiv als Schwachpunkt der Verarbeitung gelten, ist jedoch eine bewusste Designentscheidung von Philips. Was uns etwas mehr Sorgen bereitet hat, ist die mitgelieferte Fernbedienung für die einzelnen Modi des Bildschirms. Diese ist aus sehr leichtem Plastik gefertigt und die Anschläge der Tasten sind sehr schwammig. Hinzu kommt, dass unser Testobjekt anscheinend nicht mehr das neueste war und wir daher Einblick in die Langlebigkeit bekommen haben. Leider waren bei unserem Testbildschirm bereits zwei der sechs Tasten der Fernbedienung derart abgenutzt, dass sie nur noch unter kräftigem Drücken in einem von drei Fällen funktioniert haben. Zwar kann man, sollte die Fernbedienung irgendwann den Geist aufgeben, die gleichen Einstellungen auch direkt über Knöpfe am Bildschirm steuern, allerdings ist eine Fernbedienung da doch komfortabler, daher ein kleiner Abzug für die Langlebigkeit.
Funktionen und Versprechungen
Der Philips 242G5DJEB ist weder sonderlich groß, noch ein 2k oder 4k Monitor. Was ihn laut Hersteller auszeichnet sind seine Zusatzfunktionen, die extra für Gamer entworfen wurden. Besonders sollen hier die 144 Hz Aktualisierungsrate, der SmartImage Spielmodus und die SmartFrame Funktion sein. Was versteht Philips nun darunter?
Die 144Hz Aktualisierungsrate ist da wohl das einfachste Element. Hierdurch soll es, laut Hersteller, zu “ruckelfreien Bildern ohne Verzögerung” kommen. Das Spielerlebnis soll also flüssiger werden. Allerdings konnten wir absolut keinen Unterschied zu herkömmlichen Bildschirmen mit nur 60 Hz feststellen. Mag gut sein, dass ein Unterschied besteht, allerdings kann das menschliche Auge auch nur eine gewisse Anzahl an Bildern pro Sekunde wahrnehmen. Außerdem hat die Hz Anzahl keine Auswirkungen auf die Frame Anzahl in Spielen. Wenn ihr also ein Spiel mit 50-60 FPS spielt, wird der Monitor auch nichts daran ändern. Daher ist dieses Feature kein Kaufgrund.
Der SmartImage Spielmodus lässt sich über die mitgelieferte Fernbedienung auswählen. Eigentlich sind es mehrere Modi, drei vorgegebene und zwei individuell einstellbare, aus denen man wählen kann. Für unseren Test haben wir uns mit den Vorgaben begnügt. Es gibt einen Shooter Modus, der “dunkle Bereiche verbessert und Ihnen ermöglicht, versteckte Objekte in solchen Bereichen zu sehen”, einen Racing Modus mit “hoher Farbwiedergabe” und “zusätzlichen Bildanpassungen” (…was auch immer das heißt?…) und einen Real Time Strategy Modus der den SmartFrame Modus aktiviert. Das hört sich alles schon mal sehr gut an und wir können durchaus den Sinn dahinter erkennen. Besonders in Shootern kann es wahre Wunder bewirken, in dunkle Ecken sehen zu können. Nach einigen Tests müssen wir jedoch feststellen, dass der SmartImage Spielmodus nur mit den Helligkeits- und Kontrastreglern des Bildschirms spielt. In Shootern werden nicht etwa nur dunkle Ecken “verbessert”, sondern mal pauschal der ganze Bildschirm aufgehellt, was ehrlich gesagt auch noch richtig schlecht aussieht. Der Racing Modus ist hingegen etwas farbintensiver und der RTS Modus fällt im Vergleich zu einem herkömmlichen Bildschirm kaum auf. Bei diesem “Feature” fühlen wir uns etwas hintergangen, da hier wohl etwas angepriesen wird, was jeder Bildschirm seit Jahrzehnten kann.
Doch dann bleibt da ja noch der sogenannte SmartFrame Modus. Der “SmartFrame hebt einen Bereich hervor, damit Sie Ihre Gegner leichter erkennen können”. Hiebei hat man die Auswahl, ob man den Bereich des Bildschirms wo sich ein Gegner befinden vergrößern oder kontrastreicher darstellen lassen will. Also handelt es sich hierbei um eine Art Cheat-Software. Nun … wenn sie denn funktionieren würde. Zunächst ließ sie sich nämlich, trotz neuesten Treibern und extra heruntergeladener Software, gar nicht einschalten. Außerdem funktioniert sie anscheinend auch nicht in allen Spielen und wenn sie mal eingeschaltet ist, macht sie kaum das, was versprochen wurde. Da nirgendwo wirklich erklärt wird, wie diese Funktion arbeitet, können wir leider auch nur Vermutungen anstellen. Daher gehen wir davon aus, dass sie auf Bewegungen reagiert. Allerdings erkennt sie keine Feinde und nimmt hingegen, besonders in Shootern, selbst die Bewegungen des eigenen Charakters wahr. Nun gibt der Hersteller an, dass die Funktion “besonders geeignet für RTS-Spiele” sei, jedoch auch hier funktioniert es nur, wenn man den Kartenausschnitt nicht verändert. Also bekommt man folglich auch nur die Gegner angezeigt die sich 1. bewegen und 2. die man ohnehin schon betrachtet. Diese Funktion ist daher aufgrund ihrer Unbeständigkeit sogar störend und man kann sich tatsächlich besser auf ein Spiel konzentrieren, wenn sie ausgeschaltet ist.
Fazit
Der Philips 242G5DJEB ist ohne Zweifel ein guter, wenn auch für heutige Verhältnisse etwas kleiner Monitor. Die Auflösung ist in Ordnung und das Spielerlebnis ist entsprechend gut. Die Verarbeitung kann man sicherlich noch verbessern, wobei der Bildschirm selbst einen soliden Eindruck macht. Die Funktionen hingegen sind absolut kein Kaufgrund und die SmartImage und SmartFrame Funktionen verschlechtern sogar noch das Spielerlebnis, dafür gibt es hier einen großen Punktabzug.
Langlebigkeit 16out of 5 Verarbeitung 14out of 5 Funktionen 4out of 5Fazit
Der Philips 242G5DJEB ist ohne Zweifel ein guter, wenn auch für heutige Verhältnisse etwas kleiner Monitor. Die Auflösung ist in Ordnung und das Spielerlebnis ist entsprechend gut. Die Verarbeitung kann man sicherlich noch verbessern, wobei der Bildschirm selbst einen soliden Eindruck macht.