Valhalla ruft! Nur irgendwie doof, dass Odin seinen Sohn auf die Erde geworfen und das Tor in die heilige Halle geschlossen hat. Also liegt es mal wieder am Spieler für Ruhm und Ehre zu sorgen, damit die kleinen, fleißigen Wikinger aus „Valhalla Hills“ doch unter das goldbedeckte Dach gelangen.
Eingespielte Videospiel-Veteranen werden bereits nach den ersten Minuten denken, dass kommt mir doch bekannt vor. Kein Wunder, denn ein Großteil der involvierten Entwickler von Daedalic Entertainment arbeiteten damals am bekannten „Die Siedler 2“ mit und ließen mehr als deutlich ihre Erfahrung einfließen. Und gerade auch aus diesem Grund begegnen dem Spieler bei diesem Aufbau-Strategie-Titel zahlreiche knuffige Wikinger, die dank ihrer Arbeitsbereitschaft für einen ausgeprägten Wuselfaktor sorgen. Den Überblick verliert man hierdurch aber keineswegs, was wohl hauptsächlich daran liegt, dass die zur Verfügung stehende Infrastruktur recht übersichtlich ist, auch wenn diese mit voranschreitenden Fortschritt nach und nach umfangreicher wird.
Das Ziel ist es stets, einen steilen Berg zu erklimmen und das Portal nach Valhalla zu öffnen. Doch anstatt in die heilige Stätte zu gelangen, findet man sich auf einer neuen Insel wieder und so bietet „Valhalla Hills“ theoretisch eine endlose Beschäftigung. Während es anfangs mehr als leicht ist, sein „Etappenziel“ zu erreichen, wird es später immer schwieriger und komplizierter. Auf den langen Weg nach oben müsst ihr darauf achten, dass eure Wikinger stets genügend Nahrung haben. Des Weiteren empfiehlt es sich, für ausreichend Unterkünfte zu sorgen, damit niemand unter freiem Himmel schlafen muss. Eine Hütte ist nicht nur komfortabler, sie steigert auch die Produktivität. Dank dem Anlegen von Wegen werden die kleinen Arbeiter außerdem schneller. Klingt recht leicht, doch baut doch mal eine Farm mitten an einem Abhang. Recht fix merkt man, dass man nicht einfach jedes Gebäude bauen kann, wo man es gerne möchte. Es gibt viele Bereiche, wo ein Bau unmöglich ist und es gibt noch einmal genauso viele, wo die Baukosten doppelt so hoch sind. Und genau das macht den Aufstieg knifflig. In den meisten Fällen müssen Verpflegung und Materialien mühsam hinaus transportiert werden.
Ein Kurier hilft beim Transport von Ware.
Zum Glück besteht kein Zeitdruck. Denn „Valhalla Hills“ ist tatsächlich ein reines Aufbau-Spiel. Es gibt keine Zufallsereignisse, in denen das Dorf plötzlich angegriffen wird und so kann man, sofern die Infrastruktur stimmt, das aktuelle Spielgeschehen aus den Augen lassen und eine Runde spazieren gehen. Und das ist ein Punkt, der für den ein oder anderen störend sein kann. Die Aufgaben sind nämlich überschaubar und so gibt es immer wieder Passagen, in denen einfach beobachtet wird. In solchen Fällen kann man aber der stets passenden Musik lauschen. Völlig ohne Gewalt kommen die Wikinger aber dann doch nicht aus. Zum einen gibt es wilde Tiere wie Wölfe und Bären, die eure Arbeiter töten können, und zum anderen wird das Portal durch mystische Soldaten bewacht. Jedoch kommen diese oft erst zum Vorschein, wenn ihr das besagte Portal öffnet und dafür muss erst einer eurer Leute in der Nähe gewesen sein und es entdecken. Einen Nebel, der die Karte verdunkelt, gibt es übrigens nicht.
Damit ihr für derartige Aufeinandertreffen gerüstet seid, könnt ihr Lager errichten und Soldaten rekrutieren, die zunächst aber ausgerüstet werden müssen. Damit diese besser kämpfen, können sie mit besseren Waffen und Bier sowie Gold versorgt werden. Selbstverständlich wollen auch Krieger essen und schlafen, sodass nicht nur ein Nachschublager ausreicht, wenn man sich auf den Weg zum Gipfel macht. Es gibt allerdings auch eine friedliche Methode, durch das Portal zu gelangen – Das Opfern. Hierfür braucht es eine Opferstätte, die je nach Karte mit unterschiedlichen Ressourcen gefüttert werden muss. Eine sehr schöne Alternative.
Fazit:
„Valhalla Hills“ fühlt sich an wie der kleine Bruder von „Die Siedler 2“. Doch das stört keineswegs. Das immer wieder von Vorn beginnende Aufbauen der Dörfer macht sehr viel Spaß und die zufallsgenerierten Karten sorgen für genügend Abwechslung. Lediglich etwas mehr Umfang bei den Gebäuden und eine Übersicht über hergestellte und genutzte Waren würden wir uns noch wünschen. Doch noch steckt das Spiel in der Early-Access.