Videospielentwickler Rebellion zeigte mit der Sniper-Elite-Serie in der Vergangenheit bereits häufiger, dass sie durchaus gute Produkte abliefern können. Dabei entstanden nicht nur präzise Scharfschützen-Titel sondern auch das sogenannte „Zombie Army“. Mit „Sniper Elite: Zombie Army Trilogy“ versetzt man den Spieler zurück in den zweiten Weltkrieg, wo er auf blutrünstige Horden von Untoten trifft. Ob das Zombiegemetzel vielversprechend ist, haben wir getestet.
Wir schreiben das Jahr 1945. Berlin. Nazideutschland steht kurz vor dem Untergang. Angesichts der drohenden Niederlage spielt Hitler seinen letzten Trumpf aus: Er lässt eine Armee von untoten Supersoldaten los, die ganz Europa zu überrennen drohen. Jedoch gerät alles außer Kontrolle und die Zombies wenden sich sogar gegen den Führer selbst. Die Situation wird immer bedrohlicher.
Hierauf beruhend wurde die Story in drei Episoden unterteilt, die wiederum jeweils aus fünf einzelnen Kapiteln bestehen. Kurioserweise existiert hier kein linearer Strang, denn wir können frei zwischen allen Kapiteln sowie Episoden wählen. Das Motiv dahinter wurde uns zwar nicht eindeutig klar, doch dafür gewährt man dem Spieler eine große Freiheit. Darüber hinaus wirkt sich dies nicht störend auf den Kampf gegen die Gehirnfresser aus. Vielmehr konzentriert man sich auf einen um die 15 Stunden andauernden Überlebenskampf, der voller Gewalt und Schockmomente steckt.
Das Schöne an der ganzen Sache: „Zombie Army Trilogy“ ist nicht einfach nur ein plumpes Gemetzel. Ein grandioser Sound mit düsteren Melodien und treibenden Bässen erzeugt in Kombination mit einer finsteren Kulisse eine stimmungsvolle Atmosphäre. Da sich die Entwickler an den typischen Untoten-Horror der letzten Jahrzehnte orientiert haben, trifft man nebenbei außerdem auf zahlreiche filmische Anspielungen, wie beispielsweise „The Evil Dead“.
Angesichts dieses Flairs wirken die Charaktere dagegen etwas zu schlicht. Zwar kann der Spieler zwischen vier männlichen und vier weiblichen Persönlichkeiten wählen, besondere Fähigkeiten oder gar individuelle Waffen haben sie jedoch nicht. Die Wahl hängt also rein von der Optik ab. Schade, dass man hier nicht für einen höheren Grad an Individualität gesorgt hat. Wie gerne verpasst man nicht einem bestimmten Charakter besondere Schießeisen oder levelt die Fähigkeiten hoch. Sorgen nicht gerade diese Features dafür, dass man seinen virtuellen Handlanger ins Herz schließt?
Um sich durch die Horden von Zombies zu kämpfen, denen man sich entweder allein oder mit bis zu drei weiteren Spieler im Online-Modus stellt, bildet das aus insgesamt 25 Waffen bestehende Arsenal eine gute Grundlage. Vor jedem Kapitelstart können wir drei auswählen und nutzen. Also Primär, Sekundär und der Ersatz, über den man des Öfteren dankbar ist. Und obwohl die Gegnervariation recht überschaubar ist, kommt man durchaus in brenzlige Situationen. Ein Glück funktioniert die Steuerung einwandfrei und steht dem Überleben nicht im Weg. Falls die Zombies einen zu überrennen drohen, dann hat man aber trotz guter technischer Voraussetzung große Probleme. Denn eine offene Spielwelt zum Verstecken sucht man vergebens. Stattdessen erwartet dem Spieler ein lineares Leveldesign.
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Ein viel diskutiertes Thema bei Zombie-Spielen ist die Zensur, die uns in „Zombie Army Trilogie“ weitestgehend erspart blieb. Bis auf einigen Schnitten von Assets, die verfassungsfeindliche Symbole zeigen, ist das Gemetzel hierzulande ungeschnitten erhältlich. Ob man hier und da nun ein Hakenkreuz sieht oder nicht, macht beim eigentlichen Spielgefühl keinen Unterschied.
Fazit:
„Sniper Elite: Zombie Army Trilogy“ bietet eine gute Optik sowie einprägsamen Sound und dank Zombiegeballer einen hohen Unterhaltsgrad. Vor allem im Online-Modus entfaltet der Titel sein gesamtes Potenzial. Allein kann dagegen schnell die Luft raus sein. Alles in Allem aber ein schönes Spiel, das Fans des Genres definitiv kaufen sollten!