Tempel-Tour in Katmandu

Sowohl der hinduistische als auch der buddhistische Glaube sind tief in der Gesellschaft Nepals verwurzelt.  

Auch im Stadtgebiet von Kathmandu sind zahlreiche Tempel und Stupas zu finden. Drei davon möchten wir euch heute vorstellen. 

Boudha Stupa – Bodnath

Die Stupa gehört mit ihrer Höhe von 36 Metern zu den größten Stupas der Welt. Stupas, das ist die Bezeichnung für buddhistische Tempelanlagen, die halbkreisförmig sind und zusätzlich oft noch einen Turm an der Spitze haben.

Ursprünglich entstanden sie aus Grabhügeln alter Herrscher, von Reliquien Buddhas oder wichtiger Mönchen. 

Die Stupa symbolisiert Buddha als Ganzes. Deshalb tragen nepalesische Stupas auch meist Buddhas Augen. 

Die Boudha Stupa ist eine bedeutende Pilgerstätte für Buddhisten aus ganz Nepal und den angrenzenden Himalaya Regionen. Besonders zu Sonnenauf-, Sonnenuntergang und bei Vollmond finden sich zahlreiche Gläubige hier ein. Bei Vollmond sollen auf den Terrassen rund um die Stupa auch zahlreiche Teelichter aufgestellt werden. Der Anblick ist wohl sehr hübsch. 

Gläubige umrunden die Stupa einmal im Uhrzeigersinn und drehen dabei auch die Gebetsmühlen. Vielbringen darüber hinaus Opfergaben, wie Räucherwerk, Reis oder Mais. Die Körner werden nur zu gerne von Tauben verspeist, vor denen es auf dem Platz nur so wimmelt. 

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Geschichte

Die Anlage stammt aus dem 5 Jh. nach Christus und wurde ursprünglich von tibetanischen Flüchtlingen errichtet. Da Katmandu entlang einer bedeutenden Handelsroute liegt, wurde die Anlage nach und nach von Kaufleuten erweitert. Die Überlieferung sagt, dass in der Mitte der Stupa die Überreste von Kassapa Buddha liegen.

Zur Gründung des Ortes gibt es eine leicht makabere Legende, wonach es einst eine große Dürre gab. Die Astrologen des Königs weissagten, dass nur ein Menschenopfer eines wahrlich rechtschaffenen Mannes die Dürre beenden könne. Nachdem dafür nur der König und seine Söhne in Frage kamen, beschloss der König, sich selbst zu opfern, und ließ sich von seinem Sohn enthaupten. Der von Reue geplagte Prinz baute daraufhin die Stupa.

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Besichtigung

Die Boudha Stupa liegt mitten im nordöstlichen Stadtgebiet von Kathmandu. Um die Stupa befinden sich zahlreiche touristische Lokale und Souvenirläden. Wer vor an die Hauptstraße geht, kommt an eine der besten nicht-touristischen Einkaufsstraßen, die wir bisher in Kathmandu gefunden haben. Hier gibt es neben Kleidung auch Elektronik und Güter des alltäglichen Gebrauchs.
 
Die Stupa selbst ist durch eine Hausreihe von der Hauptstraße getrennt und dadurch vor dem Straßenlärm halbwegs geschützt. Trotz ihrer 36m Höhe kann man die Boudha Stupa von der Hauptstraße aus leicht übersehen. Ein buntes Tor in der Häuserwand markiert den Durchgang.
An der Hauptstraße gibt es wenige Cafes – vom Platz der Stupa aus, sind jedoch viele kleine Cafes und Restaurants zu erreichen, die auf ihren Dachterrassen einen großartigen Ausblick auf die Stupa bieten.
Da man die Stupa nicht betritt, gibt es hier im Bezug auf Verhalten und Kleiderordnung wenig zu beachten.

Die Stupa eignet sich wunderbar für den Start der Tagestour, um in einem der zahlreichen Cafes am Platz zu frühstücken und dabei den Ausblick zu genießen. 

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Swayambhu Stupa – Der Affentempel

Die Stupa gilt als eine der ältesten buddhistischen Tempelanlagen der Welt. 

Daneben zeichnen sie mehrere weitere Eigenschaften aus. Zum einen hat sie eine herausragende Lage auf einem Hügel, auf dem man einen tollen Blick über Kathmandu hat. Adler Affen und Hunde auf dem Gelände geben hervorragende Fotomotive ab. 

Die Stupa wird von zwei hinduistischen Türmen flankiert. Daher ist die Anlage sowohl für Hindus als auch für Buddhisten eine beliebte Pilgerstätte. 

Zum Fuße der 365 Stufen, die auf die Stupa hinauf führen, befinden sich angeblich Fußspuren von Buddha selbst.

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Geschichte

Das alter der inneren Bauten wird auf etwa 2500 Jahre geschätzt. 2011 wurde die Stupa bei einem Blitzschlag beschädigt. 2015 erneut bei einem schweren Erdbeben . Seitdem wurde die Anlage jedoch aufwändig restauriert. 

Die Legenden schreiben den Bau der Stupa dem erleuchteten Manjushri zu. Einst war das Tal von Kathmandu angeblich ein großer See. In diesem blühte ein blauer Lotus, der von zahlreichen Pilgern besucht wurde. Aus diesem Lotus entsprang die Gottheit Swayambuthanath. 

Als Manjushri den See dreimal umrundet hatte, schlug er ein Loch in die Bergkette, so dass der See abfließen konnte. Den Lotus pflanzte er auf den Hügel, dorthin wo heute die Stupa steht, 

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Besichtigung

Es gibt zwei Wege, um zum Tempel zu gelangen. Einerseits an dessen Fuß, um die Stufen hinaufzugehen, zum anderen führt eine Straße von hinten auf dem Hügel zum Tempelgelände, so dass er auch bei schlechterer körperlicher Konstitution gut zu erreichen ist. 

Auf den Treppen tummeln sich zahlreiche Bettler, auch Kinder und selbsternannte Guides, die versuchen sich euch aufzudrängen. Die unzähligen Rhesusaffen, die zum Tempel gehören haben keine Scheu davor Essen zu klauen, oder Taschen auszuräumen. Lebensmittel solltet ihr in deren Nähe nicht auspacken. Auch Trinkpäckchen sind für die Tiere ein beliebtes Objekt der Begierde. 

Unterhalb des Tempels gibt es einige Stände mit Essen und auch ein paar Läden und Cafes mit sehr moderaten Preisen.

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Shri Pashupatinath Tempel

Vorwarnung: Dieser Tempel ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Bei einem Besuch trifft man zwangsläufig auf traditionelle Leichenverbrennungen [Triggerwarnung: Es folgen Bilder]. Auf dem Gelände gibt es zahlreiche Bettler. Viele der Bettler leiden unter deutlichen Verstümmelungen. Auch Leprakranke betteln dort. Lepra ist eine infektiöse, aber schulmedizinisch aktuell noch gut zu behandelnde bakterielle Erkrankung. Auch hier breiten sich zunehmend Resistenzen aus. Auf Hygiene sollte daher vermehrt geachtet werden.
Das klingt jetzt allerdings vielleicht schlimmer, als es als Besucher ist.

Der Tempel gehört zum UNESKO Weltkulturerbe und blickt auf eine lange Tradition zurück. Für Hindus gehört er zu den heiligsten Orten der Welt. Die Eindrücke sind atemberaubend, teilweise im wahrsten Sinne des Wortes. 

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Geschichte

Der Tempel ist eine der heiligsten Stätten des Hinduismus und zählt vor allem für die Shivaiten (Anhänger der hinduistischen Gottheit Shiva) zu den religiösen Zentren weltweit. 

Der Tempel liegt an den Ufern des Bagmati-Flusses der über den Koshi im heiligen Fluss Ganges mündet. 

Die ersten Spuren des Tempels gehen vermutlich bis in die vorchristliche Zeit zurück. Die ersten Überlieferungen stammen jedoch aus dem 5 JH nChr. Diese erste Anlage wurd nach ihrer Zerstörung im 14 Jh durch Shamsuddin Ilyas Shah, dem Gründer des bengalischen Königreiches, später nach und nach wieder aufgebaut. 

Für Anhänger des Shivaismus gilt es als sehr erstrebenswert, nach ihrem Ableben in diesem Tempel verbrannt zu werden. Deshalb finden ganztägig am Flussufer hinduistische Leichenverbrennungen statt, die von mehreren Aussichtsflächen aus gut beobachtet werden können. Die Körper sind in Tücher eingewickelt und werden mit Stroh und Blumen bedeckt, sodass der Anblick nicht makaber wirkt. 

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Besichtigung

Im Internet fanden wir vorab immer wieder Angaben über einen Eintritt. Wir mussten jedoch keinen entrichten und sahen auch keine dafür vorgesehenen Kassenhäuschen oder Ähnliches. 

Der Tempel liegt nur unweit des Flughafens. Vom Parkplatz des Tempels aus, haltet euch tendenziell links, um in die Anlage zu gelangen. Der Komplex ist ein wenig unübersichtlich. 

Dann könnt ihr euch weitestgehend frei auf der Anlage bewegen. Nur ein kleiner Teil ist Gläubigen vorbehalten. Gerade wenn ihr immer weiter den Treppen aufwärts folgt, kommt ihr in einen sehr legeren Teil des Tempels, der eher als öffentlicher Park für Meditation, Fotos oder Picknicks genutzt wird. 

Plant den Tempel optimalerweise am Ender eurer Besichtigungstour ein, denn nach dem Rauch ist eine Dusche eine Wohltat. 

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Verhaltenstipps

In allen Tempeln sollten Frauen Knie und Schultern bedeckende Kleidung tragen. Gerade in Hindutempeln kommt es vor, dass mit unpassender Kleidung der Zutritt verwehrt wird. Auch Leder aller Art, beispielsweise an Gürten oder Schuhen sollte vor dem Betreten der Tempel abgelegt werden. Wir hatten Kleidung aus Synthetik an. 

Filmen und Fotografie ist kein Problem sofern grundlegende Anstandsregeln befolgt werden. Auch die Einheimischen machen zahlreiche Bilder in den Tempeln oder nehmen TickTock-Videos dort auf. 

Vorsicht vor Bettlern, erhöhte Vorsicht vor Taschendieben. Zwar ist Kathmandu recht sicher, aber Tempel gehören zu den Touristen-Hotspots. Entsprechend treiben sich hier auch dubiosere Gestalten herum. Bettelnden Kindern sollte man nie Geld geben, da dies ein Anreiz für Eltern sein kann, Kinder zum Betteln anstatt in die Schule zu schicken. 

Wenn Affen in der Nähe sind, passt auf Taschen auf. Essen und Getränke klauen die Tiere geübt.

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