An dieser Stelle steht der Begriff Terrormanagement im Zusammenhang mit dem alltäglichen und weltweiten Terror und dessen Verursacher und Nutznießer.
Das Internetportal "nuoviso.tv" führte zu diesen Thema ein interessantes Gespräch mit Christoph Hörstel.
Hörstel ist ohne Frage ein Kenner dieser Materie, jedoch genießt er in meinen Augen kein unbegrenztes Vertrauen. Meine Skepsis beruht hierbei nicht nur auf die Biographie Hörstels.
Nichtsdestotrotz erwähnt Hörstel in diesem Gespräch Fakten und Sachverhalte, die von den Qualitätsmedien bewusst ignoriert werden, aber von erheblicher Bedeutung sind.
Eine grundsätzliche Veränderung in der Berichterstattung der Qualitätsmedien kann nicht die Motivation für Hörstels Wandel gewesen sein, da es diese schlichtweg nicht gab. Es ist unsere Medien- und Lebenserfahrung, die uns suggeriert, daß die Berichterstattung der Medien wesentlich schlechter geworden sei. Diese Medien, in denen Hörstel lange Zeit in leitender Position tätig war, dienten schon immer im Großen und Ganzen der Desinformation. Das heute die Auslandskorrespondenten weniger vor Ort recherchieren, als viel mehr das (unkritisch) kopieren, was der Reuters- Ticker ausspuckt, steht auf einen anderen Blatt.
Nun geht es mir nicht darum, die Person Hörstel zu diskreditieren. Ich will lediglich zur Vorsicht und Skepsis mahnen.
Anmerkungen zu Hörstels- Aussagen (Beispiele).
"Eine Super- Macht, die meint über dem Gesetz zu stehen..."
Super bedeutet nun einmal "über" und das demzufolge eine Übermacht über dem Gesetz steht, ist bereits in diesem Begriff unzweideutig enthalten.
Oder um es mit Tacitus zu erklären: Corruptissima re publica plurimae leges. - Je verdorbener der Staat, desto mehr Gesetze hat er. (Annalen III, 27). Für die, die es immernoch nicht verstanden haben: Ich benötige kein Gesetz dafür, daß ich einer Oma ihre Handtasche nicht stehle. Gesetze haben als ordnender Kontrollmechanismus im menschlichen Zusammenleben nur dann einen Sinn, wenn sie ausnahmslos für alle Menschen gelten. "Vor dem Gesetz sind alle gleich" ist eine folgenschwere Lüge jeder zivilisierten Gesellschaft. Das war und ist nicht der Fall. Demzufolge dienen Gesetze, auf Grund ihrer willkürlichen und beliebigen Anwendung, nur dazu, Macht zu erhalten und auszuführen. Gesetze sind Gewalt, versteckt in Paragraphen (Karlheinz Deschner). Eine Macht, je stärker sie ist, wird sich der Gesetze beliebig bedienen. Sie nicht achten, sondern in ihrem Sinn benutzen. Eine Übermacht ist das Gesetz, weil sie nun einmal, wie es das Wort schon sagt, über den Mächten und somit auch über dem Gesetz steht.
Nun möchte ich keine Haarspalterei betreiben. Ich möchte lediglich die Bewusstseinsebene, auf der sich Hörstel befindet, verdeutlichen.
"Wir haben ja einen internationalen Gerichtshof in Den Haag, der eine Lächerlichkeit geworden ist..."
Dieser Gerichtshof wurde eingerichtet, um den Kriegsverbrechen der Amerikaner und ihrer Lakaien einen legalen Anstrich zu verpassen. Dieser Gerichtshof nötigt, denunziert und misshandelt verschiedene Opfer dieser Weltverbrecher. Und ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, welchen Sinn Gesetze (in der Praxis) besitzen.
Kurz: Hörstel, er ist es nicht geworden. Er war es schon immer. Darüber lässt es sich nicht streiten. Diese Tatsache verneint jeglichen Interpretationsspielraum.
"Wir bewegen uns scharf, äh, scharf auf der Grenze zur Justiziabilität...sollte es je Kläger geben, sollte es je Richter geben, kann ich mir Frau Merkel auch im Knast vorstellen."
Was bedeutet diesbezüglich Justiziabilität? Daß die begangenen Verbrechen nah daran sein sollen, auch als solche bezeichnet zu werden? Merkt Hörstel die Einschläge? Eine derart dämliche Behauptung erlangt nicht mehr Gehalt, wenn sie "diplomatisch" und "pseudointellektuell" vorgetragen wird. Hörstel, (ohnmächtige) Kläger gibt es zur Genüge, Richter ebenso. Die Machtverhältnisse sind es, die deine "Grenze zur Justiziabilität" darstellen. Doch diese Machtverhältnisse bedeuten nicht, daß sich die begangenen Verbrechen noch im Rahmen der moralisch und ethisch vertretbaren Normen befinden würden. Genau das will aber Hörstel damit ausdrücken. Spricht etwa sein Gesinnungswandel aus dieser Geisteshaltung? Oder ist es nur die antrainierte Etikette und seine Versicherung darüber, es sich nicht mit denen zu verscherzen? Die Strategie, systemschädliche Bewegungen durch gezielte Zuarbeit zu unterwandern, soll an dieser Stelle nicht besprochen werden. Diese Aussage ist nicht als Unterstellung zu bewerten, sondern als allseitige Mahnung vor dieser Gefahr zu verstehen.
"Es ging mir darum, wie immer, möglichst gut belegt und deshalb zweifelsfrei..."
"Möglichst gut belegt" kann niemals als Begründung dafür herhalten, sein Hirn abstellen zu sollen.
"Möglichst gut belegt" kann in seiner Doppeldeutigkeit zwei Ursachen haben.
a) auf Basis des gesamten vorhandenen Wissens
b) auf Basis, nur ausgewählte Informationen zu veröffentlichen
Gehen wir davon aus, daß Hörstels Motivation auf Variante "a)" basiert, dann stellt der Begriff "zweifelsfrei" eine unlogische Anmaßung dar, die nicht nur irreführend ist, sondern sich auch im Widerspruch zu dieser Motivation befindet.
Auf Variante "b)" bezogen, würde "zweifelsfrei" eine logische Bedeutung erlangen. Das Wort wäre dann als Gedankengrenze zu verstehen.
Ich weiß nicht, weshalb sich Hörstel, der hierbei bestens geschult ist und die "Macht der Worte" schon berufsbedingt beherrscht, der besonderen Aussagekraft der deutschen Sprache derart negativ bedient.
Aber eins weiß ich. Wer keine Zweifel mehr besitzt (zweifelsfrei), der hat spätestens dann aufgehört zu denken.
"Das ist eine unparteiische Analyse."
Wirkliche Unparteilichkeit, falls man dieses Wort überhaupt benutzen sollte, ist nur sehr wenigen Menschen gegeben. In diesem Fall müssten wir immer von einem Genie in Sachen Unparteilichkeit sprechen. Unparteilichkeit ist eine Kunst, die, wenn überhaupt, nur ein Mensch bezogen auf 1.000.000.000 seiner Artgenossen zu leben vermag. Und selbst dieser würde sie nicht immer und stets beherrschen. Das ist unmöglich.
"Das wird keine Beschönigung mehr sein."
Daraus folgt, seine bisherigen Werke und Aussagen waren "Beschönigungen". Ich glaube allerdings nicht, daß Hörstel es so meinte. Aber er sagte es so.
Es wäre deshalb wünschenswert, wenn das professionell arbeitende "NuoViso"- Team hier noch eine Schippe drauflegen könnte. Da es in Interviews immer schwierig sein dürfte, jedes Wort und jeden Ton passend zu treffen, sollte man immer das Mittel der Nachbearbeitung (Nachvertonung) entsprechend nutzen. Denkt dran, manche hören eben genauer hin. Und wenn es sich dabei um den Gegner handeln würde, wäre das ärgerlich.
Denn dieser greift gewöhnlich nicht den Packungsinhalt an, sondern die Verpackung.
Praxisbeispiel: In vielen Gerichtsprozessen (und nicht nur dort) gilt ein Anzuhörender, der "laut" wird, daraufhin als "unglaubwürdig". Zwar ist dieser Vorgang ("lauter" zu werden) emotional verständlich, ganz besonders, wenn die Aussagen dieser Person vom Gericht ignoriert werden oder diese Person sich mit Unwahrheiten, dreisten Behauptungen der Gegenpartei usw. ausgesetzt sieht, doch geht es diesen Gerichten nicht um den Inhalt einer Aussage, sondern um die Tonart (Verpackung). Die logische Tatsache, daß ein Mensch, dem Unrecht widerfährt, eindeutig eher dazu neigt laut zu werden, als ein Mensch, der Unrecht begeht bzw. produziert, wird dabei völlig ignoriert. Und dabei kennt jeder Jurastudent im 1. Semester die Aussagekraft des salomonischen Urteils aus der Bibel.
Ich betrachte Hörsters Gesprächsbeiträge als gelungenen Beitrag zur Aufklärung der desinformierten Massen. Doch ich betrachte Hörster nicht als einen gelungenen Aufklärer. Dazu fehlt es ihm an Substanz und inhaltlicher Schwere. Wer sich lange und intensiv genug mit dieser Materie auseinandergesetzt hat und sich dabei nicht nur einseitig betätigte, wird Hörster nicht in allem folgen wollen und können.
Dennoch dienen seine Aussagen dazu, den Mainstream- Medien etwas entgegenzusetzen.
Hier wäre es schön, noch weitere Gesprächsrunden mit mehreren Experten, die nicht im Mainstream zu Hause sind, aufzuzeichnen. Allein schon, um noch weitergehende Denkanstöße zu schaffen, die Vielfalt der Interpretationsmöglichkeiten darzustellen und somit sich und andere konstruktiv hinterfragen zu können. Aber auch, um die Menge an Fakten zu erhöhen und Zusammenhänge herauszuarbeiten und um es schließlich auf's Wesentliche zu reduzieren. Wer vergleichen kann, kann auch bewerten.
Meine Anmerkungen sollen, wie gesagt, nicht dazu dienen, Hörstel als unglaubwürdig darzustellen. Viele seiner Fakten würde auch ich aufzählen. Doch der Mensch neigt nun einmal dazu, nur das wahrzunehmen, was er auch wahrzunehmen gedenkt. Deshalb ist es wichtig, immer wieder darauf hingewiesen zu werden, "genau" hinzuhören. Es geht hierbei schließlich um weltbewegende Dinge, aus denen sich niemand zu entziehen vermag. Das exakte Erkennen der Realität bedeutet zugleich die Möglichkeit, wirkungsvolle Veränderungen herbeiführen zu können. Wenn wir die Verantwortung für uns und kommende Generationen übernehmen wollen, wenn wir diese Verantwortung aus Liebe zum Menschen, zur Natur und uns selbst gegenüber tragen wollen, dann sollten wir damit beginnen, die Dinge beim Namen zu nennen.
Etikette tötet!
NuoViso im Gespräch mit Hörstel