Wir schreiben das Jahr 1991. Die Beziehung zwischen der Nato und dem Warschauer Pakt eskaliert – es kommt zum Krieg. Zudem stoßen einige neue Verbündete hinzu: Insgesamt 17 Nationen sind in Wargame: Red Dragon des französischen Entwicklers Eugen Systems integriert und stellen gemeinsam 1.450 unterschiedliche Einheiten. Der Spieler kann nun entscheiden, ob er die Kampagne oder im Multiplayer spielen will.
Kampagne
Die Kampagne besteht aus vier Zweigen: Südkorea (1987, leicht), China (1979, mittel), Großbritannien (1984, hart) und UdSSR (1984, sehr hart). Jeweils gibt es nette Intros mit echten Aufnahmen. Diese erfreuliche Neuerung wird aber nach kurzer Zeit durch einzelne Figuren und Texte abgelöst. Ebenfalls schade ist, dass man oft in den Selben Gebieten die Selben Schlachten schlagen muss. Die KI spielt dabei relativ offensiv, kann aber (noch) durch Flankenangriffe gestoppt werden. Zusätzlich werden teure Einheiten als Kanonenfutter benutzt; die Erfüllung der Siegbedingungen ist also keine große Schwierigkeit.
Abwechslungsreicher Multiplayer
Im Mittelpunkt steht der Multiplayer Modus, und das mit bis zu 20 Spielern: mithilfe von Decks kann man auf alle Truppen zugreifen, individuelle Taktiken entwerfen und dann eine passende Truppe aufstellen. Im Zusammenspiel mit den verschiedenen Einheitentypen ergeben sich sehr viele Möglichkeiten. Insgesamt sind auch die riesigen Karten liebevoll gestaltet, mit netten Texturen versehen und erzielen mit dem guten Sound eine passende Atmosphäre. Auch die nahtlose Umschaltung von der strategischen Übersicht zu einer Kamera mitten ins Gefecht ist vorhanden. Auch wenn manche Animationen etwas grob sind, liefert dies eine willkommene Abwechslung. Jedes Match ist demnach ein besonderes und vielleicht sogar ein herausforderndes Match.
Doch wie sieht es denn mit den Schiffen aus? Schiffe, Marine und amphibische Einheiten sind neu und bringen Frische ins Spiel. Manche Karten bieten ein nettes Zusammenspiel zwischen See und Land, oder setzen die Seeschlachten in Fokus, wobei manche Einheiten noch zu stark sind. Schiffe sind demnach nur dabei, wenn der Spieler das wünscht. Die Steuerung ist bei den Schiffen als auch bei den anderen Truppen einfach. Natürlich gibt es auch Hotkeys, wobei der Spieler keine genauere Einführung hierfür erfährt.
Fazit und Bewertung
Wargame: Red Dragon bringt kleine Verbesserungen, wie beispielsweise die überarbeitet, aber dennoch mittelmäßige Kampagne. Trotzdem erbt es Schwächen des Vorgängers. Das einzigartige Gameplay der Wargame Reihe hingegen bleibt erhalten und zeichnet das Spiel dadurch aus. Die vielen Möglichkeiten, Strategien und die individuelle Note hinter Allem fördern den Spielspaß und lassen über kleinere Macken hinwegsehen. Für Strategie Fans ein sehenswürdiger Titel, für Besitzen eines anderen Wargames aber nicht viel Neues.
Grafik – 74 – nichts besonderes, aber dennoch gut
Steuerung – 77 – unzureichende Einführung, trotzdem einige Möglichkeiten
Sound – 78 – gut
Spielspaß – 85 – strategisches Gameplay mit sehr vielen Möglichkeiten
Kreativität – 65 – nicht viel Neues
——————————————————
Endergebnis: 76 Punkte
Seit dem 17.04 ist Wargame: Red Dragon auf dem Markt. Es kann für 39,99€ Digital, beispielsweise bei Steam, oder als DVD erworben werden.