Square Enix veröffentlichte hierzulande nun endlich das Action-Rollenspiel „Drakengard 3“, welches in Japan bereits seit dem letzten Jahr erhältlich ist. Bei uns bekommt man es allerdings nur als PSN-Download. Ob sich das nun aber entscheidend auf unsere Meinung zum Spiel auswirkt, erfahrt ihr im folgenden Test.
Wie alles begann!
Bevor wir genauer auf die wesentlichen Aspekte von „Drakengard 3“ eingehen, sollten wir vielleicht zunächst klären, worüber der Titel handelt. “Drakengard 3“ erzählt die Vorgeschichte vom eigentlichen “Drakengard”, das 2005 für die Playstation 2 auf den Markt kam. In einer mittelalterlichen Welt brachten 6 Schwestern, genannt „die Sängerinnen“, durch ihren Gesang den Frieden in der Welt. Diese friedliche Zeit der harmonischen Welt scheint aber, ein Ende gefunden zu haben, als die älteste Schwester „Zero“ versucht, ihre jüngeren Schwestern mit der Hilfe des Drachen Mikhail zu töten. Das interessante hierbei, man schlüpft in die Rolle von Zero und erlebt ihren Rachefeldzug gegen ihre Schwestern. Neben einer riesige Anzahl an actionreichen Kämpfen gegen gigantische Horden an Feinden und Monstern spielen hierbei auch Drachen eine wichtige Rolle.
Überschaubares Waffenarsenal?
Ohne Waffen lässt sich ein Rachefeldzug oft schwierig meistern. Zwar ist das Arsenal mit Schwertern, Speeren, Klauen und Wurfklingen recht überschaubar, aber dank einer Vielzahl an waffenspezifischen Kombos reichen diese vollkommen aus. Des Weiteren kann Zero nahezu ständig einen Waffenwechsel durchführen, selbst wenn sie mitten in einer Angriffskette steckt. Obwohl man oft zahlreichen Gegner gegenübersteht, ist „Drakengard 3“ keine reine Metzelei. Da die Gegner oft spezielle Schwäche aber auch Resistenzen besitzen, erfordert es eine taktische Vorgehensweise, bei der auch die Defensive eine wichtige Rolle spielt. Sobald ausreichend Blut vergossen wurde, kann man darüber hinaus den Intoner-Modus aktivieren, der kurzzeitig deutlich mehr Schaden anrichtet.
Kämpferische Genauigkeit ohne Überblick
Dank einer Zielfixierung ist es möglich, seine Kombos oder einfach aneinandergereihte Schläge auf einen bestimmten Gegner zu konzentrieren, was sich vor allem bei den größeren und widerstandsfähigen Antagonisten anbietet. Jedoch macht die Kameraführung oft einen Strich durch die geplante Kampfstrategie. Da diese meist viel zu dicht an Zero klebt, fixiert die Zielerfassung oft einen ungewollten Gegner, was keineswegs hilfreich ist. Auch verschwindet so hin und wieder einfach ein Widersacher aus dem Blickfeld und greift beispielsweise unerwartet von hinten an. Selbst die ansonsten angenehm bedienbare Steuerung kann dieses Punkt nicht gerade vergessen lassen. Ein kleiner Trost sind dafür die Angriffe aus der Luft, die dank Drache Mikhail gelegentlich möglich sind.
Can you speak german?
Die musikalische Untermalung unterstreicht stets die düstere Grundstimmung in „Drakengard 3“. Allerdings ist uns die Sprach-Politik so gar nicht schlüssig. Die gesamte Sprachausgabe ist zwar solide aber in Englisch. Doch zum Glück gibt es Untertitel, die allerdings in Französisch sind. Den letzten Hoffnungsschimmer liefert ein DLC für knapp 5 Euro. Nach dem Download gibt es jedoch nur den japanischen Originalton. Ein wahrer Verzweiflungsakt für deutsche Spieler, deren Sprachkenntnisse nur das Nötigste umfassen. Leider etwas schade.
Fazit:
„Drakengard 3“ erzählt eine interessante Geschichte und stellt eine Mischung aus Hau-drauf und Hau-taktisch-drauf dar. Hinzu gesellen sich zahlreiche Kombomöglichkeiten und Drachenkämpfe. Allerdings senkt der 15 GB große Download aus dem PSN-Store die Vorfreude und auch die zickige Kameraführung sowie die skurrile Sprachausgabe ändern daran später wenig. Im Großen und Ganzen nur eine befriedigende Leistung seitens Square Enix.
Grafik – 71
Steuerung – 76
Sound – 60
Spielspaß – 75
Kreativität – 70
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Endergebnis: 70 Punkte