Nun bin ich schon mehr als eine Woche in Mexiko und habe es noch keinen einzigen Artikel von diesem faszinierenden Land veröffentlicht … Dafür will ich Dir heute eines meiner ersten Highlights hier zeigen: Teotihuacan (oder richtig eigentlich: Teotihuacán)
Nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Mexiko Stadt entfernt liegt die ehemalige Stadt der Götter: Teotihuacan. Sie war mit schätzungsweise 200.000 Einwohnern einst die mit Abstand größte Stadt des amerikanischen Kontinents und eine der größten Städte der Welt. Bereits im sechsten Jahrhundert vor Christus wurde diese Stadt permanent besiedelt und war zwischen 100 und 650 nach Christus war Teotihuacan das dominierende kulturelle, wirtschaftliche und militäriche Zentrum Mesoamerikas. Warum die Stadt ab etwas 650 verlassen und um 750 mehr oder weniger ohne Einwohner war ist derzeit wohl noch ungeklärt. Als die Azteken in das Hochland von Mexiko einwanderten fanden sie nur noch eine seit Jahrhunderten verlassene Ruinenstadt vor. Sie fanden dies jedoch einen sehr mystischen Ort und nannten ihn Teotihuacan … das bedeutet wohl so viel wie: als wo man zu einem Gott wird.
Heute zählt das Gelände zum UNESCO Weltkulturerbe (seit 1987) und ist für Besucher geöffnet. Die Stadt ist natürlich nicht mehr so erhalten, wie sie früher einmal war, aber dennoch für diese lange Zeit wie Du auf den Fotos siehst erstaunlich viel. Besonders auffällig sind natürlich die zwei Pyramiden (Sonnepyramide, Mondpyramide) und auch der ehemalige Palast (Ciudadela). Das Erklimmen der Stufen ist gar nicht so einfach und zwingt den ein oder anderen auch schon mal zu Pausen.
Die Sonnenpyramide hat immerhin eine Fläche von 222 mal 225 Metern und ich ist 65 Meter hoch. Die Mondpyramide ist etwas kleiner und erreicht nur 46 Meter Höhe bei einer Fläche von 120 mal 150 Meter. Aber baue das erst Mal … und 100 nach Christus waren die Hilfsmittel dazu auch noch etwas eingeschränkter
Für mich war klar, ich muss hier hin und hatte mich mit Sebastian – einem Reisenden aus Chile, den ich im Hostel kennengelernt habe – auf den Weg gemacht. Er meinte die eigene Anreise wäre einfach und ich vertraute ihm … und kann schon jetzt verrraten, es war verdammt einfach und günstig. Zunächst nimmt man in Mexiko Stadt die Metro Linie 5 bis zur Station “Autobuses del Norte” nehmen (3 MXN; ca. 0,20 €). Hier ist einer der Busbahnhöfe.
Dort zum Bereich bzw. Schalter 8 (wenn man vor dem Gebäude steht auf der rechten Seite) laufen und beim dortigen Busunternehmen ein Busticket nach Teotihuacan kaufen (80 MXN für Hin- und Rückfahrt; ca. 4,50 €). Die Busse fahren glaube alle 15 Minuten ab. Die Kontrollen am Busbahnhof ähneln denen am Flughafen. Bevor man in den Bus steigt, wird muss man eine Sicherheitsschleuse durchlaufen. Sitzt man im Bus, dann wird auch noch ein Video von den Passagieren gemacht – angeblich für den Fall, falls etwas gestohlen wird. Allerdings ist das ganze recht wirkungslos denn auf der ca. 30 minütigen Fahrt wird 2 bis 3 mal angehalten und weitere Passiere – und wie in Mexiko üblich Musiker – steigen hinzu.
Zumindest die Busse mit denen ich gefahren bin, waren sehr sauber und machten optisch einen sehr guten Eindruck … kann nichts daran aussetzen. Der zugestiegene Musiker konnte – im Gegensatz zu sehr vielen die in Busse und Bahnen einsteigen – sogar sehr gut Gitarre spielen und singen. Damit war es eine perfekte musikalische Untermalung für die Busfahrt und 10 MXN Trinkgeld tun nun auch nicht weh. Der Bus hält direkt vorm Eingang zum Gelände. Dort kann – wer will – auch noch ein Taxi zu einem den Pyramiden etwas näher gelegenen Parkplatz genommen werden. Allerdings verpasst man dann die ehemalige Hofanlage bzw. Palast und etwas Bewegung bei dem vielen und guten Essen in Mexiko schadet sicher niemanden. Der Eintritt beträgt 57 MXN (ca. 3,30 €) und ist direkt am Eingang zu entrichten.
Da es hier sehr heiß werden kann und es so gut wie keine Schattenplätze gibt, sollte auf jeden Fall Sonnenschutz, ggf. Hut und genügend Wasser neben natürlich der Fotoausrüstung mit ins Gepäck. Alles kann man auch käuflich – zu natürlich etwas höheren Preisen – erwerben. Gefühlt alle 10 Meter steht ein Straßenverkäufer und versucht Kunstgegenstände, Sonnenschutz und Getränke an Mann oder Frau zu bringen. Entgegen meinen Erfahrungen in einigen asiatischen Ländern ist ein einfaches nein ausreichend – somit hatte zumindest ich keinesfalls das Gefühl belästigt zu werden und konnte in vollen Zügen diesen mystischen Ort genießen.
Kleines 3D Panorama vom Platz vor der Mondpyramide in Teotihuacan aus (Maus gedrückt halten und Bild bewegen):
Weitere Fotos von Teotihuacán – der Stadt der Götter
Mein Fazit über Teotihuacan
Die Stadt der Götter – Teotihuacan (oder richtig eigentlich: Teotihuacán) – ist bestens für einen (Halb-)Tagesausflug von Mexiko Stadt aus zu empfehlen. Mit knapp einer Stunde Fahrt (einfacher Weg) und Kosten von 143 MXN (8,20 €; ohne Trinkgeld und Souvenirs) ist das auch für das kleine Reisebudget ein absolutes Muss. Wer etwas mehr bezahlen möchte, kann natürlich auch eine geführte Bustour mit Abholung am Hotel buchen. Hier habe ich von Preisen um 900 MXN (ca. 50 €) gehört … Aussage jedoch ohne Gewähr – habe es nicht geprüft, da es bei einer so einfachen Anreise für mich nicht in Frage kam. Wir haben glaube knapp 3 Stunden hier verbracht – das ist natürlich abhängig davon wie viele Pausen man sich gönnt und wie viele Fotostopps eingelegt werden. Wenn Du in Mexiko bist und die Zeit hast: fahr hin !
Welche Orte in Mexiko kannst Du noch empfehlen? Immerhin stehe ich am Anfang meiner Reise und bin für alle Ideen und Vorschläge offen …
Hinweis: Für die Informationen über Teotihuacan habe ich Wikipedia (Stand 11.10.2013) zur Hilfe genommen.