Test: Tour de France 2014

Erstellt am 13. Juli 2014 von Gamerarena @gamerarena_de

Die Tour de France ist vielfältig aber auf alle Fälle nicht leicht, was wir auch im offiziellen Spiel zur Tour merken. Warum „Tour de France 2014“ perfekt für Radsport-Liebhaber geeignet ist und andere Spieler sicherlich nicht ihren Spaß daran finden werden, verraten wir euch in unserem Test.

In zahlreichen Videogames spielt die Energieanzeige eine wichtige Rolle und wenn sie den Wert Null erreicht, hat man oft Probleme. Bei „Tour de France 2014“ trifft dieser Umstand ebenfalls zu. Man hat mehrere Anzeigen, die dem Spieler eine Auskunft über den aktuellen Stand des Fahrers geben. Achte man nicht darauf, dann kann schnell alles dunkel um einen herum werden, das Bild verschwimmt und man verliert sehr schnell seine Position an der Spitze des Feldes. Bereits hier wird deutlich, wie strategisch das offizielle Spiel zur Tour ausgelegt ist.

Dementsprechend sollte man vorab das so genannte Warm-Up nutzen. Zwar ist die Präsentation nicht gerade umwerfend, es vermittelt aber die grundlegendsten Techniken, die man im späteren Verlauf auch braucht. Setzt man sich in einer Etappe nämlich zu schnell an die Spitze, wird man auch schnell merken, wie dem Fahrer die Kraft ausgeht. So muss der Spieler aktiv den Windschatten nutzen und taktisch mit der Steigung des Terrains sowie mit den Windverhältnissen umgehen. Aber auch Anweisungen an die Teamkollegen können über Sieg oder Niederlage entscheiden. Reicht die Team-KI mal nicht aus, so kann man auch einen Freund zur Hilfe heranholen.

Punkten kann „Tour de France 2014“ beim Umfang. Dieser ist nämlich riesig. Es stehen alle 21 Etappen der originalen Tour zur Verfügung. Sie sind nicht nur originalgetreu nach gestaltet worden, sie besitzen auch die exakte Renndistanz. So ist eine Etappe meist über 150 km lang. Den Entwicklern gelang es aber, so einen Maßstab zu wählen, dass ihr nicht stundenlang an einer Strecke sitzt. Zu kurz wirken sich aber dennoch nicht. Das Spiel besitzt außerdem verschiedene Modi. So könnt ihr entweder eine einzelne Etappe fahren oder gleich die komplette Tour de France. Das Herzstück stellt aber sicherlich die dritte Variante dar, das Profiteam. Hier könnt ihr euch nämlich mit einem Team über mehrere Jahre lang behaupten.

Je nach Belieben kann man hierbei einzelne Etappen zur Saison hinzufügen bzw. entfernen. Durch das Erfüllen von Aufgaben erhalten wir außerdem Geld, das wir in neue Fahrer investieren können. Das müssen wir auch, denn leider gibt es keine Leistungssteigerung einzelner Teammitglieder. Etwas schade. Besonders interessant wäre auch die Möglichkeit gewesen, seinen eigenen Fahrer zu erstellen. Dies ist jedoch auch nicht vorhanden.

Erwähnenswert ist aber die bereits ansatzweise angesprochene originalgetreue Umsetzung. Neben den Strecken finden wir auch sämtliche lizenzierte Fahrer und demnach auch alle Teams wieder. Vor allem dieser Aspekt sollte den Radsport-Fans ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Dem gegenüber steht jedoch ein monotoner Ablauf. Vor allem beim Modus Profiteam sinkt nach einigen Touren schnell die Motivation, da einfach die Abwechslung fehlt. Ein gutes Beispiel ist das Wetter. Zwar besitzen die einzelnen Etappen unterschiedliche Situationen, aber diese haben keinen richtigen Einfluss auf das Renngeschehen und ändern sich von Jahr zu Jahr auch nicht. Recht schnell wird man somit vom aktiven Fahrer zum strategischen Teamchef, da jedes Rennen auch simuliert werden kann.

Fazit:

„Tour de France 2014“ ist ein Spiel, das hauptsächlich auf den taktischen Aspekt setzt und somit kein klassisches Rennspiel darstellt. Zwar recht interessant aber wahrscheinlich nur für Spieler geeignet, die sich wirklich mit dieser Thematik beschäftigen. Doch im Großen und Ganzen sorgen der Umfang, die Original-Lizenzen und auch der fordernde Schwierigkeitsgrad für ein solides Ergebnis. Aufgrund der Eintönigkeit und der nicht gerade überzeugenden Animation reicht es aber nur für eine befriedigende Bewertung.