Test: Asics Gel-DS Trainer 21

Test: Asics Gel-DS Trainer 21
Mein letzter Asics-Test fiel ja leider nicht ganz so positiv aus. Dass es aber auch anders geht, zeigt Asics mit dem Gel-DS Trainer 21. Ein sehr beliebter Laufschuh mit einem breiten Einsatzspektrum, den es bereits in der 21. Generation gibt. Er ist einer dieser Schuhe, die man anzieht und sofort weiß, das ist meine Wahl für Halbmarathon und Marathon. Zumindest ging es mir so. Ob er dann tatsächlich überzeugen konnte, zeigt mein Test, wo er u.a. auch im Wettkampf im Einsatz war.

Design
Optisch der Trainer 21 schon mal genau mein Fall. Toller Kontrast zwischen aggressivem Neongelb und Schwarz, sowie orange-/lachsfarbenen Akzenten. Das Webmuster des Obermaterials sieht klasse aus und sorgt für ein außergewöhnliches Aussehen. Zuerst war ich bzgl. der Lachsfarbe etwas skeptisch, aber mit der Zeit gefiel sie mir immer besser. Normalerweise stehe ich nicht so auf langweilig weiße Zwischensohlen, aber in diesem Fall passt das ganz gut. Denn wenn das Obermaterial bereits so schrill ist, dann wäre eine bunte Zwischensohle des Guten zu viel. Insgesamt ist das Design sehr gut gelungen.

Passform
Der Trainer 21 fühlt sich wie ein klassischer Laufschuh an. Nix „wie eine Socke" und „super Komfort". Ganz normal, aber gut. Lediglich die Fersekappe ist etwas anders gestaltet, jedoch nicht zum Negativen. Der Fuß hat sofort einen guten Halt und die Schnürung ist sehr präzise und angenehm. Im Vorfußbereich ist der Schuh eventuell etwas schmaler, als andere Schuhe. Die Zunge hat eine gute Länge und stört nicht.

Dämpfung / Dynamik
Die Balance zwischen komfortabler Dämpfung und dynamischen Abdruck ist Asics gut gelungen. In der Ferse sorgt das bekannte Gel-Pad dafür, dass der Auftritt nicht zu hart ist. Dies ist zwar auch im Vorfußbereich in der Mittelsohle verarbeitet, doch da spüre ich dessen dämpfende Wirkung nicht so sehr. Liegt vielleicht auch am „Propulsion Trusstic", einer in der Mittelsohle eingebauten Plastikspange, die beim Abrollvorgang die Aufprallenergie für den Abdruck im Vorfuß umwandelt. Diese spüre ich minimal unter kleinem Zeh und dem großen Ballen. Das sind kleine Kompromisse, die man eingehen muss, wenn man einen dynamischen Schuh haben möchte. Und das ist der Trainer 21. Von 10 km bis hin zum Marathon sehe ich sein Einsatzgebiet im Wettkampf, da er Reserven hat, wenn die Muskulatur mit zunehmender Streckenlänge müde wird.

Stabilität
Und wenn die Muskulatur müde wird, dann neigen manche Läufer (wie ich) dazu, stärker als normal nach innen zu knicken. Die moderate Pronationsstütze „Dynamic DuoMax" wirkt hier gut dagegen, ohne dass sie unangenehm ins Fußgewölbe drückt. Gerade bei einem Wettkampf, wenn man tempomäßig ans Limit geht, kann dies zum Schluss eine gute Unterstützung sein, um den Speed halten zu können. Aber auch das „Propulsion Trusstic" und die „Guidance Line" sorgen für ein stabiles, aber nicht eingreifendes bzw. einschränkendes Laufgefühl. Zusammen mit der gelungenen Schnürung hat man einen guten Halt.

Sohle / Grip
Die Außensohle des Trainer 21 ist in erster Linie für die Straße ausgelegt und da packt sie auch ordentlich zu. Vor allem Abseits der Straße ist das flache Profil nicht ideal. Es bleiben zwar keine Steinchen hängen, aber der Grip ist deutlich geringer. Doch der Trainer 21 ist für schnelle Läufe auf Asphalt gedacht und hier ist die Balance zwischen Grip und „Rollen" nahezu perfekt.

Gewicht
Dank des leichten Solyte-Materials in der Mittelsohle wiegt der Trainer 21 gerade einmal 323 Gramm. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass eine kleine Pronationsstütze verbaut ist und auch auf Komfort nicht vollends verzichtet werden muss. Mein alter Trainer 16 hat noch ganze 60 Gramm mehr. Vergleichbare Konkurrenzprodukte sind etwas schwerer (z.B. Mizuno Wave Catalyst 348 Gramm, Nike Air Zoom Elite 8 365 Gramm). Letztendlich ein echt guter Kompromiss aus Leichtigkeit und Komfort.

Preis
Mit einer UVP von 150 EUR ist der Trainer 21 im Premium-Bereich anzusiedeln. Das ist viel Geld, aber meiner Meinung nach auch gut investiertes, da der Einsatzbereich recht breit ist. Dennoch, der Trainer 16 kostete damals 10 EUR weniger. Dieser Preis wäre meines Erachtens angemessen.

Fazit:
Wie eingangs erwähnt, kann Asics auch anders. Der Gel-DS Trainer 21 ist ein super Laufschuh für schnelle Trainingseinheiten bis hin zum Wettkampf. Es gibt nicht viele Schuhe, in die ich schlüpfe und sofort weiß, damit würde ich bedenkenlos einen Marathon laufen. Der Trainer 21 ist so einer. Man merkt ihm an, dass er die Erfahrung aus 20 Vormodellen besitzt und nicht ohne Grund so beliebt ist. Hinten komfortabel gedämpft, vorne eine dynamischer Abdruck und bei Bedarf etwas Unterstützung. Für mich einer meiner Lieblingsschuhe, den ich bedenkenlos empfehlen kann. Übrigens, ich bin damit den Karlsruher Halbmarathon überraschend (weil nicht speziell dafür trainiert) unter 1:39 gelaufen.
PS: Wie ich erfahren habe, soll in der zukünftigen Version 22 das neue FlyteFoam-Zwischensohlenmaterial verarbeitet sein, was den Schuh dann noch leichter machen würde. Man darf gespannt sein.

Dieses Produkt wurde mir vom Hersteller zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Der Testbericht wurde von mir verfasst und gibt meine persönliche und unabhängige Meinung wieder. Auf den Inhalt und das Testurteil hat der Hersteller keinerlei Einfluss.

Test: Asics Gel-DS Trainer 21


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